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XRP (Ripple) Guide: Was hätte der Bitcoin-Gründer gesagt?

4 min
Aktualisiert von Julian Brandalise
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IN KÜRZE

  • BeInCrypto hat für dich die wichtigsten Informationen über Ripple und XRP zusammengefasst.
  • Ist die Kryptowährung wirklich dezentral?
  • Die ausstehenden Emissionen von XRP sind ein Grund, vorsichtig zu investieren.
  • promo

Die Kryptowährung XRP ist in der Krypto-Community stark umstritten. Während einige die technischen Vorteile der von Ripple geschaffenen digitalen Währung anpreisen, fürchten andere, dass sie die eigentliche Idee hinter Kryptowährungen untergräbt – die Dezentralität. BeInCrypto zeigt dir, warum XRP durchaus ein interessantes, wenn auch gefährliches Investment sein kann – und der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto die Kryptowährung sehr kritisch betrachten würde.

Ripple und XRP: Ein kleiner Einstieg

Ripple und XRP werden zwar oft synonym verwendet, sind aber in Wahrheit zwei verschiedene Sachen. Der Unterschied: Bei Ripple handelt es sich um ein zentralisiertes Fintech-Unternehmen, das 2011 von Jed McCaleb and Chris Larsen gründetet wurde. XRP ist eine Kryptowährung, die auf der von Ripple 2012 eingeführten, offenen und dezentralen XRP-Ledger operiert. Ziel von Ripple ist es, mit XRP eine dezentrale SWIFT-Alternative zu erschaffen, mit der kostengünstige und umweltfreundliche Transaktionen möglich sind.

Im Vergleich zu Ethereum und Bitcoin sind sämtliche XRP “premined”, d.h. bereits erschaffen. Die Coins werden nach und nach von Ripple freigegeben – bis die Obergrenze von 100 Milliarden auf dem Markt ist. Aktuell befindet sich etwas mehr als die Hälfte im Umlauf.

Die XRP-Blockchain nutzt für die Validierung einen Konsensmechanismus namens RPCA (Ripple Protocol Consensus Algorithm). Im Vergleich zu Bitcoin oder Ethereum basiert der Konsensmechanismus nicht auf kryptografischen Rätseln oder Staking, sondern auf einem Reputationssystem, welches jedem Validator eine gewisse Vertrauenswürdigkeit zuweist.

Eine XRP-Transaktion ist wesentlich schneller und günstiger als eine Bitcoin- oder Ethereum-Transaktion – ein Grund, weshalb viele Mitglieder der Krypto-Community an die Zukunft der Kryptowährung glauben.

XPR vs. Bitcoin und Ethereum – ein Vergleich

So dauert eine XRP-Transaktion in der Regel nur wenige Sekunden. Bei Ethereum sind es derzeit mehrere Minuten, bei Bitcoin in der Regel mindestens eine Stunde. Auch die Transaktionsstruktur lässt sich sehen. Aktuell kostet eine Transaktion gerade einmal 0.00001 XRP – weniger als 1 Cent. Die gesendeten Coins werden dann geburnt, d.h. für immer vernichtet. Für eine ETH-Transaktion müssen Nutzer immer noch mehrere US-Dollar zahlen, eine BTC-Transaktion kostet rund einen US-Dollar. Darüber hinaus kann die Blockchain auch wesentlich mehr Transaktionen pro Sekunde (1500) verarbeiten als die der beiden größten Konkurrenten (Ethereum: 12, Bitcoin 7).

Anhänger der Kryptowährung loben XRP außerdem für seine Umweltfreundlichkeit – schließlich sind die Energiekosten im Vergleich zu Bitcoin, der auf das Mining angewiesen ist, verschwindend gering.

Darüber hinaus kann die von Ripple erschaffene Blockchain nicht nur XRP-Transaktionen, sondern auch das Versenden und Empfangen anderer Vermögenswerte genutzt werden. Ein Grund, weshalb bereits viele Institutionen und Banken aus der ganzen Welt auf die Kryptowährung setzen.

Das starke Interesse der Bankenwelt und der Konsensmechanismus Ripple sind jedoch auch der Grund, weshalb die Krypto-Community den Coin immer wieder kritisiert. Schließlich wurden Bitcoin und Krypto eigentlich geschaffen, um Zugriff auf Banken- bzw. Mittelsmannloses Geld zu erhalten. Doch ist die Kritik berechtigt?

Ripple Logo Mann
Ein Bild von BeInCrypto.com.

Wie zentralisiert ist Ripple?

Viele Mitglieder Krypto-Community, wie auch der Ethereum-Gründer Vitalik Buterin, sind der Meinung, dass XRP eigentlich eine zentralisierte Kryptowährung ist. Grund dafür ist unter anderem der Konsensmechanismus: Bei der Kryptowährung müssen 80 % der Validierung einer Transaktion zustimmen, können eine solche dann aber auch ablehnen. Bei Bitcoin und Ethereum reicht ein einziger Validator aus, um eine Transaktion in einen Block aufzunehmen. Damit sind die beiden größten Konkurrenten Zensurfrei, während bei XRP eine Zensur immer noch theoretisch möglich ist. Zudem ist die Zahl der Validatoren (135) von XRP ist im Vergleich zu Bitcoin (12.000) und Ethereum (400.000) gering.

Des Weiteren befindet sich mit Ripple ein zentralisiertes Unternehmen mit hinter XRP. Auch wenn die Blockchain dezentral aufgebaut ist, treffen im Vergleich zu Bitcoin nicht die Mitglieder des Netzwerks wichtige Entscheidung, sondern ein Unternehmen, das mit internationalen Banken zusammenarbeiten. Darüber hinaus kontrolliert Ripple die Emission der noch nicht freigegeben XRP und möchte zusammen mit Regierungen digitale Zentralbankwährungen einführen.

Außerdem haben die Validatoren keinen direkten finanziellen Anreiz, Transaktionen durchzuführen, außer, XRP zu halten. Anstatt Transaktionsgebühren zu erhalten, wird ein Teil der XRP geburnt. Damit sinkt zwar das verfügbare Angebot, wovon auch der Preis, langfristig profitieren könnte. Dennoch gibt es Befürchtungen, dass Finanzgiganten die Rolle der nicht wirklich profitablen Validatoren übernehmen könnten – und damit faktisch das Ripple Netzwerk kontrollieren.

Jetzt XRP kaufen?

Wie bei allen Investitionen im Krypto-Space gilt: Do your own research. Informiere dich selbst. Das richtige Timing kann sich als durchaus schwierig erweisen. Zudem solltest du nur investieren, was du auch bereit bist zu verlieren.

Abgesehen von den “Krypto-ethischen” Gründen gibt es weiteren wichtigen einen Grund, warum das Investieren in XRP immer noch mit Vorsicht zu genießen ist: Die Emission der noch nicht freigegeben XRP. Wie auf dem Chart unten zu sehen, stieg das sich im Umlauf befindliche Angebot in den letzten Jahren kontinuierlich an. Die Inflation ist wohl auch einer der Gründe, weshalb der XRP Kurs im letzten Bullrun noch nicht über das Allzeithoch des vorangegangen Bullruns angestiegen ist. Der Bitcoin und Ethereum Kurs hingegen schafften es weit über die Höchststände des vorangegangenen Marktzyklus.

XRP Preis vs Angebot
XRP Preis vs Emission Quelle: Messari

Dennoch bietet Ripple mit “seiner” Kryptowährung eine solide und technische und umweltfreundliche Zahlungslösung an. Auch die Zusammenarbeit mit Branchengrößen wie der Bank of America sind ein Hinweis darauf, dass die Kryptowährung wirklich internationale Bankensysteme verbessern oder sogar ersetzen könnte.

Zu guter Letzt muss noch der aktuelle Rechtsstreit zwischen der US-amerikanischen Wertpapieraufsichtsbehörde SEC und Ripple erwähnt werden. Erste bezichtigt das Fintech-Unternehmen, bei der Ausgabe von XRP unregistrierte Wertpapiere verkauft zu haben. Sollte die SEC den Rechtsstreit gewinnen, dann muss sich Ripple den strengen Auflagen für Wertpapieremittenten des US-Gesetzgebers fügen. Das wiederum würde die Innovationskraft und auch Kooperationen mit anderen Unternehmen deutlich erschweren. Der Kurs reagiert immer wieder positiv oder negativ auf News bezüglich des Falls. Interessierte sollten daher das Verfahren genau im Auge behalten.

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Gemäß den Richtlinien des Trust Project werden in diesem Artikel Meinungen und Perspektiven von Branchenexperten oder Einzelpersonen vorgestellt. BeInCrypto ist um eine transparente Berichterstattung bemüht, aber die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die von BeInCrypto oder seinen Mitarbeitern wider. Die Leser sollten die Informationen unabhängig überprüfen und einen Fachmann zu Rate ziehen, bevor sie Entscheidungen auf der Grundlage dieses Inhalts treffen.

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Maximilian Mußner
Maximilian Mußner machte sich Anfang 2018 im Markt für Freizeit und Kulturdienstleistungen selbstständig und begann im Oktober 2018 mit dem Handel von Kryptowährungen. Mitte 2019 gründete er dann ein Startup-Unternehmen in diesem Marktsegment - bis ihn März 2020 der erste Corona-Lockdown traf. Um diesen zu überbrücken, widmete er sich vollständig dem Trading im Krypto-Bereich - mit Erfolg. Im November 2020 begann er dann als Copywriter bei BeInCrypto und unterstützte das damals noch recht...
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