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1,36 Mrd. USD Schaden durch Krypto-Kriminalität in 2020

2 min
Aktualisiert von Alex Roos
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IN KÜRZE

  • Über 1 Mrd. USD in Schaden durch Krypto-Kriminalität
  • Kriminelle vermeiden KYC-Exchanges mehr
  • 74% aller Bitcoin-Transaktionen überqueren Ländergrenzen
  • promo

CipherTrace hat den Cryptocurrency Crime and Anti-Money Laundering Report für das Frühjahr 2020 veröffentlicht. Demnach liegt der Schaden durch Krypto-Kriminalität alleine in den ersten fünf Monaten dieses Jahres bei über einer Milliarde US-Dollar.
CipherTrace ist eine Analyse-Plattform für Blockchain-Forensik. Laut ihrem Bericht dürfte 2020 das Jahr mit dem zweit höchsten Gesamtschaden in der bisherigen Geschichte sein. Lag der Schaden im Jahr 2017 noch bei 169 Millionen USD, so stieg er daraufhin sprunghaft an, auf 1,7 Mrd. USD in 2018 und 4,5 Mrd. USD in 2019. Der bisherige Schaden in diesem Jahr beläuft sich auf 1,36 Mrd USD.
Krypto-Kriminalität über bis 2020
Quelle: CipherTrace

Größter Schaden durch Coronavirus und Schneeballsysteme

Wesentlich zur Höhe des Gesamtschadens trägt ein chinesisches Schneeballsystem namens Wotoken bei. CipherTrace schätzt, dass der Kopf hinter Wotoken, welcher bereits schon früher an Schneeballsystemen beteiligt war, über 715,000 Opfer um insgesamt mehr als eine Milliarde US-Dollar betrogen hat. Eine weitere Einkommensquelle für Kriminelle waren Betrugsmaschen mit Bezug auf COVID-19. Wie BeInCrypto berichtete, warnte das FBI bereits im März vor einem Anstieg der Kriminalitätsrate und von Betrugsfällen durch die Coronavirus-Pandemie.

KYC/AML-Regulierungen für Börsen greift

Obwohl der Gesamtschaden durch Krypto-Kriminalität im letzten Jahr stark angestiegen ist, wird es für Kriminelle schwieriger, ihre Beute auszugeben. Die Gesamtmenge an Geldern, welche aus kriminellen Quellen direkt an Handelsplattformen geschickt wurden, ist vom Jahr 2018 auf 2019 um 47% zurückgegangen. Insgesamt stammen nur noch 0,17% der Gelder auf Krypto-Börsen direkt aus kriminellen Einnahmequellen.
Krypto-Kriminalität CipherTrace
Quelle: CipherTrace
Dies ist ein gutes Zeichen dafür, dass die internationalen Anti-Geldwäsche-Gesetze greifen. Da sich die Nutzer von zentralisierten Handelsplattformen durch ein Know-Your-Customer (KYC) Verfahren ausweisen müssen, können kriminelle Handlungen besser nachvollzogen und die Täter leichter gefasst werden. Allerdings bietet auch das keinen hundertprozentigen Schutz, da Kriminelle immer häufiger auf unregulierte Handelsmöglichkeiten ausweichen. Viele waschen ihr Geld zum Beispiel über Marktplätze im Darknet. CipherTrace fand, dass etwa drei mal so viele Gelder von diesen Marktplätzen über Mittelsmänner an die Börsen flossen, als dies direkt der Fall war. Auch bei OTC-Handelsplattformen stellte CipherTrace eine erhöhte kriminelle Aktivität fest. So sollen rund 12% der Gelder auf der finnischen Plattform LocalBitcoins aus kriminellen Einnahmequellen stammen. Durch eine Untersuchung der Transaktionen von US-Amerikanischen Bitcoin-ATMs stellte CipherTrace fest, dass davon mehr Geld an riskante Handelsplattformen, als an risikoarme Börsen floss. Weiterhin nutzen Kriminelle die unterschiedliche Härte der AML-Regulierung in verschiedenen Ländern aus. Insgesamt überquerten 74% aller Bitcoins in Transaktionen zwischen Handelsplattformen eine Landesgrenze. Regulierungsbehörden, Regierungen und Handelsplattformen sollten daher gemeinsam eine verbesserte weltweite Regulierung anstreben.
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Haftungsausschluss

In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Trust Project verpflichtet sich BeInCrypto zu einer unvoreingenommenen, transparenten Berichterstattung. Dieser Artikel zielt darauf ab, genaue und aktuelle Informationen zu liefern. Den Lesern wird jedoch empfohlen, die Fakten unabhängig zu überprüfen und einen Fachmann zu konsultieren, bevor sie auf der Grundlage dieses Inhalts Entscheidungen treffen.

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Tobias W. Kaiser
Tobias verfügt über einen Bachelorabschluss in angewandter Informatik, sowie einen Masterabschluss in Kognitionswissenschaft mit Fokus auf kognitiver Psychologie und künstlicher Intelligenz. Während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gent nahm er an einem Forschungsprojekt in Verbindung mit einem großen französischen Telekommunikationsanbieter teil. Hierbei erforschte er die Anwendung von Spieltheorie auf den gemeinschaftlichen Ausbau von...
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