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Gemini stoppt Abhebungen: Steht die nächste Insolvenz bevor?

2 min
Aktualisiert von Toni Lukic
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IN KÜRZE

  • Laut eigenen Angaben hatte Genesis einen Liquiditätsengpass aufgrund von illiquiden Vermögenswerten.
  • Am 16. November setzte die Plattform Abhebungen von Kundengeldern aus.
  • Zuvor vergab Gemini Kredite an Alameda und Three Arrows Capital.
  • promo

Infolge der FTX-Tragödie hat auch der Krypto-Kreditgeber Gemini (Genesis Global Capital) mit den Konsequenzen zu kämpfen. Angeblich hatte das Unternehmen eine Rettungsaktion angestrebt, bevor es diese Woche die Abhebungen aussetzte.

Der befürchtete Ansteckungseffekt des FTX-Zusammenbruchs könnte seine ersten Opfer fordern: Wie BeInCrypto berichtet, setzte Gemini am 16. November seine Abhebungen aus.

Am 18. November enthüllte das Wall Street Journal (WSJ) schließlich einen Kreditantrag des Unternehmens in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar. Dieser wurde noch vor der Handelssuspendierung gestellt. In seinem Bericht berief sich das Blatt auf ein exklusiv gesichtetes, vertrauliches Fundraising-Dokument.

Diesem Dokument zufolge begründet Genesis den Liquiditätsengpass mit bestimmten illiquiden Vermögenswerten in seiner Bilanz, um bis Montag einen Kredit zu erhalten:

Es gibt einen anhaltenden Ansturm auf unsere Einlagen, der vor allem durch Retail-Programme und Partner von Genesis (d. h. Gemini Earn) sowie institutionelle Kunden verursacht wird. Dies strapaziert unsere Liquidität.

Das renditeträchtige Gemini Earn wird von der Börse der Winklevoss-Zwillinge als Zinsprogramm angeboten und verfügt laut Bloomberg über rund 700 Millionen US-Dollar an Kundengeldern.

Genesis Liquiditätsprobleme vertiefen sich

Gegenüber dem WSJ meinte eine Sprecherin von Genesis, das Dokument sei veraltet und es gebe eine positive Dynamik bei der Wiederherstellung der Liquidität:

“Inmitten der durch FTX entstandenen Liquiditätskrise, prüfte Genesis alle möglichen Optionen.”

Genesis hat nicht nur ausstehende Darlehen bei Alameda, es verwendete auch den FTX-eigenen FTT-Token als Sicherheit. In den letzten zwei Wochen fiel FTT um satte 93,6 %, der Token und alle ausstehenden Sicherheiten sind daher praktisch wertlos.

Ferner verlieh der Krypto-Kreditgeber Darlehen an den jetzt bankrotten Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC). Ganze 2,4 Milliarden US-Dollar hatte Genesis an 3AC geliehen und auch die Muttergesellschaft, Digital Currency Group (DCG), hat eine offene Forderung von 1,2 Milliarden US-Dollar gegen 3AC.

Zu den DCG-Töchtern gehören außerdem der Krypto-Vermögensverwalter Grayscale und das BTC-Mining-Unternehmen Foundry. Die Prämie des GBTC-Fonds von Grayscale fiel in diesem Monat auf – 40 %.

Laut dem Krypto-YouTuber Lark Davis war Genesis der größte Bitcoin OTC-Desk (Open Trading Contract) und Kreditgeber der Branche:

Gemini Exodus beginnt

Bis jetzt zeigten sich dei Auswirkungen des FTX-Zusammenbruchs noch nicht in ihrer Gänze – könnten allerdings weitreichend sein. Aus Angst vor einem weiteren Bankrun, behauptete Gemini am 17. November in einem Tweet, die Kundengelder seien vollständig gesichert.

“Alle Kundengelder auf der Gemini-Börse werden 1:1 gehalten und können jederzeit abgehoben werden.”

Es scheint jedoch, als hätten verunsicherte Krypto-Investoren bereits damit begonnen, ihre Gelder abzuheben. Ki Young Ju, Gründer von CryptoQuant, berichtete gestern über erhöhte Ethereum-Ausgänge von der Börse.

Obendrein berichtete Nansen, dass Gemini am 17. November Abhebungen in Höhe von 570 Millionen Dollar verzeichnete.

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Martin Young ist ein erfahrener Kryptowährungsjournalist und Redakteur mit über 7 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über die neuesten Nachrichten und Trends im Bereich der digitalen Vermögenswerte. Seine Leidenschaft ist es, komplexe Blockchain-, Fintech- und makroökonomische Konzepte für ein Mainstream-Publikum verständlich zu machen.   Martin wurde in führenden Finanz-, Technologie- und Krypto-Publikationen vorgestellt, darunter BeInCrypto, CoinTelegraph, NewsBTC, FX Empire und...
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