Berkshire Hathaway, der 860 Milliarden USD schwere Konzern, der lange für Warren Buffetts ruhige Hand stand, erlebt gerade seit Jahrzehnten die erste große Bewährungsprobe beim Vertrauen der Anleger. Für alle, die den Berkshire Hathaway Kurs verfolgen, ist das relevant – auch im Kontext von Blockchain‑Narrativen und einer nervösen Marktstimmung.
Seit Buffetts Rücktrittsankündigung im Mai bröckelt die „Buffett‑Prämie“, also das Vertrauen, das Anleger in den Kurs eingepreist hatten, spürbar.
SponsoredDie Buffett-Prämie bröckelt – gewinnt Greg Abel jetzt das Vertrauen der Wall Street?
Barchart meldete, dass Berkshire Hathaway zum ersten Mal seit August ein Death Cross gebildet hat – ein technisches Signal, bei dem der 50‑Tage‑Durchschnitt unter den 200‑Tage‑Durchschnitt fällt. Beim letzten Mal markierte diese Formation ein Markt‑Tief.
Diesmal ist der Kontext jedoch anders. Seit Buffetts Rücktrittsankündigung hat das Unternehmen den S&P 500 um 34 Prozent underperformt.
Während Kritiker von einer notwendigen Neujustierung nach Jahren von Buffetts Dominanz sprechen, werten Befürworter den Rückgang als kurzzeitige Schwäche inmitten einer anhaltenden Tech‑Hausse.
Berkshire Hathaways Aktien der Klasse B sind jetzt nur noch drei USD davon entfernt, einen 30 RSI (Relative Strength Index) zu erreichen – ein seltenes Zeichen möglicher Überverkauftheit.
Dennoch zeigen die Zahlen eine vorsichtige Entwicklung. Seit Mai sind die Aktien von Berkshire nur um etwa 5% gestiegen, während der S&P 500, angetrieben von KI- und Technologiewerten, um mehr als 35% gestiegen ist
Buffetts konsequente Value‑Strategie hat den Konzern zudem auf 344 Milliarden USD an Cash sitzen lassen – ein Zeichen für Umsicht, aber auch für Zurückhaltung gegenüber dem Markt.
„Wenn Berkshire den S&P unterperformt und zugleich Rekord‑Cash hält, reimt sich die Geschichte. Meistens, wenn das passierte, blieb der Markt nicht lange ruhig“, bemerkte Investor Peter B auf X.
Die Krypto-Frage: Setzt Abel jetzt neue Maßstäbe?
Für Krypto‑Anleger wirft der Führungswechsel zudem eine spekulative Frage auf: Könnte Buffetts Nachfolger, Greg Abel, Bitcoin gegenüber offener sein – und damit indirekt auch Signale an Krypto‑Börsen senden?
Buffett, inzwischen 95, hat die Anlageklasse lange scharf kritisiert, nannte Bitcoin „Rattengift hoch zwei“ und sagte voraus, es werde „schlecht enden“. Sein Nachfolger, der 63‑jährige Vizechef für Nicht‑Versicherungsgeschäfte, schweigt bislang zu Krypto, sodass die Märkte weiterhin rätseln.
„Während Buffett den Krypto‑Märkten notorisch negativ gegenüberstand, hat Greg Abel keine starke Meinung zur Anlageklasse gezeigt“, sagte Juan Pellicer, Head of Research bei Sentora, kürzlich zu BeInCrypto.
Abel dürfte Buffetts Erbe fortführen und sich auf greifbare, cash‑generierende Geschäfte konzentrieren. Dennoch deutet Berkshires Investition in Nu Holdings, eine brasilianische Digitalbank mit Krypto‑Exposure, darauf hin, dass die Tür nicht vollständig geschlossen ist.
Während das Vertrauen der Wall Street in Greg Abel ungebrochen bleibt, debattieren Anleger über das Ende der „Buffett‑Prämie“, während Berkshires technische Indikatoren Warnsignale senden.