In einem kürzlich erschienenen Interview mit CNBC bezeichnete der Binance CEO, Changpeng Zhao (CZ), den kanadischen Geschäftsmann Kevin O’Leary als Lügner.
Binance soll FTX aus dem Geschäft gedrängt haben
Während Sam Bankman-Fried seine Zeit in Haft auf den Bahamas verbrachte, erschien der milliardenschwere Investor Kevin O’Leary am 14.12. mit einer umstrittenen Aussage vor dem Senat. Demnach habe Changpeng Zhao den Konkurenten FTX bewusst aus dem Geschäft gedrängt.
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So fasst O’Leary zusammen:
“Binance besaß 20 % der Anteile von FTX und hat die für Lizenzen notwendigen Daten laut Sam Bankman-Fried bewusst einbehalten.”
Denn für die Ausstellung von Lizenzen fordern die Regulatoren der unterschiedlichen Regionen spezielle Nachweise, Belege und Datensätze. Da CZ für die Lizenzierung notwendigen Dokumente zurückgehalten habe, sah sich SBF demnach dazu gezwungen, die FTX-Anteile von CZ zurückzukaufen. Kevin selbst habe von dem Investment seitens CZ zu diesem Zeitpunkt nichts gewusst.
Vor allem die letzte Aussage seitens des Shark Tank Moderators ließ Changpeng Zhao an seiner Glaubhaftigkeit zweifeln. Denn Kevin kann sich sehr genau an die Details einer zwei Jahre zurückliegenden Transaktion erinnern, aber hat in FTX investiert, ohne Binance in der Gesellschafterstruktur gesehen zu haben. Das sei widersprüchlich.
“Ich denke Kevin ist ein Lügner. Ich glaube er lügt wegen einer Menge Sachen”, resümiert CZ angesichts der inkonsistenten Aussagen seitens Kevin O’Leary.
Die FTX-Pleite könnte zur Falle für Binance werden
Im Jahr 2019 sammelte Binance 2,1 Milliarden US-Dollar von FTX ein, nachdem es eine Serie-A-Investition beendet hatte. Innerhalb des anstehenden Insolvenzverfahrens könnte der Treuhänder diese Summe zurückfordern.
Auf diese unliebsame Situation spielte die CNBC-Moderatorin an und fragte, ob die Börse mit einer Rückforderung von 2,1 Milliarden US-Dollar umgehen könnte.
Sponsored“Wir sind finanziell okay”, antwortete CZ knapp und fügte hinzu: “Wir lassen das die Anwälte regeln, wir sind finanziell stark aufgestellt.”
Doch die CNBC-Moderatoren wollen mehr wissen: Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass der große Auditor Mazar nicht mehr mit dem Unternehmen zusammenarbeiten möchte.
“Liegt es an fehlenden Daten, um ein sicheres Ergebnis für den Auditor zu gewährleisten?”, stichelt CNBC.
Darauf entgegnete CZ knapp, dass viele Auditoren nicht wüssten, wie sie zentrale Kryptobörsen auditieren sollen. – Allerdings wurde der Konkurrent Coinbase von Deloitte überprüft und ausgezeichnet, informieren ihn sogleich die CNBC-Moderatoren. Eine Aufforderung an Changpeng Zhao?
Alles in allem stellt sich CZ der Öffentlichkeit und pocht auf die Stellung von Binance als transparente zentrale Kryptobörse, die als “goldener Standard” für die Branche fungieren möchte. Derzeit befindet sich der gesamte Sektor jedoch in einem unsicheren Zustand. Auf Krypto-Twitter zählen einige Nutzer den Krypto-Riesen bereits an.
Auf der anderen Seite stehen die Befürworter der Börse, für die der überstandene “Bankrun” in der letzten Woche den Beweis für die Standhaftigkeit erbracht hat. Hoffen wir, dass sich diese Standhaftigkeit bewahrheitet.
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