Binance steht derzeit massiv in der Kritik. Boykott-Aufrufe aus der Community, schlechte Token-Performance und ein entkoppelter Stablecoin sorgen für Aufruhr.
Immer mehr Stimmen zweifeln an der Integrität der Börse. Ist Binance noch die führende Krypto-Plattform?
Binance kämpft, um den Standard zu erfüllen
Eines der dringendsten Probleme von Binance ist die schlechte Performance der auf der Börse gelisteten Token. Wie BeInCrypto bereits berichtete, verzeichneten 89 Prozent der auf der Plattform gelisteten Token im Jahr 2025 negative Renditen.
Noch besorgniserregender ist ein weiterer Bericht, der zeigt, dass die meisten der 2024 gelisteten Token ebenfalls eine negative Performance aufwiesen.
Ein Listing auf Binance galt einst als „Sprungbrett” für neue Projekte. Doch es garantiert keinen Erfolg mehr.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Token ACT, ein Memecoin, der an der Börse gelistet wurde und schnell abstürzte. Anfang dieser Woche verkaufte Wintermute, ein großer Market Maker, eine große Menge ACT, was zu einem starken Abwärtsdruck auf den Kurs führte und Bedenken hinsichtlich der Transparenz des Binance-Listingprozesses aufkommen ließ.
Diese Kritik hat in der Community zu der Annahme geführt, dass Binance die Listungsgebühren über die Interessen der Nutzer stellt.
Verbindung zu FDUSD
Der FDUSD Stablecoin ist ebenfalls zum Mittelpunkt der Kontroverse geworden, mit Binance im Zentrum. FDUSD verlor seine Kopplung und fiel auf 0,89 USD, nachdem Berichte auftauchten, dass das ausgebende Unternehmen bankrott gegangen sei.
Wintermute, einer der größten FDUSD-Inhaber außerhalb von Binance, zog um 11:15 Uhr UTC 31,36 Millionen FDUSD von der Börse ab. Dieser Schritt soll die Entkopplungssituation verschärft und Panik auf dem Markt ausgelöst haben.
Noch besorgniserregender ist, dass ein Community-Mitglied behauptete, einige Binance-Mitarbeiter hätten interne Informationen über den FDUSD-Vorfall geleakt, um ausgewählte Wal-Chat-Gruppen zu informieren.
Sollte dies der Fall sein, würde dies den Ruf von Binance schwer beschädigen und große Fragen bezüglich der Transparenz und Ethik der Plattform aufwerfen.
Insgesamt wächst die Unzufriedenheit der Community, und viele Nutzer rufen zu einem Boykott der Börse auf. Solche negativen Reaktionen erschüttern das Vertrauen der Nutzer in die Plattform, die einst als Symbol der Glaubwürdigkeit im Krypto-Bereich galt.
„Binance hat heute massive Liquidationen bei Alts verursacht, die auf ihrer Börse gelistet sind. Ich habe euch gestern vor ihren sehr schmutzigen Taktiken gewarnt, insbesondere GUN. Ich weigere mich, Binance zu nutzen #BoycottBinance”, schrieb der bekannte Krypto-YouTuber Jesus Martinez.
Diese Vorwürfe resultieren aus dem zentralen Problem, dass Binance den Profit über die Interessen der Nutzer stellt. Die Community hat in den letzten Monaten immer wieder die Listing-Strategie kritisiert und argumentiert, dass sich die Börse auf „Shitcoins” konzentriert, um hohe Listing-Gebühren zu kassieren, ohne die Qualität der Projekte zu berücksichtigen.
Obwohl die Börse kürzlich einen Community-Abstimmungsmechanismus eingeführt hat, um über Listings zu entscheiden, könnte dies nicht ausreichen, um die Kritik zu besänftigen.
Als Tier-1-Börse wird das Unternehmen in Bezug auf Handelsvolumen, Sicherheit, Einhaltung von Vorschriften und Vertrauen der Gemeinschaft bewertet. Die jüngsten Ereignisse zeigen jedoch, dass die Börse Schwierigkeiten hat, diese Standards aufrechtzuerhalten.
Haftungsausschluss
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