Wie die relativ kurze Geschichte des Bitcoins uns lehrt, folgt nach dem Ende eines Bärenmarktes meist eine seitwärts gerichtete Akkumulationsphase mit einer ansehnlichen Rally.
In der Vergangenheit erfolgte dieses Intervall von mehreren Monaten unmittelbar, nachdem der BTC-Kurs den Boden erreicht hatte. Für gewöhnlich erreichte der Preis nach einer relativ großen Aufwärtsbewegung ein lokales Hoch, gefolgt von einer Korrektur, welche als höheres Tief endete. Erst im Anschluss daran begann dann der eigentliche Bullenmarkt.
In dieser Analyse versucht BeInCrypto, den Preis und den Zeitpunkt dieses möglichen Hochs und einer damit einhergehenden Aufwärtsbewegung im Jahr 2023 abzuschätzen. Dabei orientieren wir uns an historischen Daten, der Theorie von sich wiederholenden Zyklen sowie Fibonacci-Levels.
Das am 21. November 2022 erreichte Tief von 15.495 US-Dollar wird als Boden des aktuellen Bärenmarktes angesehen. Dies ist jedoch lediglich eine Annahme und nicht zwangsläufig zutreffend. Sollten wir in den kommenden Monaten niedrigere Kurse sehen, ist die Prognose also hinfällig. Die Festlegung eines solchen Punktes ist allerdings unverzichtbar, um Ziele einer potenziellen Aufwärtsbewegung abzuschätzen.
Historische Korrekturen und Akkumulationsphasen von Bitcoin
Bei der Betrachtung des gesamten Kursverlaufs von Bitcoin fallen vier große Bärenmärkte in den Jahren 2011, 2014, 2018 und 2022 auf. Gemäß der These sich verlängernder Zyklen dauerte jeder Bärenmarkt länger als sein Vorläufer, führte aber gleichzeitig zu einem prozentual geringeren Preisrückgang.
Darüber hinaus nahmen die Abwärtsbewegungen während jedes Bärenmarktes die Form einer ABC-Korrektur gemäß der Elliott-Wellen-Theorie an. Auch der jüngste Bärenmarkt von 2022 lässt sich in Form dieser Korrektur erfassen.
Das Hoch dieses Bullenmarktes ist jedoch nicht im November 2022 bei 69.000 US-Dollar, sondern im April 2022 bei 64.500 US-Dollar anzunehmen. Dies führt natürlich zu einer eher ungewöhnlichen Form der ABC-Korrektur. Dennoch stimmt sie mit vielen technischen Indikatoren, On-Chain-Daten, sozialen Aktivitäten und der Stimmung auf dem Kryptowährungsmarkt überein.
Widerspricht man dem und besteht auf das faktische Allzeithoch Ende 2021, so verzeichnet der Bärenmarkt einen 5-welligen Elliot-Impuls. Dennoch legen beide Fälle nahe, dass der aktuelle Kurs das Makrotief dieses Zyklus sein könnte.
Nach dem Erreichen eines Makrotiefs begann Bitcoin stets eine stärkere (2012 und 2019) oder schwächere (2015) Aufwärtsbewegung. Diese führte zu einem lokalen Hoch, welches stets unterhalb des zuvor erreichten Allzeithochs lag (grüne Kreise).
Anschließend folgte stets eine weitere deutliche Korrektur (rote Kreise), welche ein höheres Tief verzeichnete, die Akkumulationsphase beendete und den eigentlichen Bullenmarkt einleitete. Dies alles geschah immer vor dem nächsten Halving (blaue Linien).
Lokale Hochs nach einem Bärenmarkt
Als Nächstes messen wir den Zeitraum zwischen dem Makrotief der Bärenmärkte und dem nächsten lokalen Hoch. Dabei ergeben sich 77 Tage für 2011/2012, 175 Tage für 2015 und 196 Tage für 2019 (blaue Datumsbereiche).
Nach der Theorie der sich verlängernden Marktzyklen erreicht der Kurs das nächste lokale Hoch nach einem Makrotief in immer größeren Zeitabständen. Trifft dies zu, so kann man ab dem Tief etwa 215 Tage rechnen.
Andernfalls würde Bitcoin das nächste Hoch im Schnitt nach etwa 150 Tagen erreichen. Für das hypothetische, lokale Hoch ergibt sich daraus ein Zeitfenster vom 17. April bis zum 26. Juni 2023.
Um die Preisspanne für diese Aufwärtsbewegung zu bestimmen, legen wir die logarithmischen Fibonacci-Retracement-Levels früherer Bärenmärkte übereinander. Dabei ergibt sich für 2011/2012 eine Rally bis zum 0,5-Fib-Level, 2015 bis zum 0,382-Fib-Level und 2019 bis zum 0,618-Fib-Level.
Wir können also den Bereich vom 0,382 Fib-Level bis zum 0,618 Fib-Level als mögliches Ziel für eine eventuelle Bitcoin-Rally betrachten. Dies entspricht einer Preisspanne von 27.500 bis 39.000 US-Dollar.
Im April 2023 könnte der BTC Kurs 33.000 USD erreichen
Es ergibt sich also eine Zeitspanne vom 17. April bis zum 26. Juni 2023 und ein Kurs zwischen 27.500 und 39.000 US-Dollar. In diesem Bereich (blaues Rechteck auf dem Chart) könnte Bitcoin im Jahr 2023 einen lokalen Höchststand erreichen. Anschließend sollte eine Korrektur folgen.
Um zu versuchen, Zeitpunkt und Preis für ein potenzielles Hoch etwas genauer zu bestimmen, kann man auch das bevorstehende Halving heranziehen. Laut aktuellen Daten wird dieses Ereignis Ende März 2024 eintreten.
In der Vergangenheit erreichte der BTC-Kurs das lokale Hoch infolge des Makrotiefs rund 47, 52 bzw. 46 Wochen vor dem Halving (grüne Datumsbereiche). Daraus ergibt sich ein durchschnittlicher Zeitraum von 48 Wochen vor dem Ereignis, in dem der lokale Höchststand auftreten sollte. Dieser Zeitraum korreliert mit dem 24. April 2023, welcher auch im Rahmen des ersten Teils der von uns festgelegten Spanne liegt.
Für eine Aufwärtsbewegung des Bitcoinkurses im Jahr 2023 ist das durchschnittlichen 0,5-Fib-Retracement das wohl wahrscheinlichste Szenario und entspricht einem Preis von etwa 33.000 US-Dollar.
Dieses Niveau stimmt sowohl mit den historischen Daten früherer Zyklen als auch mit dem Bereich der langfristigen Unterstützung für den BTC-Preis im Jahr 2021 (blaue Pfeile) überein. Derzeit ist davon auszugehen, dass dieses Niveau einen Widerstand darstellt. Demnach wird Bitcoin es sicherlich nicht in einem Zug überwinden können – eine starke Korrektur hingegen ist wahrscheinlich.
Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren kommen wir auf eine Bitcoin-Preisprognose von 33.000 US-Dollar (roter Bereich) für den 24. April 2023. Dabei handelt es sich jedoch um ein sehr optimistisches Szenario, welches keinerlei Sicherheit mit sich bringt. Sollten sich die Bitcoin-Zyklen wiederholen, dass Halving weiterhin den Rhythmus des gesamten Kryptowährungsmarktes bestimmen und logarithmische Fib-Retracements ein vertrauenswürdiges Tool bleiben, so stellt dies dennoch ein realistisches Szenario dar.
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