Sogenannte Ordinals (eine Art BTC-NFT) ermöglichen es, alle möglichen Daten auf der Bitcoin-Blockchain einzuschreiben. Mit einem neuen Update für den damit verbunden BRC-20 Token Standard ist jetzt sogar möglich, ganze 3D-Videospiele oder andere komplexe, speicherintensive Software auf Bitcoin zu installieren. Entwickelt sich die Blockchain zum neuen Internet?
Bitcoin Ordinals: BRC-20 Token Standard ermöglicht Videospiele
Seit ihrer Entstehung Ende Februar 2023 sorgen Bitcoin Ordinals immer wieder für Schlagzeilen in der Krypto-News-Welt. Während einige Mitglieder der Krypto-Community darüber besorgt sind, dass sich Bitcoin von seiner eigentlichen Aufgabe – ein dezentrales Zahlungsnetzwerk zu sein – weiter entfernt, sehen andere ein großes Potenzial in der neuen BTC-Technologie. So bezeichnete beispielsweise der MicroStrategy-Gründer Michael Saylor die Bitcoin Ordinals als Katalysator für die Massenadoption.
Bisher lassen sich jedoch pro Ordinal nur 4 MB an Daten in die Bitcoin-Blockchain einschreiben – genug, um zu einer Überlastung des BTC-Netzwerks zu führen. Jedoch nicht genug, um wirklich speicherintensive Software auf der Blockchain zu auf einmal zu integrieren. Letzteres änderte sich jedoch vor kurzem.
Ein neues, am 10. Juni 2023 veröffentlichtes Feature ermöglicht es, direkt mit zuvor hochgeladenen Ordinals zu interagieren. So lassen sich beliebig viele verschiedene BTC-NFTs miteinander zu verknüpfen. Anstatt -beispielsweise ein Videospiel- auf ein Ordinal zu komprimieren, lädt man die gewünschten Daten einfach Stück für Stück hoch. So lassen sich theoretisch ganze Videospiele auf der BTC-Blockchain implementieren. Doch auch für zahlreiche andere disruptive Anwendungsfälle bietet das neue Update ein gewaltiges Potenzial.
Entwickelt sich die BTC-Blockchain zum neuen Internet?
Die Entwicklung der BTC-Ordinals befindet sich zwar immer noch in den Kinderschuhen. Dennoch schalteten die Entwickler:innen des neuen Features damit die Möglichkeit frei, auf Bitcoin eine Art neues Internet zu schaffen. Der Entwickler mit dem Pseudonym Leonidas erklärte dazu auf Twitter:
“Bitcoin erhält im Wesentlichen ein internes Internet, in dem jede Datei Daten von den anderen Dateien auf Bitcoin abrufen kann. Es ist noch unklar, wie genau die Menschen das nutzen werden, aber es ist zweifelsohne ein wichtiger Moment in der Geschichte von Bitcoin.”
Auf der Webseite Ord.io sind die rekursiven Inskriptionen seit dem 12. Juni 2023 freigeschaltet. Ein Twitter-User teilte bereits ein Ordinal, das auf andere Ordinals zugreift und somit eine NFT-Kollektion darstellt.
Wie sich die neue Technologie weiter entwickelt, und ob sich Bitcoin damit zu einem noch stärkeren Konkurrenten für Ethereum entwickelt, bleibt abzuwarten. Das langfristige Potenzial erscheint jedoch – wie es Leonidas ausdrückte – nahezu unbegrenzt zu sein:
“The sky is the limit.”
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