Wenn man das erste Mal mit Matt, dem CEO von BloFin, spricht, wird sofort klar: Dies ist nicht nur ein weiterer Börsengründer, der den Marktzyklen hinterherjagt. Sein Fokus liegt nicht auf Hype, sondern auf Infrastruktur. Und nicht irgendeine Infrastruktur, sondern die Art, die neu definiert, wie Wert über das Internet bewegt wird.
„Wir bauen nicht nur eine Börse,“ sagt er mir. „Wir bauen Infrastruktur für die freie Bewegung von Wert.“
Es ist eine kühne Aussage, aber eine, die in einer Branche, in der Spekulation oft Substanz überschattet, zunehmend relevant ist. Für Matt liegt die wahre Transformation nicht in Handelsvolumina oder „Memecoin“-Rallyes. Es geht wirklich darum, wie digitale Vermögenswerte, insbesondere Stablecoins, die gesamte Funktionsweise der globalen Finanzen verändern.
Stablecoins und die Zukunft der Finanzen
Genau wie das frühe Internet den Zugang zu Informationen demokratisierte, glaubt Matt, dass wir jetzt in eine neue Ära eintreten. Eine, in der der Zugang zu Kapital ebenso offen wird.
„Das nächste Internet dreht sich nicht um Inhalte. Es geht um Kapital,“ sagt er.
Er zieht eine Parallele zwischen dem, was Blogs mit Zeitungen gemacht haben, und dem, was Stablecoins jetzt mit dem US-Dollar machen. Plötzlich wird ein traditionell von Banken, Grenzen und Bürokratie kontrolliertes Asset programmierbar, tragbar und für jeden mit einer Internetverbindung zugänglich.
„Stablecoins sind keine Produktinnovation, sie sind eine Neudefinition dessen, wer Zugang zu finanzieller Macht erhält.“
In dieser Vision dienen Stablecoins nicht nur als On-Ramps zu Krypto, sondern als Grundlage für ein programmierbares Finanzsystem, in dem das Versenden von Geld, das Erzielen von Renditen oder das Bezahlen von Waren in einem einzigen, nahtlosen Erlebnis stattfinden kann.
Die Verschmelzung von Handel und Zahlungen
Historisch gesehen ging es beim Handel um Spekulation. Zahlungen drehten sich um Nutzen. Das eine war risikoreich, das andere alltäglich. Aber diese Trennung löst sich schnell auf.
Matt sieht diesen Wandel nicht als Zufall, sondern als Spiegelbild der Nutzererwartungen in einer digitalisierten Welt.
„Die Menschen wollen nicht in Silos wie ‚Investition‘ vs. ‚Überweisung‘ vs. ‚Kauf‘ denken. Sie wollen einfach, dass die Dinge funktionieren – schnell, sicher und ohne Reibung.“
In diesem neuen Paradigma halten Nutzer Stablecoins, erzielen Renditen, tauschen in digitale Vermögenswerte, senden Geld ins Ausland, zahlen mit einem Klick.
Alles über eine einzige Schnittstelle. Im Hintergrund gibt es Liquidität, Verwahrung, Compliance und Risikomanagement, aber für den Nutzer ist es unsichtbar. Das, sagt Matt, ist die Richtung, in die die Zukunft geht.
„Die Zukunft des Handels und der Zahlungen dreht sich nicht um auffällige Schnittstellen. Es geht um Infrastruktur, die im Hintergrund verschwindet.“
Die Notwendigkeit neuer Infrastruktur
Auf die Frage, welche Art von Infrastruktur die Branche benötigt, zögert Matt nicht. Er skizziert eine klare Vision, die ehrgeizig, aber fundiert ist:
- Stablecoin-nativ, nicht bank-nativ
- Standardmäßig grenzüberschreitend, nicht als Ausnahme
- Modular, konform und transparent – ohne die Benutzerfreundlichkeit zu beeinträchtigen
- Inklusive sowohl traditioneller als auch dezentraler Vermögenswerte, in einem einheitlichen Benutzererlebnis
„Es geht nicht darum, Banken oder Regulierer zu ersetzen,“ erklärt er. „Es geht darum, etwas Paralleles zu bauen, effizienter, vertrauenswürdiger und für den heutigen Nutzer gebaut.“
Die fünf Systeme der nächsten Dekade
Während ein Großteil der Branche der nächsten Token-Erzählung hinterherjagt, hat Matt ein größeres Ziel im Blick. In den nächsten zehn Jahren glaubt er, dass diese fünf Systeme darüber entscheiden werden, ob Krypto wirklich liefert:
- Globale, vertrauenswürdige Handelsplattformen, die von Stablecoins angetrieben werden
- Grenzenlose Finanzkonten – Wallets mit sicheren Verwahrungsschichten
- Einheitliche Zahlungs- und Abwicklungsnetzwerke über Fiat und Krypto hinweg
- Stablecoin-Ökosysteme, die reale Anwendungen wie Gehaltsabrechnung und Handel unterstützen
- Krypto-native Bankeninfrastruktur für Sparen, Kredit und Vermögensverwaltung
„Das sind keine Schlagworte,“ sagt er. „Das sind Überlebenswerkzeuge, besonders für Menschen in Märkten, die das traditionelle System ignoriert.“
Vertrauen und Compliance in der Krypto-Welt
In einer Ära, in der sich Erzählungen wöchentlich ändern und die Vorschriften weltweit verschärfen, argumentiert Matt, dass das, was am meisten zählt, das ist, wofür Unternehmen stehen, wenn es schwierig wird.
„Compliance ist keine Einschränkung, es ist ein Schutzwall,“ sagt er. „Vertrauen ist das seltenste Asset in Krypto. Man verdient es jeden Tag, oder man verliert es für immer.“
Er spricht offen über die interne Kultur, wie echte Werte unter Druck sichtbar werden, nicht in Mission Statements.
„Systeme über Slogans. Ausführung über Ankündigungen. So baut man etwas, das Bestand hat.“
Freiheit als Kernprinzip
Als unser Gespräch zu Ende geht, kehrt Matt zu einem Kernprinzip zurück – Freiheit.
Krypto entstand aus dem Wunsch nach Freiheit. Aber, wie er feststellt, ist Freiheit ohne Funktion nur Theorie. Was wir jetzt brauchen, ist eine Infrastruktur, die es den Menschen ermöglicht, Dinge einfach, sicher und global zu tun.
„Wir wollen den Menschen die Freiheit geben, ohne Reibung zu handeln. Zu verdienen, zu senden und zu sparen, ohne Erlaubnis. Wert in einem System zu halten, das nicht zusammenbricht, wenn Grenzen geschlossen werden.“
Es ist eine große Vision. Aber wenn der CEO von BloFin recht hat, ist sie auch unvermeidlich.
„Das ist das System, das wir aufbauen. Und wenn Sie es auch aufbauen – sind wir bereits im selben Team.“
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