Die Bank of Japan (BOJ) hat die Zinsen auf 0,75 % angehoben – doch Bitcoin zeigt kaum Reaktion auf die Maßnahme. Japans geldpolitische Wende überrascht die Märkte weniger als erwartet.
Der Kurs stieg nur um knapp 1 Prozent und blieb im Bereich von 87.000 USD.
SponsoredBOJ hebt Leitzins um 0,25 Prozent an – Warum bleibt der Bitcoin-Kurs stabil?
Früher war die Reaktion stärker. Frühere Zinsanhebungen der BOJ haben oft zu starken Verkäufen auf den Kryptomärkten geführt. Besonders dann, wenn Yen-Kreditgeschäfte aufgelöst wurden und das weltweite Geldangebot knapper wurde.
Doch diesmal blieben die Händler ruhig. Das zeigt: Die Entscheidung war schon vor der Ankündigung im Kurs eingepreist. Viele Marktteilnehmer hatten die Zinsanhebung bereits erwartet.
Japans Zinsanhebung ist ein Symbol: Nach Jahrzehnten fast ohne Zinsen verlässt Japan seinen Sonderweg. Der günstige Yen war wichtig für Investoren auf der ganzen Welt. Sie nahmen billige Yen-Kredite auf, um an Aktien-, Anleihe- und Krypto-Märkten zu spekulieren.
Wenn japanische Renditen steigen und der Unterschied zu anderen Ländern kleiner wird, lohnen sich diese Geschäfte weniger. Investoren könnten gezwungen sein, ihre riskanten Positionen zu reduzieren. Dennoch bleibt der Bitcoin-Kurs ruhig. Das zeigt: Der Markt war vorbereitet.
Sponsored SponsoredLaut Analysten war aber gar nicht die Zinserhöhung selbst das Hauptthema. Viel wichtiger ist, was danach passiert.
„Die Märkte rechnen fast sicher mit einer Anhebung um 0,25 Prozentpunkte. Das wäre der höchste Leitzins in Japan seit etwa 30 Jahren. Die Verteuerung selbst ist eigentlich erwartet. Viel wichtiger sind die Aussagen von Gouverneur Ueda auf der Pressekonferenz. Hinweise auf weitere Zinsanhebungen könnten die Wirkung verstärken“, schrieb Analyst Marty Party.
Diese Hinweise sind wohl entscheidend. Die BOJ hat signalisiert, dass sie die Zinsen weiter anheben könnte – vielleicht sogar auf 1 Prozent oder mehr bis Ende 2026. Ob das passiert, hängt unter anderem vom Lohnwachstum und der Dauer der Inflation ab.
Diese Aussicht macht riskante Anlagen weiterhin schwer. Selbst wenn die erste Reaktion am Markt ruhig bleibt.
Bitcoin bleibt stabil – Altcoins kämpfen mit langanhaltender Liquiditätskrise
Manche Analysten sagen: Die Widerstandskraft von Bitcoin ist ein bullisches Zeichen. Blueblock betont, dass das Verhalten diesmal anders sei als früher.
Sponsored„Die BOJ hat den Zins gerade auf 0,75 Prozent erhöht und damit Jahrzehnte sehr lockerer Politik beendet. Der Unterschied zu anderen großen Zinsen wird kleiner. Bisher gab es bei jeder Straffung in der Vergangenheit 20 bis 30 Prozent Kursverluste bei Bitcoin, weil Yen-Kreditgeschäfte zurückgenommen und Geldmittel knapper wurden. Doch weil diesmal alles schon im Kurs eingepreist ist und BTC zwischen 85.000 und 87.000 USD bleibt, könnte das die Chance für Schnäppchenjäger sein“, schrieb der Analyst.
Allerdings werden nicht alle Bereiche im Krypto-Markt ähnlich robust bleiben. Altcoins sind oft empfindlicher bei Veränderungen des Geldangebots. Falls die Geldpolitik in Japan straffer wird, könnten diese Token besonders leiden.
Die Aussicht auf höhere Zinsen bis 2026 heißt: Der Gegenwind bleibt länger bestehen und ist keine einmalige Sache.
„BOJ macht klar: Es könnte weitere Erhöhungen geben – vielleicht auf 1 Prozent oder mehr bis Ende 2026, je nach Löhnen und anhaltender Inflation. KEIN ERBARMEN FÜR ALTCOINS“, kommentierte Money Ape.
Die Stabilität von Bitcoin zeigt, dass der Markt genug Zeit hatte, sich auf die Entscheidung der BOJ vorzubereiten. Ob diese Stärke bleibt, hängt weniger von der Zinserhöhung im Dezember ab, sondern mehr davon, wie stark Japan bei der Straffung bleibt. Zudem kommt es darauf an, wie sich die weltweite Liquidität an das Ende einer der längsten geldpolitischen Stützen anpasst.