Die Bundestagswahl in Deutschland ist nun keine zwei Wochen mehr entfernt, doch das Thema Krypto spielt in der Politik kaum eine Rolle. Im Podcast “Crypto Nerds” diskutierten die Branchenexperten Eric Heinemann und Markus Hujara über regulatorische Hürden und verpasste Chancen.
Ist Deutschland auf dem besten Weg, seine Krypto-Startups zu verlieren?
Deutschland droht den Krypto-Anschluss zu verpassen
Am 6. Februar erschien die jüngste Folge des Crypto Nerds Podcasts “Krypto & Bundestagswahl: Verpasst Deutschland die Zukunft?” Wie der Titel bereits vermuten lässt, schließt das Thema an eine sensible Kontroverse an: die ohnehin schon kritisch erscheinende Zukunft Deutschlands.
Eric und Markus beginnen die Diskussion mit der allgemeinen Frage, wie die aktuelle Bundesregierung mit Krypto umgeht. Hujara, Marketing- und Kommunikationsleiter bei Greenfield Capital, erklärte, dass Deutschland zwar ein starkes Krypto-Startup-Umfeld habe, jedoch kaum politische Unterstützung genieße:
“Wir haben eine tolle Szene, aber die Regierung setzt kaum Anreize.”
Während Paris und Lissabon gezielt Start-ups fördern, sei Berlin zwar ein wichtiger Hub, verliere jedoch an Bedeutung. Ein zentrales Problem sei die langwierige Bearbeitung von Lizenzen durch die BaFin, schließlich könne sich kein Krypto-Gründer monatelange Wartezeiten leisten. Viele Unternehmen seien daher bereits in krypto-freundlichere Länder wie Dubai oder die Schweiz abgewandert.
Crypto Nerds über politische Ignoranz und regulatorische Hürden
Besonders kritisch sei die mangelnde politische Auseinandersetzung mit Krypto. Die FDP zeigte zuletzt Interesse, doch abseits der Bitcoin-Reserve für Deutschland gibt es wenig konkrete Vorschläge. Hujara merkte an, dass Krypto in den meisten Wahlprogrammen nicht vorkomme. Dies könne sich zwar in vier Jahren ändern, wäre für viele deutsche Krypto-Unternehmen jedoch möglicherweise zu spät.
Auch das Problem der fehlenden Regulierung von Decentralized Autonomous Organizations (DAOs) kam zur Sprache. So erklärte Hujara, wie diese mangelnde Klarheit bei Gründern zu Unsicherheit und somit zu gehemmter Innovation führt.
Was Stablecoins anbelangt, so gibt es zwar eine Regulierung, allerdings macht diese es Projekten unter MiCAR ziemlich schwer, eine kritische Größe zu erreichen. Aber wie geht es nun weiter?
Weiterlesen: Was ist die Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCAR)?
Frankreich als Vorbild für Krypto-Förderung?
Im Gegensatz zu Deutschland geht Frankreich einen anderen Weg: Die staatliche Investmentbank BPI France investiert gezielt in Krypto-Startups und stellt Bedingungen, die Kapital zurück ins eigene Land lenken. Hujara sieht dies auch als eine Möglichkeit für Deutschland, sich als Standort für Unternehmen attraktiver zu präsentieren.
Es gäbe also Chancen, aber dafür brauche es eine klare politische Entscheidung.
Du willst die wichtigen Details verstehen? Hör dir den kompletten Podcast an und tauche tiefer in die Diskussion ein!
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