Laut einer eingereichten Klage vermieden sowohl Coinbase-CEO Brian Armstrong und Vorstandsmitglied Marc Andreessen als auch weitere leitende Angestellte der Krypto-Börse Verluste von mehr als einer Milliarde US-Dollar, indem sie Insider-Informationen nutzten.
Passend dazu: Bereits im Februar bekannte sich ein Coinbase Manager des Insiderhandels schuldig – alles dazu findest du in diesem Artikel.
Dem Ankläger, Adam Grabski, zufolge verkauften die Beschuldigten eine hohe Anzahl von Aktien nur wenige Tage nach der öffentlichen Notierung von Coinbase vor zwei Jahren. Kurz darauf trieben schlechte Nachrichten den Kurs deutlich nach unten. Grabski selbst ist laut eigener Aussage seit April 2021 im Besitz von Aktien der Krypto-Böse.

Was nach dem Börsengang von Coinbase geschah
Der Vorstand von Coinbase setzte eine sogenannte “Direktnotierung” anstelle eines typischen Börsengangs ein.
Ein Börsengang (IPO) ist der Prozess, bei dem ein Unternehmen erstmals Aktien an der Börse platziert, um neues Kapital zu beschaffen und den Handel mit seinen Aktien zu ermöglichen. Eine Direktnotierung (Direct Listing) ist eine Alternative dazu, bei der ein Unternehmen ohne die Hilfe von Investmentbanken oder die Ausgabe neuer Aktien seine bereits bestehenden Aktien direkt an der Börse handelbar macht.
Die Führungsetage von Coinbase verkaufte im Anschluss an die Direktnotierung schnell Aktien im Wert von 2,9 Milliarden US-Dollar. Kurz darauf enthüllte das Coinbase-Management laut Beschwerde “wesentliche negative Informationen, die den Marktoptimismus von der Veröffentlichung der ersten Quartalsergebnisse des Unternehmens an zerstörten“.
Daraufhin verloren diese Aktien innerhalb von fünf Wochen mehr als eine Milliarde US-Dollar an Wert und die Marktkapitalisierung von Coinbase brach um mehr als 38 Milliarden Dollar ein, so Grabsky. Durch den vorschnellen Aktien-Verkauf beugte das Management der Krypto-Börse also großen Verlusten vor – auf Grundlage von Insider-Informationen.
Auf Twitter erschienen gestern die ersten Auszüge aus der Anklage samt Kommentaren. Demzufolge steht eine “Derivat-Klage gegen Coinbase-Direktoren wegen Verletzung von Treuepflichten und ungerechtfertigter Bereicherung aus”.
Die Reaktion von Coinbase auf die “Derivat-Klage”
Laut der Beschwerde verkaufte Armstrong im Rahmen der direkten Notierung Coinbase-Aktien im Wert von 291,8 Millionen US-Dollar, während Andreessens Risikokapitalgesellschaft Andreessen Horowitz Aktien im Wert von 118,6 Millionen US-Dollar verkaufte.
Coinbase reagierte per E-Mail wie folgt auf die Anklage:
“Als beliebteste und einzige öffentlich gehandelte Krypto-Börse in den USA sind wir manchmal das Ziel leichtfertiger Rechtsstreitigkeiten. Dies ist ein Beispiel für eine dieser unbegründeten Behauptungen.”
Die sogenannte Derivat-Klage*, die im Namen des Unternehmens eingereicht wurde, fordert die Rückgabe „unrechtmäßig erlangter Gewinne“ von Armstrong, Andreessen und weiteren Management- und Vorstandsmitgliedern.
*Zur Erklärung: Eine Derivat-Klage ist eine Art von Rechtsstreit, der von Aktionären im Namen eines Unternehmens gegen dessen Vorstandsmitglieder oder Führungskräfte eingereicht wird. Der Zweck besteht darin, Schäden zu beheben, die durch das Fehlverhalten der Führungskräfte verursacht wurden. Aktionäre können eine Derivat-Klage nur dann einreichen, wenn sie während des betreffenden Zeitraums Aktien des Unternehmens besessen haben.
ARK Invest kauft trotzdem COIN-Aktien
Trotz der Meldung und dem taumelnden Aktienkurs ist Cathie Wood weiterhin überzeugt von Coinbase. Bereits Anfang dieses Jahres stockte die CEO der Investment-Firma ARK Invest die COIN-Bestände in einigen Portfolios deutlich auf.

Am Donnerstag kaufte das Unternehmen ARK Invest weitere COIN-Aktien im Wert von etwa 5,8 Millionen US-Dollar, aufgeteilt auf die ETFs “ARK Next Generation Internet” (ARKW) und “ARK Fintech Innovation ETF” (ARKF), wobei erstere 27.813 COIN-Aktien und letztere 144.463 Aktien hinzufügten.
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