Große Freude bei einer Dame im australischen Melbourne: Vor knapp 7 Monaten überweist ihr Crypto.com 10 Millionen US-Dollar. Weshalb? Der Exchange ist ein folgenschwerer Fehler unterlaufen.
Eigentlich sollte Frau Manivel aus Melbourne im Mai 2021 eine Rückerstattung von 100 US-Dollar von der Börse Crypto.com bekommen. Zu ihrer Verwunderung waren es dann doch 10 Millionen US-Dollar, anstatt der 100 US-Dollar. Nachdem der Fehler aufgefallen war, forderte Crypto.com die Millionen sofort zurück – blöd nur, dass dies 7 Monate dauerte.
Der Tippfehler soll einem Angestellten unterlaufen sein, welcher anstatt der 100 US-Dollar-Rückerstattung eine Account-Nummer bei der Überweisung angab. Eine 8-stellig Zahl, die vermutlich mit 10 anfing: Also 10 Millionen US-Dollar!
Crypto.com mit peinlichem Fehler – Manivel verklagt
Kurz vor dem 7. Februar 2022 fiel der folgenschwere Fehler bei der Börse wohl auf, denn an eben jenem Tag reichte Crypto.com bereits eine Klage ein. Das Gericht sollte das Konto der Dame einfrieren, was es aber nicht bewerkstelligen konnte, da ein Teil des Geldes bereits weg war.
Manivel kann zumindest behaupten, sie sei ein Familienmensch: 430.000 US-Dollar überwies sie umgehend ihrer Tochter, der Rest des Geldes wurde auf ein anderes privates Konto überwiesen. Als dann Crypto.com versuchte, an die Millionen zu kommen, waren 1,35 davon schon weg. Manivel kaufte sich am 3. Februar eine Villa in Craigieburn, einem Vorort von Melbourne.
Vier Badezimmer, Heimkino und Fitnessstudio. Die gute Dame ließ sich nun wirklich nichts entgehen!
Um die ganze Sache noch komplizierter zu machen, überschrieb Manivel das Haus noch an ihre in Malaysia ansässige Schwester. Bevor sie noch mehr Schaden anrichten konnte, brachte Crypto.com schließlich im März die Einfrierung des Geldes bei Gericht durch. In der Klageschrift wird von der Exchange das gesamte Geld inklusive 10-prozentiger Zinsen zurückgefordert.
Im Mai folgte die Verhandlung vor dem viktorianischen Gericht, in welchem die beiden nicht auftauchten. Daraufhin wurde die Schwester laut Dailymail zur Herausgabe des Hauses, Rückzahlung der 1,35 Millionen und 27.369 US-Dollar Zinsen, aufgefordert.
Vonseiten der Richterin hieß es:
“Ein Versäumnisurteil, welches auf solchen unbestrittenen Beweisen beruht, kann angefochten werden.”
Da weder Manivel noch ihre Schwester auf jeglichen Kontakt seitens Crypto.com bzw. des Gerichts reagierten, nahm die Richterin an, dass die von der Börse erhobenen Vorwürfe wahr sind. Das Gericht fordert mittlerweile auch die Herausgabe des restlichen Geldes von den beiden.
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