In der jüngsten Folge Crypto Nerds spricht Host Eric Heinemann mit Marius van der Wijden, Entwickler bei der Ethereum Foundation. Schon im Intro wird klar: Hier sprechen zwei echte Enthusiasten, die den Blick hinter die Kulissen von Ethereum öffnen. Eric und Marius reden über Innovation, Vision – und die Menschen, die dieses Ökosystem täglich vorantreiben.
Marius erzählt, wie er durch Zufall zum Ethereum-Team kam. Aus einer simplen Code-Korrektur auf GitHub wurde ein Job, der sein Leben veränderte. Heute leitet er einen der wichtigsten Entwicklungsbereiche: die Skalierung der Layer-1-Struktur. Damit trägt er maßgeblich dazu bei, Ethereum effizienter und umweltfreundlicher zu machen.
Crypto Nerds: Vom Open-Source-Miner zum Ethereum Co-Track-Lead
Marius schildert bei Crypto Nerds, wie er 2017 an der TU Darmstadt erstmals mit Blockchain in Berührung kam. Eine Hausaufgabe im Kurs „Programmierung massiv paralleler Prozessoren“ führte ihn zum ETH Miner – und damit mitten ins Herz der Ethereum-Community. Seine ersten Code-Beiträge überzeugten so sehr, dass ihn die Ethereum Foundation 2020 direkt an Bord holte.
SponsoredSpäter wurde er Co-Track-Lead für die Skalierung des Ethereum-Netzwerks. Unter seiner Mitwirkung erfolgte der historische Wechsel von Proof of Work zu Proof of Stake. Dieser reduzierte den Energieverbrauch um 99,98 Prozent – eine der größten ökologischen Errungenschaften der Blockchain-Geschichte.
Neugierig geworden? Hier gehts zum vollständigen Podcast!
Zwischen Vision und Realität
Im Gespräch gab Marius Einblicke in die Arbeit mit Vitalik Buterin. Der Gründer von Ethereum sei „kein Entwickler, sondern ein Researcher“, erklärte er. Beide arbeiteten eng zusammen – Buterin entwerfe Konzepte, Marius setze sie technisch um. Doch auch außerhalb der Fachwelt, erzählte Marius, sei Vitalik erstaunlich bodenständig.
Eines der zentralen Themen: Gebühren. Marius stellte klar, dass Ethereum längst günstiger geworden sei. Viele Transaktionen liefen inzwischen auf Layer 2, was Kosten deutlich senke. Zudem erklärte er die Marktdynamik dahinter – ein einfaches Beispiel aus dem Alltag:
„Wenn der Bus zwanzig Plätze hat und hundert Menschen einsteigen wollen, steigen die Preise.“
Proof of Stake, Sicherheit und Zukunft
Während viele über Sicherheitsrisiken von Proof of Stake debattieren, entkräftete Marius die Kritik mit Beispielen. Er betonte, dass Proof-of-Work-Netzwerke nach Angriffen kaum zu retten seien. Ethereum hingegen habe mit Proof of Stake einen robusteren, skalierbaren Weg gefunden.
Auch die Zukunft des Netzwerks kam zur Sprache. Bis 2030, sagte Marius, wolle die Foundation den Durchsatz verdoppeln und die Nutzerfreundlichkeit drastisch verbessern. Projekte wie Danksharding und ZK-EVM sollen Ethereum noch effizienter machen.
„Unser Ziel ist, dass es irgendwann einfach funktioniert – ohne dass jemand ein Crypto Nerd sein muss“, sagte er mit einem Schmunzeln.