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Crypto Valley Roundup – Sommer 2021

3 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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Das Crypto Valley gilt als eine der “kryptofreundlichsten” Regionen der Welt. Doch was tut sich konkret innerhalb des Blockchain Ökosystems? Das “Crypto Valley Roundup” soll Einblick gewähren und beleuchtet ausgesuchte Ereignisse im Zweimonatstakt.

Durch die Ansiedlung der ersten Blockchain Unternehmen ab dem Jahr 2013 im Raum Zug wurde in Anlehnung an das “Silicon Valley” schon bald der Begriff “Crypto Valley” geboren. Die Schweiz konnte dank Politik und Regulation bereits früh die nötige Rechtssicherheit für ein blühendes Ökosystem rund um Blockchain und Kryptowährungen schaffen.

Der Regulator ist bereits seit 2015 aktiv. Das ist international gesehen sehr früh für den Blockchain-Bereich. Nicht zuletzt aufgrund dessen erfreute sich der Raum über neue Firmenansiedlungen und stetige Weiterentwicklung. Mittlerweile ist das Ökosystem in verschiedene Branchen vorangeschritten. Und auch geografisch ist das Crypto Valley weit über den Raum Zug angewachsen. Höchste Zeit also, einen genaueren Blick in das Geschehen zu werfen.

Deutsche Börse erwirbt Schweizer Startup

Die Fusion der traditionellen Finanzwelt mit dem aufkommenden Krypto-System ist in vollem Gange. Ende Juni erwarb die Deutsche Börse Gruppe eine Mehrheitsbeteiligung an der Crypto Finance AG. Bei der Crypto Finance AG handelt es sich um ein Schweizer Krypto-Startup, das sich auf Dienstleistungen im Bereich der digitalen Assets spezialisiert. Die Finanzgruppe steht unter der konsolidierten Aufsicht der schweizerischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) und richtet sich primär an institutionelle Kunden.

Als Teil der Deutschen Börse wird die Schweizer Krypto-Firma ihr Geschäft mit digitalen Assets weiter skalieren und das Angebot an Dienstleistungen erweitern können. Durch die Übernahme schafft die Deutsche Börse einen direkten Einstiegspunkt für Investitionen im Bereich digitaler Assets. Einschließlich Nachhandelsdienstleistungen wie der Verwahrung. Ziel der Akquisition ist der Aufbau eines neutralen, transparenten und hoch skalierbaren Digital-Asset-Ökosystems unter europäischer Regulierung.

Blockchain-Lehre in der Schweiz lanciert

Bis 2028 benötigt die Schweiz mehr als 117’000 neue Fachkräfte im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT). Dieser Talentbedarf zeichnet sich auch im stark wachsenden Crypto Valley ab, wobei hier neue Technologien nach zusätzlichem Fachwissen verlangen. Das Bildungsunternehmen TIE International hat diesen Bedarf erkannt, weshalb es zusammen mit zwei Schweizer Unternehmen die erste Blockchain-Lehre der Schweiz aufbaut.

Die Blockchain-Lehre basiert auf der Informatik- und Mediamatik-Lehre – erweitert um den Fokus auf die Blockchain-Technologie und deren Entwicklung. Die IT-Ausbildung wird mit Blockchain-Modulen zu Themen wie Fintech, Kryptowährungen und Smart Contracts geschärft. Ab dem 2. Lehrjahr arbeiten die Lehrlinge in ihrem Ausbildungsbetrieb und sammeln erste Erfahrungen im Blockchain-Umfeld. Im August startet der erste Lehrling bei Inacta.

Zuger Risikokapitalgeber expandiert international

Durch eine erste Niederlassung in Kapstadt treibt Krypto-Risikokapitalgeber CV VC seine geografische Expansion an. In den kommenden vier Jahren ist das Ziel des neuen Hubs, in 100 unterschiedliche Blockchain-Startups zu investieren. Das Schweizerische Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), aber auch das Eidgenössische Departement für Auswärtiges (EDA) begleiten das Unternehmen als Partner in der für die Schweiz wichtigen Region. So soll der Innovations-Hub aus dem Crypto Valley international vorangetrieben werden.

Südafrika wurde aufgrund der hohen Adoption von Krypto- und Blockchain-Anwendungen als nächster Standort ausgewählt. Das Land besitzt im internationalen Vergleich außerdem ein gutes Verständnis für die Technologie. Die Expansion folgt auf eine Kapitalerhöhung im Umfang von 13 Millionen Schweizer Franken, die eine weitere Wachstumsphase des Unternehmens starten sollte.

Erster Picasso wird tokenisiert

Die Schweizer Krypto-Bank Sygnum und der Pionier für Kunstinvestitionen Artemundi haben sich zusammengetan, um die Eigentumsrechte an einem Gemälde Picassos in Security Tokens zu fragmentieren. Laut Sygnum hat die Tokenisierung das Potenzial, Transparenz in der Branche zu schaffen und den jährlich 60 Milliarden US-Dollar schweren Kunstmarkt zu demokratisieren.

In meinen 37 Jahren als Kunstsammler hätte ich mir nie vorstellen können, dass dies passieren könnte. Künstlerische, kulturelle Objekte von universeller Anziehungskraft, die einst einer elitären Gruppe von Sammlern oder den Museen vorbehalten waren, können nun sicher und direkt besessen werden. Ohne die Last hoher Eintrittsbarrieren, wie Informationen, Wissen, Verbindungen und Kapital. Der Kunstmarkt ist absurd intransparent und ineffizient. Diese Eigenschaften werden bald Relikte einer vergangenen Zeit sein.

Javier Lumbreras, Miteigentümer und CEO von Artemundi

Denn, so die beiden Partner, der Kunstmarkt ist komplex und erfordert oft tiefes technisches Wissen, persönliche Beziehungen und Millionen von Dollar, um ihn zu betreten. Die Tokenisierung, die digitale Repräsentationen von finanziellen und realen Vermögenswerten auf der Blockchain schafft, ermöglicht Bruchteilseigentum, senkt finanzielle Barrieren und demokratisiert den Zugang zu Stücken der Kunstgeschichte.

Universität Basel veröffentlich Krypto-Studiengang

Die Universität Basel (UniBas) bietet seit 2017 verschiedene Blockchain-Kurse an. Von Kursen über Bitcoin und Blockchain oder Smart Contracts bis hin zu Seminaren, die tiefer in fortgeschrittenere Themen eintauchen. Studenten haben viele Möglichkeiten, die Grundlagen der vielversprechenden Technologie zu erlernen.

Aufgrund der großen Nachfrage, nicht nur von Studenten, sondern auch von der breiten Öffentlichkeit, hat sich die Universität Basel entschlossen, den Einführungskurs auf Bachelor Level in einem Open Access Format zur Verfügung zu stellen. In nur zwei Wochen hat er über 1000 registrierte Nutzer aus 66 Ländern erreicht. Die Vorlesungsvideos sind auf ihrem YouTube-Kanal und einer neuen Plattform zugänglich.

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