Zurück

Neuer Gesetzesvorschlag unterwegs: Kommt bald die EU-Krypto-Superaufsicht?

sameAuthor avatar

Geschrieben und bearbeitet von
Leonard Schellberg

03 November 2025 16:11 CET
Vertrauenswürdig
  • Die EU plant eine zentrale Aufsichtsbehörde für Krypto- und Aktienbörsen.
  • Ziel ist es, Kapitalmärkte europaweit zu vereinheitlichen und Unternehmen zu entlasten.
  • Kritik kommt aus Luxemburg und Irland, die Nachteile für kleinere Finanzplätze sehen.
Promo

Die Europäische Kommission bereitet einen Vorschlag zur Schaffung einer zentralen EU-Aufsichtsbehörde für Krypto- und Aktienbörsen vor. Das Modell orientiert sich an der US-amerikanischen SEC und soll die Kapitalmärkte in Europa vereinheitlichen.

Der Schritt soll es europäischen Unternehmen erleichtern, grenzüberschreitend zu wachsen, ohne mit zahlreichen nationalen Regulierungsstellen konfrontiert zu sein. Unterstützt wird das Vorhaben von EZB-Präsidentin Christine Lagarde.

Sponsored
Sponsored

Einheitliche Aufsicht für Europas Finanzmärkte

Die Europäische Kommission kündigte an, im Dezember ein Gesetzespaket zur Integration der europäischen Kapitalmärkte vorzulegen. Geplant ist, die Befugnisse der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) auszuweiten, damit sie zentrale Akteure wie Krypto-Börsen, Aktienmärkte und Clearingstellen beaufsichtigen kann. Das Konzept orientierte sich am Aufsichtsmodell der US Securities and Exchange Commission (SEC).

Der Vorschlag ist Teil einer breiteren Strategie zur Schaffung einer „Capital Markets Union“, die Investitionen und Finanzierungen innerhalb Europas erleichtern soll. Laut einem Bericht der Financial Times handelt es sich um eine der ambitioniertesten Regulierungsinitiativen der letzten Jahre.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde und ihr Vorgänger Mario Draghi unterstützten den Plan ausdrücklich. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit Europas gegenüber den USA zu stärken und ein einheitliches Regelwerk für den Finanzsektor zu schaffen.

Luxemburg und Irland äußerten jedoch Bedenken. Beide Länder fürchten, dass eine zentrale Aufsicht die Interessen kleinerer Finanzstandorte gefährden könnte. Luxemburgs Finanzminister Gilles Roth sprach sich für eine „Annäherung der Aufsichtspraktiken“ aus, statt für eine kostspielige Zentralisierung.

Die Diskussion um eine stärkere Zentralisierung der Finanzaufsicht ist nicht neu. Bereits in den vergangenen Monaten hatten EU-Finanzminister Schritte unternommen, die Aufsicht über den Krypto-Sektor zu vereinheitlichen, etwa im Rahmen der MiCAR.

Parallel arbeitet die Kommission an Vorschlägen zur Tokenisierung realer Vermögenswerte und zur Einführung eines digitalen Euro. Mit dem geplanten Paket könnte ein zentraler Aufseher erstmals grenzüberschreitend Verantwortung tragen – ein bedeutender Schritt für die Krypto-Integration in Europa.

Haftungsausschluss

In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Trust Project verpflichtet sich BeInCrypto zu einer unvoreingenommenen, transparenten Berichterstattung. Dieser Artikel zielt darauf ab, genaue und aktuelle Informationen zu liefern. Den Lesern wird jedoch empfohlen, die Fakten unabhängig zu überprüfen und einen Fachmann zu konsultieren, bevor sie auf der Grundlage dieses Inhalts Entscheidungen treffen.

Gesponsert
Gesponsert