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FED Vorsitzender Jerome Powell: “Stablecoins sind eine Form von Geld”

2 min
Aktualisiert von Toni Lukic
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IN KÜRZE

  • FED Vorsitzender Jerome Powell sprach vor dem US-Haus-Finanzausschuss und gab zu, dass Stablecoins eine Form von Geld darstellen.
  • Angesichts der häufigen Geringschätzung von Kryptowährungen seitens hochrangiger Regierungsvertreter kam diese Anerkennung überraschend.
  • Powell sieht die Inflation als chronisches Problem an und stellte daher weitere Zinserhöhunger zu Ende des Jahres in Aussicht.
  • promo

Jerome Powell, Vorsitzender der US-Notenbank, erkennt Stablecoins als eine Form von Geld an. Diese bemerkenswerte Aussage traf er im Rahmen des halbjährlichen Treffens des Haus-Finanzausschusses zur Geldpolitik.

Angesichts der ablehnenden Haltung der US-Regierung gegenüber Kryptowährungen, insbesondere Stablecoins, sorgte Powell mit seiner Aussage für Überraschung. Schließlich geht die Securities and Exchange Commission (SEC) weiterhin mit aller Härte gegen nahezu jede Kryptowährungen vor. Die Behörde möchte die digitalen Vermögenswerte als Wertpapiere einstufen, wodurch sie unter ihre Kontrolle fallen würden.

Stablecoins sind echtes Geld

Am Mittwoch sprach Powell vor dem US-Haushaltsausschuss und meinte:

“Wir betrachten Stablecoins als eine Form von Geld.”

Während aktuelle sowie ehemalige Mitarbeiter der SEC Kryptowährungen routinemäßig als Betrug und Schneeballsystem verurteilen, fand Powell unerwartet wohlwollende Worte zu diesem Thema. Bei Krypto– und Finanzkommentatoren löste diese Anerkennung schnell überraschte Reaktionen aus.

Obdendrein widersprach er damit den jüngsten Aussagen des SEC-Vorsitzenden Gary Gensler und anderen. Letzten Monat bezeichnete der ehemalige SEC-Beamte John Reed Stark den Stablecoin Tether als “enormes Kartenhaus”. Stark, ehemaliger Leiter der Internet Enforcement Division der SEC, glaubt, dass Stablecoins den nächsten Dominoeffekt auslösen könnten.

Powell relativierte seine Aussage allerdings auch schnell wieder. Wie er offen erklärte, werde Krypto niemals die Rolle der FED bei der Festlegung von Zinssätzen und anderer geldpolitischer Maßnahmen übernehmen. Zudem meinte er, die Zentralbank werde immer die Hauptquelle des Vertrauens in Bezug auf Geld sein und fügte hinzu:

“Stablecoins leihen sich dieses Vertrauen im Wesentlichen von dem zugrunde liegenden Emittenten aus. In vielen Fällen handelt es sich um Dollar-Stablecoins, die dieses Vertrauen wirklich leihen.”

Darüber hinaus bezeichnete er Stablecoins als eine private Währungsform und betonte die mit unzureichenden Reserven einhergehende Gefahr. An diesem Punkt könne und solle Regulierung eine Rolle spielen.

Der Kampf gegen die Inflation

In diesem Zusammenhang kam Powell auch auf die Inflation zu sprechen und beschrieb sie als ernstes und chronisches Problem:

“Die geldpolitischen Maßnahmen der FED werden von unserem Auftrag geleitet, maximale Beschäftigung und stabile Preise für das amerikanische Volk zu fördern. Meine Kollegen und ich sind uns sehr bewusst, dass eine hohe Inflation schwere Zeiten mit sich bringt, da sie die Kaufkraft untergräbt.”

Dies treffe insbesondere diejenigen, die ohnehin schon Schwierigkeiten haben, das Nötigste, wie Wohnen, Nahrung und Transport, zu bezahlen, fügte Powell hinzu.

Wie er erneut betonte, fühlen er und seine Kollegen sich dazu verpflichtet, die Inflation wieder bis auf 2 % zu senken. Weiter meinte er:

“Seit Anfang letzten Jahres haben wir unseren Leitzins um 5 % erhöht. Wir sehen die Auswirkungen unserer Straffungsmaßnahmen bei der Nachfrage in den am stärksten zinsabhängigen Wirtschaftssektoren. Die strafferen Kreditbedingungen für Haushalte und Unternehmen bremsen die Wirtschaft aus […] sie könnten sich auf die wirtschaftliche Aktivität, die Einstellung und die Inflation in einem ungewissen Ausmaß auswirken.”

Daher sei die Entscheidung des Ausschusses, den Leitzins vorerst auf 5 % bis 5,25 % zu halten. Angesichts der makroökonomischen Trends sind weitere Zinserhöhungen in naher Zukunft allerdings zu erwarten:

“Nahezu alle Ausschussmitglieder gehen davon aus, dass es zum Jahresende angemessen sein wird, die Zinssätze etwas weiter anzuheben.”

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Leonard Schellberg
Leonard Schellberg stieß im Jahr 2021 auf das Thema Kryptowährungen. Nachdem er sich ein fundiertes Wissen über den breiten Kryptomarkt angeeignet hatte, entwickelte er eine besondere Begeisterung für die Möglichkeiten der Distributed Ledger Technologie und Smart Contracts. Darüber hinaus hegt er ein großes Interesse für das globale Finanzsystem, Makroökonomie und Krypto-Trading. Noch während Leonard im Frühling 2022 seinen Bachelor in Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaften an der...
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