Sam Bankman-Fried (SBF) kann sich angeblich nicht erklären wie Kundengelder in Milliardenhöhe bei FTX verschwinden konnten. Wie SBF behauptet, hätte er selbst keinen Überblick über die Machenschaften seines eigenen Unternehmens gehabt. Handelt es sich nur um eine weitere Ausrede? Coinbase CEO Brian Armstrong glaubt ihm kein Wort.
Dem Bericht des Wall Street Journal zufolge, meint SBF, er habe keine Ahnung, wie Alameda Research arbeitet – obwohl er 90 % des Unternehmens besitzt. Bei Alameda Research handelte es sich um den Trading-Arm des angezählten (Ex-)Milliardärs Bankman-Fried.
FTX-Kunden zahlten auf Konten von Alameda ein
Wie aus dem Bericht des Wallstreet Journals hervorgeht, zahlten FTX-Kunden ihr Geld in der Anfangszeit noch bei Alameda ein, da die Börse FTX zunächst kein eigenes Bankkonto besaß. Insgesamt hätten Kunden rund 5 Milliarden US-Dollar auf diese Konten eingezahlt, so SBF.
“Die Transaktionen gingen an Alameda und … ich kann nur spekulieren, was danach geschah. US-Dollar besitzen keine eindeutige Kennung. Einen bestimmten 1-US-Dollar-Schein von Anfang bis Ende zurückzuverfolgen, ist daher unmöglich. Was man erhält, ist viel mehr ein Sammelsurium von Vermögenswerten verschiedener Art.”
Bankman-Fried über ein “fehlerhaftes internes System”
SBF behauptete auch, das interne System von FTX wäre fehlerhaft gewesen und machte es daher schwierig, den Umfang von Alamedas Geschäften an der Börse zu erkennen. Er selbst sei viel zu sehr mit seiner Arbeit bei FTX und anderen Projekten beschäftigt gewesen, um die Geschäfte von Alameda zu überwachen.
Das Ausmaß ist verherrend:
Einem früheren BeInCrypto Bericht zufolge fehlte der Börse eine Buchhaltungsabteilung. Des Weiteren berichteten wir auch über die fragliche Beziehung zwischen Alameda CEO Caroline Ellison und SBF.
Obendrein bestätigten andere Medienberichte, dass Top-Führungskräfte der Börse und andere Mitglieder des inneren Kreises von FTX gemeinsam in einer Villa auf den Bahamas lebten.
Unter derartig eng verwobenen Privatleben der Mitarbeiter stellt sich jedoch die Frage, wie es innerhalb des Geschäfts zu einer solch mangelhaften und dadurch folgenschweren Kommunikation kommen konnte.
SBF bestreitet dennoch weiterhin, wissentlich Kundengelder für Handelszwecke weiterverliehen und somit gegen die Geschäftsbedingungen seiner Börse verstoßen zu haben.
Alameda verfügte über besondere Privilegien
In einem separaten Interview mit der Financial Times erklärte SBF, Alameda habe besondere Privilegien von FTX genossen. Diese hätten es dem Unternehmen ermöglicht, über die Limits hinaus zu handeln und in großem Umfang Kredite bei der Börse aufzunehmen.
SBF bedauere es angeblich, Alamedas Sonderbehandlung nicht überdacht zu haben.
Währenddessen meint Coinbase CEO Brian Armstrong, dass die Leute der Ausrede mit dem “Buchhaltungsfehler” keine Aufmerksamkeit schenken sollen. Weiter kommentierte er:
“Es ist mir egal, wie chaotisch Ihre Buchhaltung ist (oder wie reich Sie sind) – Sie werden es auf jeden Fall bemerken, wenn Sie zusätzliche 8 Milliarden US-Dollar zum Ausgeben finden.”
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