Angesichts des Ethereum Merge häufen sich die Fragen zu Duplikaten auf der “alten” ETH-Chain. Kannst du diese danach einfach so verkaufen und somit doppeltes Geld machen?
Nach dem Merge ist vor dem Merge könnten mancher User meinen. Zumindest was die Ethereum Assets auf deinem Wallet angeht! Stell dir vor, du besitzt nach dem Merge einfach eine Kopie deiner zuvor gehaltenen Assets – nur auf einer eigenen neuen Chain. Einerseits hast du deine “originalen” Kryptos auf der neu entstandenen Proof of Stake Chain (PoS), andererseits deine “Kopie” auf der Proof of Work (PoW) Chain.
Wie das möglich ist und ob du damit doppelten Profit verdienen kannst, erläutern wir dir in diesem Artikel!
Ethereum-Merge-Token und ETHPoW: Die Anleitung zum doppelten Profit
Ethereums Umstieg auf den PoS-Konsensmechanismus ist mittlerweile Schnee von gestern. Dass allerdings die aktuell noch wichtigen Miner einen Hard Fork auf der PoW-Chain weiterführen wollen, steht fest. Wer soll es ihnen denn auch übel nehmen? Wird doch das so teuer gekaufte Mining-Equipment völlig überflüssig.
Eine Gruppe um den bekannten Ethereum-Miner Chandler Guo hat sich nun zusammengeschloßen und will einen Hard Fork namens ETHW, auch ETHPoW genannt, fortführen. Diese soll nach Ansicht des Miners auf der PoW-Chain fortgeführt werden.
Für uns User bedeutet dies anfangs einmal keine gravierenden Änderungen: Alle unsere Assets werden schlicht nach dem Merge dort sein, wo sie auch jetzt schon sind: Nämlich in unseren Wallets! Konkret, auf unseren Self-Hosted Wallets, wie z.B. Metamask.
Durch den Hard Fork Ethereums ensteht jedoch eine zweite Chain, welche im Prinzip genau die gleichen Kryptowährungen und NFTs enthält, die auch auf der Proof of Stake-Chain enthalten sind. Wie hoch der Kurs dieser sein könnte, wird sich in etwa 15 Tagen herausstellen.
Fakt ist: Alle deine Assets werden auf beiden Chains vorhanden sein.
Bevor du jetzt denkst, du kaufst dir noch schnell 10 Ethereum und verkaufst dann 20: Da gibt es einen kleinen Hacken an der Geschichte.
Geld machen leicht gemacht
Zwar wirst du nach dem Merge die doppelte Menge ETH-Kryptowährungen besitzen, jedoch wird der Wert der duplizierten Assets auf der Proof of Work-Chain nicht mehr der Gleiche sein. Denn dieser bestimmt sich, wie auch bei sonst allen Kryptos, durch Angebot und Nachfrage. Da bereits namhafte Unternehmen ankündigten, nur die offizielle PoS-Blockchain zu unterstützen, könnte die Nachfrage für ETHW verschwindend gering sein. Andere Investoren werden außerdem dasselbe vor haben und ihre ETHW so rasch wie möglich loswerden wollen.
Ein wenig Hoffnung besteht trotzdem!
Bereits im Jahr 2016 spaltete sich na einer umstrittenen Entscheidung Vitalik Buterins die Ethereum-Community in den heutigen ETH-Token und den Ethereum Classic (ETC). Anfangs war dieser zwar völlig wertlos, konnte jedoch zu den Bullruns 2017 und 2021 bedeutend nach oben ausschlagen. Entgegen aller Prognosen! So stieg der Token 2017 auf 44 US-Dollar, während er 2021 sogar kurz auf 135 US-Dollar anstieg.
Es könnte sich also auszahlen, deine PoW-Token nach dem Merge zu halten!
Achtung: Eine Anleitung zum richtigen Verkauf
Nachdem du ja jetzt über die potenzielle Kursentwicklung des PoW-Token Bescheid weißt, solltest du auch noch lernen, wie du deine Kryptos auf beiden Chains richtig verkaufst.
Vorweggenommen: Den Token einfach auf beiden Chains zu verkaufen, erhöht dein Risiko für einen erheblichen Verlust.
Würdest du einfach unüberlegt handeln und z.B. dein ETHW verkaufen, könnte der Käufer diese Transaktion auf der Proof of Stake-Chain einfach replizieren. Deine ETH wären dann auf der PoS-Chain weg! Dasselbe Szenario gilt für NFTs.
Angenommen du verkaufst deinen Bored Ape auf der PoW-Chain für 100 ETH, mit der Intention diesen dann auch auf der anderen Chain für 100 ETH zu verkaufen. Nun kommt dir aber der Käufer des Bored Ape auf PoW zuvor und dupliziert diese Transkation auf der PoS-Chain. Bored Ape ist weg. Blöd gelaufen.
Dieses Risiko bezeichnen Experten als “Replay attack”.
Deswegen haben wir dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung erstellt, um dieses Risiko zu umgehen:
1) Zunächst erstellt du zwei neue Wallets, z.B. Wallet A und Z. In dieser Ausgangssituation hältst du deine Ethereum-Assets bereits im Wallet X. Dabei muss es sich um ein Self-Hosted-Wallet handeln. Also keine Exchange-Adresse.
2) Vor dem Merge transferierst du alle deine ETH Assets von der Wallet X auf die Wallet A.
3) Nach dem Merge transferierst du auf der PoS-Chain alle deine Assets zurück von der Wallet A auf die Wallet X (also deine Ursprungswallet).
4) Nach dem Merge transferierst du auf der PoW-Chain alle deine Assets auf die Wallet Z.
Die Idee dahinter ist, dass du nicht alle Assets auf ein und derselben Wallet hältst. Dies unterbricht den Zusammenhang deiner Wallets auf beiden Chains. Es besteht zwar immer noch ein kleines Risiko, Opfer einer solchen Replay Attacke zu werden, dieses ist aber minimal.
Wir hoffen auf einen erfolgreichen Umstieg Ethereums! Mit dieser Anleitung solltest du zumindest einige US-Dollar abstauben können.
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