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Gemini stoppt Abhebungen: Steht die nächste Insolvenz bevor?

2 min
Von Martin Young
Übersetzt Martin Young
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IN KÜRZE

  • Laut eigenen Angaben hatte Genesis einen Liquiditätsengpass aufgrund von illiquiden Vermögenswerten.
  • Am 16. November setzte die Plattform Abhebungen von Kundengeldern aus.
  • Zuvor vergab Gemini Kredite an Alameda und Three Arrows Capital.
  • promo

Infolge der FTX-Tragödie hat auch der Krypto-Kreditgeber Gemini (Genesis Global Capital) mit den Konsequenzen zu kämpfen. Angeblich hatte das Unternehmen eine Rettungsaktion angestrebt, bevor es diese Woche die Abhebungen aussetzte.

Der befürchtete Ansteckungseffekt des FTX-Zusammenbruchs könnte seine ersten Opfer fordern: Wie BeInCrypto berichtet, setzte Gemini am 16. November seine Abhebungen aus.

Am 18. November enthüllte das Wall Street Journal (WSJ) schließlich einen Kreditantrag des Unternehmens in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar. Dieser wurde noch vor der Handelssuspendierung gestellt. In seinem Bericht berief sich das Blatt auf ein exklusiv gesichtetes, vertrauliches Fundraising-Dokument.

Diesem Dokument zufolge begründet Genesis den Liquiditätsengpass mit bestimmten illiquiden Vermögenswerten in seiner Bilanz, um bis Montag einen Kredit zu erhalten:

Es gibt einen anhaltenden Ansturm auf unsere Einlagen, der vor allem durch Retail-Programme und Partner von Genesis (d. h. Gemini Earn) sowie institutionelle Kunden verursacht wird. Dies strapaziert unsere Liquidität.

Das renditeträchtige Gemini Earn wird von der Börse der Winklevoss-Zwillinge als Zinsprogramm angeboten und verfügt laut Bloomberg über rund 700 Millionen US-Dollar an Kundengeldern.

Genesis Liquiditätsprobleme vertiefen sich

Gegenüber dem WSJ meinte eine Sprecherin von Genesis, das Dokument sei veraltet und es gebe eine positive Dynamik bei der Wiederherstellung der Liquidität:

“Inmitten der durch FTX entstandenen Liquiditätskrise, prüfte Genesis alle möglichen Optionen.”

Genesis hat nicht nur ausstehende Darlehen bei Alameda, es verwendete auch den FTX-eigenen FTT-Token als Sicherheit. In den letzten zwei Wochen fiel FTT um satte 93,6 %, der Token und alle ausstehenden Sicherheiten sind daher praktisch wertlos.

Ferner verlieh der Krypto-Kreditgeber Darlehen an den jetzt bankrotten Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC). Ganze 2,4 Milliarden US-Dollar hatte Genesis an 3AC geliehen und auch die Muttergesellschaft, Digital Currency Group (DCG), hat eine offene Forderung von 1,2 Milliarden US-Dollar gegen 3AC.

Zu den DCG-Töchtern gehören außerdem der Krypto-Vermögensverwalter Grayscale und das BTC-Mining-Unternehmen Foundry. Die Prämie des GBTC-Fonds von Grayscale fiel in diesem Monat auf – 40 %.

Laut dem Krypto-YouTuber Lark Davis war Genesis der größte Bitcoin OTC-Desk (Open Trading Contract) und Kreditgeber der Branche:

Gemini Exodus beginnt

Bis jetzt zeigten sich dei Auswirkungen des FTX-Zusammenbruchs noch nicht in ihrer Gänze – könnten allerdings weitreichend sein. Aus Angst vor einem weiteren Bankrun, behauptete Gemini am 17. November in einem Tweet, die Kundengelder seien vollständig gesichert.

“Alle Kundengelder auf der Gemini-Börse werden 1:1 gehalten und können jederzeit abgehoben werden.”

Es scheint jedoch, als hätten verunsicherte Krypto-Investoren bereits damit begonnen, ihre Gelder abzuheben. Ki Young Ju, Gründer von CryptoQuant, berichtete gestern über erhöhte Ethereum-Ausgänge von der Börse.

Obendrein berichtete Nansen, dass Gemini am 17. November Abhebungen in Höhe von 570 Millionen Dollar verzeichnete.

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Martin Young ist ein erfahrener Journalist und Redakteur für Kryptowährungen mit über 7 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über die neuesten Nachrichten und Trends im Bereich der digitalen Vermögenswerte. Seine Leidenschaft ist es, komplexe Konzepte aus den Bereichen Blockchain, Fintech und Makroökonomie für das Mainstream-Publikum verständlich zu machen. Martin wurde in führenden Finanz-, Technologie- und Krypto-Publikationen vorgestellt, darunter BeInCrypto, CoinTelegraph,...
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