Die Finanzwelt entwickelt sich ständig weiter: Der neueste Trend, der die Aufmerksamkeit der Wall Street-Institutionen auf sich zieht, ist die Adoption der Krypto-Technologien. Trotz der vielen Herausforderungen und Kontroversen, die die Branche begleiten, lassen sich die großen Akteure des Finanzsektors nicht abschrecken. Stattdessen suchen sie aktiv nach Möglichkeiten, ihre Position in diesem neuen digitalen Bereich auszubauen.
Egal ob BNY Mellon, BlackRock, Fidelity Investments oder Goldman Sachs: Die Institutionen setzen darauf, dass die Zukunft des Finanzwesens in der Blockchain-Technologie, Tokenisierung und der Verwahrung durch Kryptowährungen liegt. Da die Aufsichtsbehörden immer strenger vorgehen, steigen zwar die Kosten für Geschäfte in dem neuen Markt. Das hält diese Institutionen jedoch nicht davon ab, ihre Pläne fortzuführen.
Der Bärenmarkt mag vielleicht noch lange nicht vorbei sein. Für die Institutionen ist das transformative Potenzial der Krypto-Welt aber zu groß, um es zu ignorieren.
Institutionelle Wallstreet-Giganten investieren in Krypto und Blockchain
Der weltweit größte Vermögensverwalter BlackRock plant, die Verwendung digitaler Vermögenswerte in Kapitalmarktangeboten weiterzuerforschen. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf vier Schlüsselbereiche: Stablecoins, Permissioned Blockchain, Tokenization und Krypto-Assets. Im vergangenen Jahr ging BlackRock zudem eine Partnerschaft mit Coinbase Global ein, um institutionellen Anlegern die Verwaltung und den Handel mit Bitcoin zu erleichtern.
Goldman Sachs startete eine Plattform für digitale Vermögenswerte. Die Kunden nutzen die Technologie, um Finanztitel in Form von digitalen Vermögenswerten zu emittieren. So unterstützte das Unternehmen im vergangenen Jahr die Europäische Investitionsbank mit der Blockchain-Technologie bei der Emission einer digitalen Anleihe. Das Ergebnis: Der Abwicklungsprozess beschleunigte sich stark. Goldman verfügt außerdem über ein Team von Händlern, die für Kunden Krypto-Derivaten mit Barausgleich handeln.
Der JPMorgan Chase & Co. CEO Jamie Dimon ist zwar ein langjähriger Kritiker von Kryptowährungen. Die Bank entwickelt dennoch aktiv Blockchain-basierte Systeme für traditionelle Finanztransaktionen. JPMorgan arbeitet mit seiner Blockchain-Abteilung Onyx an mehreren Projekten, darunter ein Zahlungsnetzwerk für Banken und eine Plattform zur Tokenisierung traditioneller Vermögenswerte.
Fidelity Investments plant, das Verwahrungsangebot für digitale Vermögenswerte weiter auszubauen – bisher bietet das Unternehmen nur Bitcoin und Ethereum an. Laut Chris Tyrer, Leiter der Abteilung für institutionelle Anlagen bei Fidelity Digital Assets, möchte das Unternehmen Angebote rund um das Thema Asset Staking und Kreditvergabe erproben. Darüber hinaus setzte sich das Unternehmen zum Ziel, bis zum Ende des ersten Quartals 100 weitere Mitarbeiter für die Abteilung digitale Währungen einzustellen. Insgesamt möchte 500 Mitarbeiter in dem Bereich beschäftigen.
Ein steiniger Weg zu Adoption?
Allerdings müssen die Wall Street-Institutionen im Rahmen ihrer Krypto-Investitionen erhebliche Hürden überwinden. Die Aufsichtsbehörden werden mit zunehmendem Engagement wahrscheinlich strenger agieren. Außerdem stehen die Banken angesichts des derzeitigen wirtschaftlichen Abschwungs unter dem Druck, ihre Kosten zu senken. Daher schrauben viele Unternehmen möglicherweise ihre Pläne zurück.
Der jüngste Einbruch der Kurse und -Bewertungen der Kryptowährungen dürfte nicht dazu beitragen, die Anlegernachfrage neu zu beleben – auch wenn die jüngste Rallye darauf hindeutet, dass das Schlimmste überstanden ist.
Trotz dieser Herausforderungen setzen Wall Street-Institutionen auf den Bärenmarkt, um in das Geschäft mit digitalen Vermögenswerten und der Blockchain-Technologie einzusteigen. Sie glauben nach wie vor an das transformative Potenzial der Blockchain: Buchführung, die Vermögensverwaltung und die Abrechnungsprozesse zu optimieren.
So unterstreichen nach Ansicht von Robin Vince, CEO der US-Bank BNY Mellon, die jüngsten Ereignisse auf dem Markt nur den Bedarf an vertrauenswürdigen, regulierten Anbietern im Bereich der digitalen Vermögenswerte.
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