Hbit, eine Tochterunternehmen der Krypto-Börse Huobi, verlor aufgrund des FTX Crashs 18,1 Millionen US-Dollar. Immer mehr Krypto-Börsen äußern sich nun zu dem heiß diskutierten Thema der Reserven. Die Krypto-Community bleibt jedoch skeptisch.
Die Krypto-Börse Huobi gab bekannt, ebenfalls von dem FTX-Crash betroffen zu sein. In einem Schreiben teilte das Unternehmen mit, dass es nicht in der Lage war, Gelder im Wert von 18,1 Millionen US-Dollar von dem inzwischen insolventen Konkurrenten FTX abzuheben. Von diesen 18,1 Millionen sind 13,2 Millionen Kundengelder. Die verbleibenden fünf Millionen gehören dem Tochterunternehmen Hbit.
Darüber hinaus erklärte Huobi, einen unbesicherten Kredit in Höhe von 14 Millionen US-Dollar erhalten zu haben, mit dem die Börse den Verlust der Kundengelder kompensieren möchte. Damit liegen die Verbindlichkeiten des Unternehmens nun bei insgesamt 32 Millionen US-Dollar.
Huobi zufolge wird der Verlust der Kundengelder jedoch den normalen Geschäftsbetrieb nicht beeinflussen. Hbit arbeitet unabhängig von anderen Geschäftseinheiten der Huobi Group, die nicht von dem FTX-Crash betroffen sein sollen.
Allerdings bemerkte Huobi, immer noch mit Unsicherheiten konfrontiert zu sein:
“(…) der Vorstand geht davon aus, dass die finanzielle Leistung der Gruppe wesentlich und nachteilig beeinflusst werden könnte, falls der Vorfall nicht gelöst wird. Dieser wird sich mit dem Wirtschaftsprüfer der Gruppe zusammensetzen, um die Auswirkungen des Vorfalls auf die Finanzlage der Gruppe zu besprechen.”
Die Krypto-Börse FTX reichte am 11. November 2022 einen Insolvenzeintrag ein und löste damit Angst auf den Krypto-Märkten aus, weshalb die Kurse vieler Kryptowährungen weiter einbrachen. Abgesehen von Huobi hatten auch andere Unternehmen und Kunden Schwierigkeiten, Gelder von FTX abzuheben.
Krypto-Community kritisiert Huobi-Transparenzbericht
Seit dem Crash von FTX analysiert die Krypto-Community die Aktivitäten anderer Krypto-Plattformen genauestens. Es tauchten immer mehr Berichte auf, laut denen Alameda, die Schwesterfirma von FTX, einen Großteil der Reserven in Form des FTX Tokens FTT hielt. Nach dem Crash des Tokens wurden die Bedenken über die Liquidität anderer Krypto-Plattformen immer größer. Daher veröffentlichten mehrere Krypto-Plattformen innerhalb von kurzer Zeit Nachweise über ihre Reserven.
Huobi veröffentlichte einen Transparenzbericht, laut dem die Reserven des Unternehmens in etwa 3,5 Milliarden US-Dollar betragen. Der Großteil der Reserven wird in Bitcoin, Ethereum, USDT und TRX gehalten. Außerdem hält das Unternehmen derzeit Huobi-Token im Wert von 900 Millionen US-Dollar als Teil seiner Reserve.
Allerdings kritisierten viele Mitglieder der Krypto-Community den Bericht. So entdeckten Analysten eine mit Huobi verbundene Wallet, die vor kurzem 10.000 ETH an Binance und OKX sendete. Huobi und auch anderen Börsen wird vorgeworfen, die Bestände der Börse vor der Veröffentlichung manipuliert zu haben.
Crypto.com und Gate.io ernten Kritik
Auch wenn immer mehr Börsen Nachweise über ihre Reserven veröffentlichen, bleibt die Krypto-Community besorgt. Insbesondere die Krypto-Börsen Crypto.com und Gate.io mussten zuletzt starke Kritik hinnehmen.
Einige Mitglieder der Krypto-Community beschuldigen beide Börsen, die Nachweise ihrer Reserven gefälscht zu haben. Als Nachweis dafür präsentierten sie einige Ethereum-Transaktionen, welche nachweisen sollen, wie die Börsen untereinander Gelder transferierten.
Crypto.com reagierte auf die Anschuldigungen und behauptete, dass diese Ethereum-Transaktionen vor drei Wochen stattfanden und die Gelder kurz darauf auf Offline-Wallets des Unternehmens transferiert wurden. Anschließend sendete Huobi die Gelder angeblich an eine eigene Unternehmensadresse.
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