Infolge der FTX-Tragödie zeigte sich Binance CEO Changpeng Zhao (CZ) sehr engagiert, um Krypto sicherer und transparenter zu gestalten. Während einige ihn nun als Retter betrachten, unterstellen ihm andere, er sei ein heuchlerischer Betrüger. Doch stellt sich die Frage: Braucht Krypto überhaupt einen Retter?
Der Zusammenbruch von FTX schockierte die Kryptoindustrie. Was neben dem verheerenden finanziellen Schaden bleibt, ist vor allem Unsicherheit über die Zukunft der Branche. Währenddessen fallen die Opfer der FTX-Kaskade weiterhin wie Dominosteine um. Nur Binance CEO Changpeng Zhao (CZ) gibt sich unerschütterlich und scheint Krypto mit seinen Initiativen im Alleingang zu retten.
Die Turbulenzen infolge der jüngsten Ereignisse drückten Bitcoin nicht nur weit unter das Preisniveau von 18.000 US-Dollar, sondern ließen sogar Fragen über die Transparenz und Solvenz großer zentralisierter Börsen, wie Binance, aufkommen. Inmitten dieses Debakels erhöhte CZ seine Medienpräsenz und unternahm verschiedene Schritte, um den Schaden zu begrenzen. Einige Marktteilnehmer begannen daraufhin, ihn als den Retter der Kryptowährung zu betrachten.
Doch auch in solch turbulenten Zeiten stellt sich die Frage: Braucht Krypto wirklich einen Retter?
Die Auswirkungen der FTX Ansteckung
Die FTX-Ansteckung brachte selbst Giganten wie die Digital Currency Group (DCG) in Schwierigkeiten. So versucht beispielsweise der zur Unternehmensgruppe gehörende Kreditgeber, Genesis, aktuell den Konkurs abzuwenden. Der Börse BlockFi gelang dies hingegen nicht mehr und auch andere Börsen stoppten bereits Abhebungen.
Um diese schwierigen Zeiten zu überstehen, begannen Unternehmen branchenweit Entlassungen vorzunehmen.
Mit einem Marktanteil von 77 % des Handelsvolumens aller zentralisierten Börsen (CEX) steht die Macht von Binance außer Frage.
Ist der Binance CEO der Retter aller Kryptowährungen?
CZ gründete einen Rettungsfonds für angeschlagene Kryptounternehmen und beteiligte sich mit einer Milliarde US-Dollar. Dieser Fonds soll helfen, die Ansteckung durch die FTX-Tragödie einzudämmen und starken Projekten in Liquiditätskrisen einen Ausweg zu bieten.
Während einige CZ kritisierten, und meinen, er sei eigennützig und monopolisiere den Markt zu seinem eigenen Vorteil, bezeichnen andere ihn als Retter.
In einem Twitter-Thread adressierte er einige dieser seiner Meinung nach falschen Narrativen und behauptete, Krypto müsse nicht gerettet werden und fügte hinzu:
“Das ist das Schöne an der Dezentralisierung.”
Darauf erwiderten einige Community-Mitglieder, dass niemand ihn als Retter betrachtet und er nicht anders ist als Sam Bankman-Fried. Viele betrachteten seine lobenden Worte über die Dezentralisierung als heuchlerisches Verhalten, da er gleichzeitig eine zentralisierte Börse betreibt. Andere schien dies nicht zu stören, im Gegenteil: Sie wünschten sich den CEO in der Rolle des Erlösers.
Braucht Krypto einen Retter?
Seit seinen Anfängen bewältigte Bitcoin viele Herausforderungen. In den Bärenmärkten 2013, 2017 und 2020 korrigierte sich der Preis von Bitcoin manchmal über mehr als 80 %. Im Jahr 2014 ging Mt. Gox, eine der ersten Kryptobörsen, infolge eines Hacks Konkurs, was zu einem Verlust von 650.000 Bitcoin und damit zum ersten großen Krypto-Bärenmarkt führte.
Im Jahr 2017 sprach die chinesische Regierung mehrere Krypto-Verbote aus, welche den Kurs von 20.000 US-Dollar auf 3.000 US-Dollar abstürzen ließ. Und auch die COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 sorgte für einen plötzlichen Crash. Aufgrund solcher Marktabstürze wurde Bitcoin schon fast 500 Mal für tot erklärt.
Der Bärenmarkt 2022 mag etwas anders sein: Mehrere Zusammenbrüche von überschuldeten Börsen und schlechte globale makroökonomische Bedingungen sind diesmal die Hauptursachen. Doch im Laufe der Jahre überlebte Bitcoin jeden Kryptowinter und kam stärker denn je zurück. Warum sollte es diesmal anders sein?
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