Bestseller-Autor und Bitcoin-Veteran Aaron Koenig schreibt über seine persönlichen Erlebnisse mit den vorigen beiden Bitcoin-Halbierungen und über mögliche Schlussfolgerungen daraus.
Mein erstes Bitcoin-Halving habe ich im Room 77 erlebt, jener legendären Bar in Berlin-Kreuzberg, die als erster Ort in der realen Welt Bitcoin akzeptierte. Wie jeden ersten Donnerstag im Monat traf sich im Dezember 2012 eine kleine Gruppe Bitcoin-Enthusiasten zum Stammtisch, um Ideen und Erfahrungen auszutauschen, und um mit Bitcoin bezahlte Biere und Burger zu genießen.
An diesem Abend gab es etwas Besonderes: Room-77-Gründer Jörg Platzer hatte einen Blockchain-förmigen Kuchen gebacken und teilte ihn mit seinen Gästen, um das kurz zuvor erstmals absolvierte Halving zu feiern. Später gab er auch noch einen guten venezolanischen Rum aus. An diesem Abend wurde unser Trinkspruch “To Blockchain Eternity – and Beyond” geboren.
Damals interessierten sich nur wenige Menschen für Bitcoin, und noch weniger für das Halving, das bekanntlich alle 210.000 Blöcke, also ungefähr alle vier Jahre stattfindet. Am 28. November 2012 wurde die Belohnung für das Schürfen eines neuen Blockes von 50 auf 25 Bitcoin halbiert, und damit das Wachstum der Geldmenge. Schon damals war das Bitcoin-Netwerk also etwas schneller als eigentlich von Satoshi Nakamoto geplant, so dass Block 210.000 nicht im Januar 2013, sondern bereits zwei Monate zuvor gefunden wurde.
Ohne Jörgs kleine Feier hätte ich das erste Bitcoin-Halving vermutlich gar nicht mitbekommen, obwohl ich damals bereits ein Bitcoin-Erklärvideo für Bitcoin Deutschland produziert hatte (das natürlich im Room 77 seine Weltpremiere feierte). Außer für Miner, deren Einnahmen sich über Nacht halbierten, war das Bitcoin-Halving damals kein besonders großes Thema. Und tatsächlich passierte erst einmal: gar nichts. Der Kurs des Bitcoin dümpelte wie in den Monaten zuvor um zehn Dollar herum, stieg Ende Dezember immerhin auf rund 13 Dollar, doch einen besonderen Effekt schien die Halbierung der neu hinzukommenden Geldmenge nicht zu haben.
Seine Wirkung erzielte das Halving erst mit rund einem halben Jahr Verzögerung. Im April 2013 schoss der Kurs innerhalb kurzer Zeit auf über 200 Dollar hoch, sicher auch getrieben durch die Eurokrise und die Enteignung von Sparern auf Zypern. Nach einem kurzen Kurseinbruch explodierte der Kurs im November 2013 dann sogar auf die damals unglaubliche Summe von 1000 Dollar – eine Verhundertfachung des Bitcoin-Preises in nur einem Jahr!
Nach einem Crash und einer langen Durststrecke in den Jahren 2014 und 2015 – der Kurs war im Januar 2015 auf unter 200 Dollar gefallen – war es dann das sehnsüchtig erwartete Halving im Sommer 2016, das mit einer ähnlichen Zeitverzögerung eine erneute Rallye auslöste. Rund um den 9. Juli 2016 wurden überall auf der Welt Halving-Parties gefeiert, denn mittlerweile gab es an vielen Orten Bitcoin-Communities, Vereine und “Embassies”.
Unser Treffen im Berlin war zwar in Vergleich zu den rauschenden Festen an anderen Orten eher bescheiden, aber doch deutlich besser besucht als das Ende 2012. An einer langen Tafel auf dem Bürgersteig vor dem Room 77 saßen viele Bitcoiner, die zum Teil aus anderen Städten angereist waren, um diesen besonderen Event zu begehen. Das schöne Wetter und der sich allmählich vom Crash der vorigen Jahre erholende Bitcoin-Kurs
sorgten für eine angenehme, ausgelassene Stimmung.
Genau wie beim ersten Halving benötigten die Märkte wieder rund ein halbes Jahr, um die Halbierung der Bitcoin-Inflation (also die “Aufblähung der Geldmenge”) zu verarbeiten. Im Januar 2017 erreichte der Bitcoin endlich wieder die magische Schwelle von 1000 Dollar. Dann ging es Schlag auf Schlag: von 2000 Dollar am “Bitcoin Pizza Day” im Mai 2017 bis zum bisherigen All-Time-High im Dezember 2017 von knapp 20.000 Dollar.
Wird das gestrige Halving eine ähnliche Rallye auslösen? Eine Garantie dafür, dass sich die Geschichte wiederholt, gibt es natürlich nicht. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch sehr hoch, dafür spricht einfach das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Wenn die Nachfrage nach einem Wirtschaftsgut gleich bleibt oder sogar steigt, sich das Angebotswachstum jedoch schlagartig halbiert, ist es nur logisch, dass sein Preis steigt. Warum sollte Bitcoin
davon eine Ausnahme machen?
In diesem Jahr könnte noch verstärkend hinzukommen, dass alle Notenbanken der Welt wie verrückt Geld aus dem Nichts produzieren, um die desaströsen Folgen des Corona-Shutdowns abzumildern. Es ist unvermeidlich, dass durch dieses massive Wachstum der Geldmenge die Kaufkraft des staatlichen Monopolgelds abnimmt. Man wird dies nicht sofort an den Preisen von Konsumgütern sehen, sehr wohl aber an denen von Aktien und Immobilien, in die das neu erzeugte Geld fließt, und die von der offiziellen “Inflationsrate” aus gutem Grund nicht erfasst werden.
Es ist anzunehmen, dass durch das katastrophale Fehlverhalten der meisten Politiker in der sogenannten “Coronakrise” das Vertrauen vieler Menschen in Staaten und Regierungen, und damit auch in deren Monopolgeld, noch weiter sinkt. Wer würde diesen Jammergestalten, die wegen eines relativ harmlosen Virus elementare Grundrechte außer Kraft und die Existenz von Milliarden Menschen aufs Spiel setzen, ernsthaft noch die Kontrolle über das Geld, das “Blut der Wirtschaft” anvertrauen?
Was die Welt braucht, ist ein vom Staat unabhängiges Geld, das nicht von einer Monopolstelle künstlich erzeugt werden kann, sondern so knapp wie Gold ist – oder sogar noch knapper. Die Inflationsrate von Bitcoin wird nach dem Halving bei ca. 1,8% liegen. Eine der wichtigsten Kennzahlen, nämlich das Stock-to-Flow-Ratio, also das Verhältnis der bereits existierenden Bitcoins zu den jährlich neu hinzukommenden, wird dann rund 56 betragen.
Bitcoin bewegt sich damit in einer ähnlichen Größenordnung wie Gold, das die höchste Stock-to-Flow-Ratio von 66 aufweist und seit über 5000 Jahren zur Werterhaltung dient.
Es würde mich nicht überraschen, wenn der Bitcoin Ende 2020 – also mit der üblichen Verzögerung – einen erneuten Bull Run erlebt und in ungekannte Höhen steigt. Wer wettet dagegen?
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