Kurz nachdem Meta die neue Social Media App “Threads” auf den Markt bringt, erreicht die Unternehmensaktie ein neues Jahreshoch. Das Launch-Datum der neuen Twitter-Alternative scheint wohl kalkuliert, immerhin hatte Twitter jüngst mit einigen Problemen zu kämpfen.
Trotz des kürzlich gefallenen Anti-Trust-Urteils gegen das Unternehmen stieg die Meta-Aktie um über 2 % auf den täglichen Charts am Mittwoch.
Instagram erhöht die Reichweite auf Threads
Wie Meta erklärte, bietet Threads einen separaten Raum für Echtzeit-Updates und öffentliche Gespräche. Dank der Verbindung von Threads und Instagram können bestehende Nutzer:innen ihre Follower-Liste direkt auf Threads reproduzieren. Dafür müssen sie sich lediglich mit denselben Anmeldedaten einloggen.
Neben den Instagram-ähnlichen Features, wie der Follow- oder Kommentar-Funktion, verfügt die neue textbasierte Sharing-App auch standardmäßig über private Profile für Minderjährige. Davon Abgesehen können Nutzer:innen Posts mit bis zu 500 Zeichen verfassen und Links, Bilder oder bis zu fünfminütige Videos anhängen.
Twitter Beiträge hingegen sind auf 280 Zeichen limitiert.
Threads ist Metas Versuch, ein top vernetztes soziales Medium zu etablieren. Mithilfe des ActivityPubs, ein vom World Wide Web Consortium (W3C) etabliertes offenes soziales Netzwerkprotokoll, soll nämlich die Interoperabilität mit anderen sozialen Apps gefördert werden.
Threads in einem interoperablen Netzwerk
Die Kommunikation mit anderen Apps ist allerdings nur möglich, solange diese den ActivityPub akzeptieren. Beispiele für solche Anwendungen sind Mastodon oder das Content-Management-System WordPress.
Dieses Feature eröffnet eine Vielzahl an neuen Interaktionsmöglichkeiten zwischen verschiedenen sozialen Netzwerken. ActivityPub ermöglicht sogar den Transfer von Inhalten zu anderen Diensten.
Laut Meta gehen die Vorteile offener sozialer Netzwerkprotokolle weit über das Folgen anderer Nutzer:innen hinaus. Entwickler können beispielsweise neue Arten von Funktionen und Erlebnissen entwickeln, die sich problemlos in andere gleichartige Netzwerke integrieren lassen. Dies wiederum lädt zum Experimentieren ein und beschleunigt dadurch das Innovationstempo.
Zudem kann jede kompatible App ihre eigenen Community-Standards und Richtlinien zur Inhaltsmoderation festlegen.
Herausforderungen von Twitter und der Aufstieg der neuen Meta-App
In naher Zukunft könnte Threads weiterhin von den jüngsten Twitter-Problemen profitieren. Die neuen Beschränkungen für das Lesen von Tweets wirken sich scheinbar selbst auf TweetDeck aus. Der beliebte Aggregator kann mehrere Konten gleichzeitig überwachen, scheint jedoch nicht mehr zu funktionieren.
Musk begrenzte kürzlich die Anzahl der täglich einsehbaren Tweets für verifizierte, unverifizierte sowie neue Nutzer:innen. Infolge der neuen Änderungen kam es jedoch weltweit zu Problemen mit der Website. Einige meinten, die Website stürze plötzlich ab, andere hingegen behaupteten, die automatische Aktualisierung würde nicht funktionieren.
Währenddessen launchte Threads in 100 Ländern, wie den USA, Großbritannien und Indien mit großem Erfolg. Nur die Einwohner der EU müssen sich noch gedulden. Diese Entscheidung folgte als Reaktion auf den EU-Digital Markets Act, weshalb auch der Starttermin zunächst unbekannt bleibt.
Da die neue Vorschrift strengere Anforderungen zum Schutz personenbezogener Daten festlegt, scheint der Technologieriese Vorsicht walten zu lassen. Im Gesetzestext werden Meta und ähnliche Unternehmen als “Gatekeeper” bezeichnet, was wohl auf die gigantischen Datenmengen im Besitz dieser Unternehmen zurückzuführen ist.
Meta hingegen kritisiert die fehlende Transparenz bezüglich dieser Gesetzesgebung sowie die starke Überwachung von dessen Einhaltung. Dem Unternehmen zufolge seien diese Umstände der Grund für die Verzögerung des App-Launches in der Region.
In der Zwischenzeit konnte Threads Berichten zufolge innerhalb weniger Stunden über fünf Millionen Benutzer anziehen. Dies scheint allerdings hauptsächlich in der Popularität von Instagram begründet.
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