Eine US-Senatorin möchte in dem Bundesstaat Arizona Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einführen. Auch in anderen Bundesstaaten gibt es bereits ähnliche Initiativen. Verwenden bald die ersten Amerikaner BTC für ihre Einkäufe und Steuern?
Wird Bitcoin in Arizona zum gesetzlichen Zahlungsmittel?
Die US-Senatorin Wendy Rogers reichte vor kurzem mehrere Gesetzesvorschläge ein, um Bürgern und Unternehmen aus Arizona die Möglichkeit zu geben, finanzielle Verbindlichkeiten gegenüber dem Bundesstaat in BTC zu begleichen. Sollten die Gesetzesentwürfe genehmigt werden, dann wären diese in der Lage, Steuern, Strafen, Zinsen, Gebühren oder Schulden in der bekanntesten Kryptowährungen zu tilgen.
Die Gesetzesentwürfe betreffen also hauptsächlich Zahlungen gegenüber dem Staat. Unternehmen in den USA sind bereits jetzt in der Lage, Kryptowährungen für ihre Kundengeschäfte zu akzeptieren. Mit dem Entwurf soll jedoch kein Annahmezwang wie beispielsweise beim Euro in der EU oder BTC in El Salvador entstehen. In dem südamerikanischen Land sind Unternehmen und Privatpersonen sogar verpflichtet, Bitcoin für Zahlungen zu akzeptieren.
Ob Bitcoin in Arizona oder den USA tatsächlich zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel wird, ist fraglich. Bereits im Januar letzten Jahres versuchte die Republikanerin, die Kryptowährung als solche zu legalisieren – ohne Erfolg. Erst wenn der Senat und das Repräsentantenhaus die Entwürfe genehmigen, sind diese auch wirklich rechtskräftig. Daran scheiterte der letzte Versuch Rogers.
Des Weiteren ist es laut der US-Verfassung Bundesstaaten in den USA auch nicht gestattet, ein eigenes Zahlungsmittel zu erstellen. Daher müssen die Beamten kreativ vorgehen, um sich verfassungskonform zu verhalten. Dennoch wäre es denkbar, dass Rogers diesmal erfolgreich ist. Der Bundesstaat Colorado macht es vor.
Wie sieht es bei anderen Bundesstaaten aus?
In Colorado ist die Kryptowährung bereits jetzt quasi gesetzliches Zahlungsmittel. Die Bürger sind in der Lage, ihre BTC über PayPal in US-Dollar umzuwandeln und somit ihre Steuern und andere Verbindlichkeiten zu begleichen. Allerdings kostet die Transaktion rund 1,83 % des Gesamtwertes sowie einen US-Dollar an Gebühren. Rückzahlungen werden ebenfalls in US-Dollar abgewickelt. Unternehmen sind bis dato von der Regelung ausgeschlossen.
Generell scheinen den USA im Vergleich zu Europa wesentlich offenere dafür zu sein, Kryptowährungen für gesetzliche Zahlungen zuzulassen. So beabsichtigte beispielsweise Francis Suarez, der Bürgermeister von Miami (Florida), die Stadt zu einem Dreh- und Angelpunkt für Kryptowährungen zu gestalten. Dieser arbeitete sogar an einem eigenen Miami-Coin. Nach dem FTX-Crash wurde dieser jedoch verworfen. Deshalb entschied sich dieser dann dazu, das Projekt einzustellen.
Einige US-Politiker, wie beispielsweise Bryan Solstin, planen sogar, Bitcoin in allen Staaten zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel zu deklarieren. Solstin zufolge würde dieser Prozess jedoch wohl mindestens eine oder eher zwei Legislaturperioden dauern – also wohl sechs bis zwölf Jahre. Bis Bitcoin also wirklich alle Bundesstaaten der USA akzeptieren, vergehen möglicherweise noch Jahre.
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