Am 20. Dezember stellten zwei US-Abgeordnete aus beiden Parteien ein neues Gesetz zur Krypto-Steuer vor, um die moderne Branche weiterzuentwickeln. Das Gesetz heißt Digital Asset PARITY Act und wurde von den Abgeordneten Max Miller und Steven Horsford eingebracht.
Das Gesetz will die für die Branche lukrativste „Wash-Sale“-Lücke schließen und im Gegenzug deutliche Steuererleichterungen für Staking-Belohnungen und alltägliche Zahlungen schaffen.
SponsoredWichtige Regeln des US Digital Asset PARITY Act
Die wichtigste finanzielle Neuerung ist, dass die Regeln zu „Wash Sale“ und „konstruktivem Verkauf“ auf digitale Vermögenswerte angewendet werden.
Nach aktuellen Regeln werden Krypto-Vermögenswerte als Eigentum behandelt. Das erlaubt Tradern, eine verlustreiche Position zu verkaufen, eine Steuerersparnis zu erhalten und danach direkt denselben Coin zurückzukaufen.
Mit der neuen Regel werden Krypto und Aktienmärkte gleichgestellt. Dadurch wird laut Behörden eine Lücke geschlossen, die bisher Bundes-Einnahmen in Milliardenhöhe entgehen ließ.
Wird das Gesetz beschlossen, müssten Händler 30 Tage warten, bevor sie einen Coin wieder kaufen, um Verluste anzurechnen. Dadurch müssten viele ihre Strategien für das Portfolio bei Kurseinbrüchen überdenken.
Sponsored„Diese überparteiliche Gesetzgebung bringt Klarheit, Gleichbehandlung, Fairness und gesunden Menschenverstand in die Besteuerung von digitalen Vermögenswerten. Sie schützt Verbraucher bei alltäglichen Einkäufen, sorgt für klare Regeln für Innovatoren und Investoren und stärkt die Einhaltung, damit alle nach denselben Regeln spielen”, sagte Miller .
Neue „De-Minimis“-Ausnahme eingeführt
Um die strengeren Handelsregeln auszugleichen, sieht das Gesetz für die Angebotsseite der Krypto-Branche große Erleichterungen vor.
Das Gesetz schafft eine Wahlmöglichkeit für Miner und Validatoren. Sie können Steuern auf Staking-Belohnungen bis zu fünf Jahre aufschieben, oder bis sie die Token verkaufen.
Damit wird das Problem des sogenannten „Phantom-Einkommens” behoben, wenn Validatoren Belohnungen in schwer handelbaren Token erhalten, die sie nicht einfach verkaufen können, um Steuern zu zahlen.
Indem das steuerpflichtige Ereignis auf den Verkauf verschoben wird statt auf den Erhalt, beseitigt das Gesetz eine große Liquiditäts-Hürde für US-Mining- und Staking-Betriebe.
Für Nutzer gibt es eine „De-minimis”-Ausnahme, die den Einsatz digitaler Dollar im Alltag erleichtern soll.
Laut Vorschlag würden Kapitalertragssteuern auf Transaktionen unter 200 USD wegfallen, wenn Nutzer Stablecoins verwenden, die von Unternehmen ausgegeben werden, die das neue GENIUS-Gesetz einhalten.
Diese Regel stellt sicher, dass Krypto-Ausgaben für Alltagskäufe keine Kapitalertragsberechnung mehr auslösen. So wird ein langjähriges Hindernis entfernt, das bisher die alltägliche Nutzung von Krypto erschwerte.
„Schon heute kann selbst die kleinste Krypto-Transaktion eine Steuerberechnung auslösen, während andere Rechtsbereiche unklar sind und Missbrauch ermöglichen. Unser Diskussionsentwurf des Digital Asset PARITY Act wählt einen gezielten Ansatz, der gleiche Chancen für Verbraucher und Unternehmen schafft, um von dieser neuen Zahlungsform zu profitieren”, erklärte Horsford.
Der Vorschlag verschärft auch Regeln für gemeinnützige Spenden, indem zwischen liquiden Vermögenswerten und spekulativen Token unterschieden wird. So soll Bewertungsmissbrauch verhindert werden. Die Änderung möchte erreichen, dass das Steuerrecht echte Wohltätigkeit unterstützt und nicht zum Mittel der Steuervermeidung wird.
