Ripple hat in einem kritischen Blogpost eine umfassende Analyse des Stablecoin-Marktes veröffentlicht. Das Unternehmen warnt vor massiven Qualitätsunterschieden und erklärt, warum sein eigener Stablecoin RLUSD die Konkurrenz klar übertreffe. Angesichts eines 200 Milliarden Dollar Marktes könnte diese Einschätzung weitreichende Folgen haben.
Stablecoin Boom mit Risiken
Mit dem neuen GENIUS Act, der stabile rechtliche Rahmenbedingungen für Stablecoins schafft, ist das Thema Stablecoins endgültig im Mainstream angekommen. Doch Ripple mahnt, dass der rasante Marktzuwachs allein in 2025 um rund 50 Prozent zu einem Überangebot führt, von dem nach eigenen Angaben neun von zehn neuen Projekten für den Einsatz in echter Finanzinfrastruktur ungeeignet seien. Schon heute seien 60 Prozent der seit 2020 gestarteten Stablecoins inaktiv oder gescheitert.
SponsoredRipples Analyse: Drei Fehler der Konkurrenz
Diese Punkte sollen die drei Hauptprobleme vieler Stablecoins sein:
- Marketing statt Infrastruktur: Tokens werden für Loyalitätsprogramme oder In-App-Ökonomien entworfen, nicht für den globalen Zahlungsverkehr.
- Geschlossene Systeme: sie funktionieren oft nur im eigenen Ökosystem und sind nicht kompatibel.
- Fehlende Skalierbarkeit: es entstehen isolierte „Inseln“, die sich nicht in das Finanzsystem einfügen lassen.
RLUSD: ein Maßstab für Qualität?
Ripple präsentiert RLUSD als Gegenmodell. Der Stablecoin ist vollständig 1:1 durch US-Dollar-Reserven gedeckt, die bei renommierten US-Banken hinterlegt sind, und unterliegt der strengen Aufsicht des New York Department of Financial Services (NYDFS). RLUSD ist zugleich auf dem XRP Ledger und auf Ethereum ausgegeben, was schnelle Abwicklung, niedrige Gebühren und nahtlose Interoperabilität gewährleistet.
GENIUS Act als Katalysator
Der GENIUS Act schafft in den USA einheitliche Standards für Stablecoins und stärkt den Verbraucherschutz. Ripple sieht darin den entscheidenden Schritt, um stabile digitale Dollar sicher in das traditionelle Finanzsystem zu integrieren.
Besonders großes Potenzial erkennt Ripple in Regionen mit schwacher Finanzinfrastruktur. Dort ermöglichen Stablecoins günstigere Auslandsüberweisungen, schnellere Transaktionen und einen einfachen Zugang zu stabilen Währungen. Dies sei ein wichtiger Faktor in Ländern mit hoher Inflation.
SponsoredKriterien für echte Stablecoins
Laut Ripple müssen zukunftsfähige Stablecoins fünf zentrale Anforderungen erfüllen: Interoperabilität über mehrere Netzwerke, vollständige Transparenz der Reserven, strikte regulatorische Compliance, hohe Skalierbarkeit und überprüfbares Vertrauen durch Audits.
Ripple warnt ausdrücklich vor firmeneigenen Marken-Stablecoins, die nur innerhalb geschlossener Plattformen funktionieren, oft unzureichend gedeckt sind und regulatorische Standards nicht erfüllen. Beispiele wie das gescheiterte Facebook-Projekt Libra/Diem zeigen laut Ripple, wie riskant dieses Modell sein kann.
Der Stablecoin-Markt wird derzeit von USDT mit über 70 Milliarden US-Dollar und USDC mit rund 35 Milliarden dominiert. RLUSD tritt als institutionell ausgerichteter Herausforderer an. Stablecoins machen inzwischen mehr als 70 Prozent des gesamten Krypto-Transaktionsvolumens aus und bilden das Rückgrat vieler Blockchain-Anwendungen.
Konsequenzen für XRP / RLUSD Investoren
Ripple rät Anlegern, auf regulierte, transparente Stablecoins zu setzen und Projekte mit echter Finanzinfrastruktur zu bevorzugen. Da RLUSD nativ auf dem XRP Ledger läuft, könnte eine wachsende Nutzung zudem die Nachfrage nach XRP steigern, weil jede Transaktion geringe Mengen des Tokens verbrennt.
Fazit: Ripple empfiehlt Qualität statt Hype
Ripples Botschaft an die Branche ist eindeutig: Nur Stablecoins mit Substanz, langfristiger Vision und globaler Integration werden bestehen. Während sich der Markt konsolidiert, setzt Ripple mit RLUSD auf höchste Compliance, Skalierbarkeit und internationale Einsatzfähigkeit. Ob sie sich somit für die Zukunft passen positionieren, wird sich zeigen.