Die Spekulationen um einen Ripple-Börsengang erreichen neue Höhepunkte. Während Ripple-Aktien außerbörslich bereits mit einer Bewertung von 20 Milliarden USD gehandelt werden, hat CEO Brad Garlinghouse jegliche IPO-Pläne für 2025 kategorisch abgelehnt.
Diese Diskrepanz zwischen Markterwartung und offizieller Unternehmenslinie wirft Fragen auf. Investoren und Analysten bleiben trotz der klaren Absage optimistisch. Die Gründe für diese hartnäckigen IPO-Spekulationen liegen tiefer als oberflächliche Marktgerüchte vermuten lassen.
Ripple CEO Garlinghouse: “Definitives Nein” für 2025
Garlinghouse antwortete mit einem definitiven Nein auf die Frage nach einer baldigen IPO und fügte hinzu, dass eine öffentliche Platzierung derzeit nicht Teil der Unternehmensstrategie sei. Diese unmissverständliche Haltung untermauerte er mehrfach in verschiedenen Interviews.
SponsoredInteressanterweise begründete der Ripple-Chef diese Position nicht mit mangelnden Ressourcen. Vielmehr betonte Garlinghouse, dass sich das Unternehmen auf Akquisitionen konzentriere, anstatt einen Börsengang zu verfolgen. Diese Strategie deutet auf eine andere Wachstumsvision hin.
Das Timing der Absage überrascht dennoch. Circle, ein direkter Konkurrent im Stablecoin-Bereich, feierte kürzlich einen erfolgreichen Börsengang. Garlinghouse lobte den Circle-IPO sogar als “sehr erfolgreich“, was seine eigene IPO-Zurückhaltung umso bemerkenswerter macht.
Ripple-Aktien: Außerbörslicher Handel heizt Spekulationen an
Trotz offizieller Dementis floriert der Handel mit Ripple-Aktien im Privaten. Paul Barron stellte fest, dass Ripple-Aktien außerbörslich (OTC) bereits mit einer Bewertung von 20 Milliarden USD gehandelt werden. Diese Bewertung würde Ripple zu einem der wertvollsten Fintech-Unternehmen weltweit machen.
Der OTC-Handel, also der außerbörsliche Handel zwischen privaten Parteien, signalisiert starkes institutionelles Interesse. Solche Transaktionen finden meist statt, wenn Investoren auf zukünftige Börsengänge spekulieren oder bereits existierende Unternehmensanteile handeln wollen.
Diese 20-Milliarden-Bewertung erscheint nicht aus der Luft gegriffen. Ripples Position im grenzübergreifenden Zahlungsverkehr und die etablierten Partnerschaften mit über 200 Finanzinstitutionen rechtfertigen eine solche Einschätzung durchaus.
IPO Analysten-Prognosen trotz CEO-Absage
John Deaton, bekannter Pro-XRP-Anwalt, bleibt bei seiner IPO Prognose. Er erwartet eine Ankündigung für das vierte Quartal 2025 oder das erste Quartal 2026. Diese Einschätzung basiert auf seiner Analyse der Marktdynamik und regulatorischen Entwicklungen.
Sponsored SponsoredWeitere Fakten über Ripple:
- Das Unternehmen hat bis heute über 200 Millionen USD in Rechtskosten für den SEC-Prozess ausgegeben
- Ripples On-Demand Liquidity (ODL) Service kann Transaktionen in weniger als 3 Sekunden abwickeln
- Über 55 Länder nutzen bereits RippleNet-Technologie für internationale Überweisungen
Deaton argumentiert, dass Ripples starke Finanzposition paradoxerweise für einen Börsengang sprechen könnte. Unternehmen gehen nicht nur aus der Not an die Börse, sondern auch zur Kapitalisierung von Wachstumschancen.
Die SEC-Rechtsstreitigkeiten, die jahrelang über dem Unternehmen schwebten, sind größtenteils beigelegt. Garlinghouse selbst zeigt sich zuversichtlich bezüglich eines XRP-ETFs bis Ende 2025, was auf verbesserte regulatorische Klarheit hindeutet.
Akquisitionen statt Börsengang
Garlinghouse betonte in einem Bloomberg-Interview, dass sich das Unternehmen auf Akquisitionen konzentriere. Diese Strategie könnte langfristig wertvoller sein als ein sofortiger Börsengang.
SponsoredRipple verfügt über ausreichend liquide Mittel für strategische Zukäufe. Das Unternehmen hält bedeutende XRP-Reserven und hat über die Jahre profitable Geschäftsbeziehungen aufgebaut. Diese finanzielle Stärke ermöglicht organisches Wachstum ohne externe Kapitalgeber.
Die Akquisitionsstrategie macht besonders im Kontext der sich entwickelnden Fintech-Landschaft Sinn. Durch gezielte Übernahmen kann Ripple sein Technologie-Portfolio erweitern und neue Märkte erschließen, ohne die Kontrolle an öffentliche Aktionäre abzugeben.
Regulatorische Klarheit als IPO-Katalysator
Die verbesserte regulatorische Situation könnte ironischerweise sowohl für als auch gegen eine IPO sprechen. Einerseits reduziert die SEC-Einigung rechtliche Unsicherheiten. Andererseits ermöglicht sie Ripple, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.
Garlinghouse hatte zuvor die laufenden SEC-Herausforderungen als Grund gegen eine IPO genannt. Mit diesem Hindernis weitgehend überwunden, könnte sich die Bewertung ändern, auch wenn der CEO derzeit anderes behauptet.
Die regulatorische Entspannung zeigt sich auch in anderen Bereichen. Bloomberg-Analysten sehen eine 95-prozentige Wahrscheinlichkeit für XRP-ETF-Genehmigungen bis Oktober 2025. Diese Entwicklung könnte institutionelle Nachfrage nach Ripple-Exposure verstärken.
Ripple Bewertung im Fintech-Kontext
Sponsored SponsoredEine 20-Milliarden-Bewertung würde Ripple in die Liga der wertvollsten Fintech-Unternehmen katapultieren. Zum Vergleich: Stripe wurde zuletzt mit 95 Milliarden bewertet, während PayPal bei rund 70 Milliarden steht.
Ripples Unique Selling Proposition liegt in der Blockchain-basierten Infrastruktur für internationale Zahlungen. Diese Nische hat sich als besonders wertvoll erwiesen, da traditionelle Korrespondenzbanking-Systeme langsam und teuer sind.
Die Bewertungsmultiplikatoren im Fintech-Sektor variieren erheblich. Während etablierte Player wie Visa auf traditionelle Finanzmetriken setzen, werden Blockchain-Unternehmen oft nach Technologie-Standards bewertet. Ripples Position zwischen beiden Welten erschwert präzise Bewertungen.
Ripples Zukunft: Szenarien und Marktimplikationen
Sollte Ripple tatsächlich 2026 an die Börse gehen, könnte dies einen Wendepunkt für die Krypto-Branche markieren. Ein erfolgreicher IPO würde institutionelle Akzeptanz von Blockchain-Unternehmen weiter legitimieren.
Die derzeitige Zurückhaltung könnte strategisch klug sein. Aktuelle Marktbedingungen mit hohen Zinsen und volatilen Technologie-Bewertungen schaffen ein schwieriges IPO-Umfeld. Ein Aufschub bis 2026 könnte günstigere Bedingungen ermöglichen.
Unabhängig vom IPO-Timing bleibt Ripples Position im internationalen Zahlungsverkehr stark. Die wachsende Rolle im internationalen Zahlungsverkehr und steigende On-Chain-Transaktionen untermauern das langfristige Wertversprechen.
Die Kombination aus regulatorischer Klarheit, technologischer Innovation und strategischem Wachstum könnte Ripple unabhängig von Börsengang-Entscheidungen zu einem der definierenden Fintech-Unternehmen der kommenden Jahre machen. Ob dieser Weg über den öffentlichen Kapitalmarkt führt, bleibt jedoch vorerst Spekulation.