Ripple Labs und die US-Börsenaufsicht SEC beenden einen wegweisenden Rechtsstreit: Eine US-Bundesrichterin entschied, dass Ripple beim direkten Verkauf von XRP an institutionelle Anleger gegen das Wertpapierrecht verstieß. Der Handel auf sekundären Märkten bleibt jedoch erlaubt.
Das Verfahren brachte nach jahrelanger Unsicherheit wichtige Klarheit für Unternehmen und Anleger. Ripple zahlt über 125 Millionen USD und akzeptiert eine dauerhafte Unterlassungsverfügung, beide Parteien verzichten auf Rechtsmittel.
Ripple vs. SEC: Das Urteil
Das Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von New York veröffentlichte sein finales Urteil im Rechtsstreit SEC gegen Ripple Labs im Juni 2025. Demnach galten Ripples direkte XRP-Verkäufe an Institutionen von 2013 bis 2020 als nicht registrierte Wertpapierangebote. Zugleich stellte das Gericht klar, dass Verkäufe auf Kryptobörsen nicht gegen das Wertpapierrecht verstoßen.
Folglich muss Ripple unregistrierte institutionelle Sales beenden, während Anleger auf Krypto-Börsen weiterhin handeln können. Die Entscheidung liefert dringend benötigte Orientierung im Umgang mit der Wertpapierdefinition bei digitalen Assets.
Im Rahmen des Vergleichs zahlt Ripple mehr als 125 Millionen USD Strafe – eine der bisher höchsten in der Kryptobranche. Die Vereinbarung beinhaltet zudem eine dauerhafte Unterlassungsverfügung, die weitere ähnliche Verstöße untersagt. Beide Seiten haben erklärt, das Urteil nicht anzufechten, wodurch es als rechtlicher Präzedenzfall besteht.
Folgen für US-Krypto-Regulierung und Compliance in der Branche
Die mit dem Vergleich verbundene Klarheit beeinflusst auch andere Unternehmen. Laut der offiziellen Stellungnahme der SEC markiert der Unterschied zwischen institutionellen und sekundären Märkten eine Veränderung der Aufsichtspraxis. Krypto-Firmen wissen nun genauer, welches Verhalten die SEC rechtlich verfolgt.
„Ripple sammelte über 1 Milliarde USD durch nicht registrierte XRP-Angebote bei institutionellen Investoren ein, während der Sekundärhandel mit XRP nicht gegen Bundesrecht verstieß“, stellte die Behörde fest.
Regulierer und Krypto-Anbieter haben daher einen neuen Maßstab, um Token-Launche und den Börsenhandel zu bewerten. Das Urteil dürfte kommende Verfahren beeinflussen und setzt landesweit neue Spielregeln für digitale Assets.
Der Vergleich löst allerdings nicht alle offenen Fragen – das Verfahren betraf ausschließlich XRP und dessen spezifische Ausgestaltung. Andere Token können je nach Struktur abweichend beurteilt werden. Dennoch bietet die Argumentation des Gerichts allen Beteiligten wichtige Anhaltspunkte, wie künftig Börsen- und Token-Angebote rechtssicher gestaltet werden können.
Zukunft: Präzedenzfall, Regulierung und Marktreaktionen
Ripple bleibt weiterhin aktiv, jetzt jedoch unter engerer juristischer Kontrolle. Die SEC hebt den Anleger:innenschutz hervor, während Beobachter betonen: Die Entscheidung bietet eine Orientierungshilfe für Emittenten und Handelsplattformen. Unternehmen müssen den Unterschied zwischen institutioneller Kapitalaufnahme und Handel am offenen Markt künftig besonders beachten.
Mit dem Abschluss des Verfahrens entsteht zudem ein neuer rechtlicher Rahmen, der global als Vorlage dienen könnte. Krypto-Anbieter und Investor:innen beobachten, welche Projekte künftig regulatorisch geprüft werden und welche als gesetzeskonform gelten.
Die richterliche Einschätzung schafft dringend gefragte Klarheit, eröffnet aber weiterhin Diskussionen zur zukünftigen Regulierung von Innovationen und Marktplattformen. Viele Unternehmen überprüfen nun ihre Strategien, Analyst:innen erwarten weitere ähnlich gelagerte Verfahren. Das Ripple-Finale gilt folglich als Meilenstein für die Entwicklung des Krypto-Sektors in den USA und darüber hinaus.