Geld mit Waffen und Drogen verdienen und dann über die eigene Musik waschen? Und dadurch mit der eigenen Musik auch noch erfolgreich werden? Genau das passiert einem lokalen Bericht zufolge in Schweden schon seit mehreren Jahren – und zwar mit Bitcoin und Spotify. Die Höhe der gewaschenen Gelder geht angeblich in die Millionen.
Wie Kriminelle und Rapper Geld über Bitcoin und Spotify waschen
Wie das Stockholmer News-Magazin Svenska Dagbladet berichtet, waschen Gangmitglieder aus Stockholm bereits seit 2019 über Bitcoin und Spotify Gelder aus ihren illegalen Geschäften. Dazu beauftragen sie zuerst andere spezialisierte Cyber-Kriminelle.
Diese kaufen zuerst über Bargeld von anderen Personen anonym Bitcoin. Die Kriminellen kontaktieren die Mittelsmänner dafür vorwiegend über Facebook. Mit diesen Bitcoins wiederum bezahlen sie Anbietern von Telegram-Bots dafür, Fake-Streams zu erstellen – und zwar für die Musik von Rappern, die Teil der Gang sind. So steigen die Streaming-Zahlen der Künster:innen massiv an. Dann bezahlt Spotify die Künstler:innen für ihre “Performance”.
Die Höhe der gewaschenen Gelder geht dabei angeblich in die Millionen. Ein Gangmitglied mit dem Pseudnoym Ismet erklärte:
“Ich kann mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass es passiert. Ich selbst war beteiligt.(…) Wenn es sich um eine große Menge handelt, ist es das wert. Man macht das nicht, wenn man ein paar hundert waschen will, denn dann verliert man zu viel bei dem Prozess. Aber wenn man ein paar Millionen waschen will, dann ist es natürlich gut.”
Ironischerweise führen die gefakten Streams sogar, dazu, dass die Rapper tatsächlich in die Charts kamen, wie Ismet weiter erklärt:
“Die Telegram-Bots sorgten dafür, dass wir in die Charts kamen, weil sie einen großen Druck auf einen Song ausübten. Als wir in die Charts kamen, bekamen wir auch echte Streams.”
Einer der mit der Geldwäsche verbundenen Rapper schaffte es so sogar angeblich, so Millionen von Aufrufen zu erhalten. Gleichzeitig profitierten auch das Image der Rapper von der Gangzugehörigkeit und der Geldwäsche – eine Win-Win-Situation und eine Marketing-Strategie, so Ismet.
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Spotify weist Vorwürfe zurück
Des Weiteren zitiert das News-Magazin vier weitere anonyme Insiderquellen, zwei Personen aus der schwedischen Rapszene sowie einen anonymen schwedischen Ermittler. Alle bestätigen die Behauptungen von Ismet. Der Ermittler mit dem Pseudonym Johan erklärte gegenüber dem News-Magazin:
“Spotify ist für sie zu einem Geldautomaten geworden. Es gibt einen direkten Zusammenhang zu den Banden und damit auch zur tödlichen Gewalt.”
Johan ermittelt bereits seit Herbst 2021 gegen Spotify. Er versuchte damals, den Sicherheitsmanager von Spotify zu kontaktieren – jedoch ohne Erfolg. Auf einen Rückruf wartet Johan immer noch vergebens. Da er Aufgaben mit höheren Prioritäten verfolgen musste, hat er bisher noch keine Auskunft des Managers erhalten.
Ein Interview mit einem ehemaligen Mitarbeiter, der gegen Fake-Streaming vorging, bestätigt die These des schwedischen News-Magazins ebenfalls. Der anonyme Ex-Mitarbeiter Bob sagte, dass Spotify keinen Anreiz hätte, bezahlte Konten zu löschen – jene Konten, die vorwiegenden von Kriminellen genutzt werden. Dennoch hat sich seine Abteilung von einer “Hand voll Leuten” zu einer deutlich größeren und professionelleren Abteilung weiterentwickelt.
Ein Interview mit dem schwedischen News-Magazin lehnt Spotify ab. Dafür reagierte ein Sprecher von Spotify mit einem kleinen Statement. Dieser behauptet zwar, dass das Unternehmen so gut wie möglich gegen Fake-Streams vorgeht und nur 1 % der Streams auch tatsächlich gefälscht sei. Dennoch spricht die mangelnde Kommunikationsbereitschaft dafür, dass die Bitcoin-Story wahr sein könnte.
Ob die Geschichte der Gangmitglieder, die über Bitcoin und Spotify Geld waschen, wirklich so ist, wie es die Insiderquellen darstellen, bleibt natürlich Spekulation. Abgesehen von den Aussagen gibt es keine eindeutigen Beweise dafür. Dennoch sieht es so aus, als ob diese Story zumindest zum Teil wahr sein muss.
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