Der Elektronik-Gigant Sony plant einen revolutionären Schritt, der die Gaming-Industrie für immer verändern könnte: 2026 soll ein eigener US-Dollar-Stablecoin im PlayStation Store als Zahlungsmittel eingeführt werden – und das noch bevor Grand Theft Auto VI erscheint. Was nach einer Marketing-Gimmick klingt, könnte der Startschuss für eine Krypto-Revolution im Gaming-Sektor sein.
Sony plant die Ausgabe eines an den US-Dollar gekoppelten Stablecoins im Jahr 2026, der für Käufe von PlayStation-Spielen, Abonnements und Anime-Inhalten verwendet werden soll, berichtete Nikkei Asia unter Berufung auf Insider-Quellen. Die Entscheidung folgt monatelanger Vorbereitung und strategischer Partnerschaften im Krypto-Sektor.
SponsoredSony Bank kooperiert mit Bastion für Stablecoin-Infrastruktur
Bereits im Oktober beantragte die Sony Bank, der Finanzarm des Konzerns, beim Office of the Comptroller of the Currency (OCC) eine nationale Trust-Bank-Lizenz in den USA. Sony würde die Trust-Bank nutzen, um einen an den Dollar gekoppelten Stablecoin auszugeben und die zugehörigen Reserven zu verwalten.
Die technische Grundlage liefert eine Partnerschaft mit dem Stablecoin-Unternehmen Bastion, dessen Infrastruktur den neuen Token unterstützen wird. Sonys Venture-Arm beteiligte sich zudem an Bastions 14,6-Millionen-Dollar-Finanzierungsrunde, die von Coinbase Ventures angeführt wurde. Diese strategische Investition unterstreicht Sonys ernsthaftes Engagement im Krypto-Bereich.
USA im Fokus: 30 Prozent des Umsatzes auf dem Spiel
Die Strategie zielt zunächst auf den US-Markt ab, der für Sony von enormer Bedeutung ist. Der Stablecoin richtet sich an US-Kunden, die etwa 30 Prozent der externen Verkäufe der Sony Group ausmachen. Der Token soll als zusätzliche Zahlungsoption neben Kreditkarten und PayPal fungieren und das bestehende Angebot erweitern, nicht ersetzen.
Die Beweggründe sind nicht nur innovativ, sondern auch betriebswirtschaftlich clever: Durch die Ausgabe eigener Stablecoins kann Sony Milliarden US-Dollar an Gebühren einsparen, die sonst an Banken oder Zahlungsdienstleister wie Visa und Mastercard fließen würden. Durch die Integration seines eigenen Dollar-gestützten Tokens könnte Sony Kartenbearbeitungsgebühren senken, das grenzüberschreitende Treasury-Management optimieren und Nutzer innerhalb seines Ökosystems halten.
Sponsored SponsoredSoneium: Sonys eigene Layer-2-Blockchain als technisches Fundament
Was viele übersehen: Sony hat nicht nur Stablecoin-Pläne, sondern bereits eine komplette Blockchain-Infrastruktur aufgebaut. Sony startete am 14. Januar 2025 die öffentliche Soneium Layer-2-Blockchain, ein Ethereum-kompatibles Netzwerk, das als öffentliche Infrastruktur fungiert.
Soneium könnte die technische Grundlage für den Stablecoin-Settlement bilden und zeigt, dass Sony nicht auf externe Infrastruktur angewiesen ist. Soneium wird die Blockchain-Technologie (Web3) mit alltäglichen Internet-Diensten (Web2) verbinden und Dinge für Nutzer einfacher machen.
BlockBloom: Sonys Vision für die Web3-Zukunft
Die Stablecoin-Pläne sind nur ein Teil einer umfassenderen Web3-Strategie. Sony Bank etablierte im Juni eine dedizierte Web3-Tochtergesellschaft, die später in BlockBloom umbenannt wurde.
Sponsored SponsoredDie Sony Bank erklärte in einer Stellungnahme im Mai: “Digitale Assets, die Blockchain-Technologie nutzen, werden in eine Vielzahl von Diensten und Geschäftsmodellen integriert.”
Das Ziel ist ambitioniert: BlockBloom strebt die Schaffung einer Welt an, “wo Fans und Künstler, digitale und physische Erlebnisse sowie Fiat-Währungen und digitale Vermögenswerte nahtlos miteinander verbunden sind”. Diese Vision geht weit über einfache Zahlungsabwicklung hinaus und könnte NFTs, In-Game-Assets und Creator-Economies revolutionieren.
Mehr als nur Gaming: Crunchyroll und das Anime-Ökosystem
Der Stablecoin soll nicht nur im PlayStation Store zum Einsatz kommen. Der vorgeschlagene Coin wird Zahlungen für Videospiele und Anime-Inhalte innerhalb des Sony-Ökosystems vorantreiben, darunter der PlayStation Store und Crunchyroll.
Crunchyroll ist der weltweit größte Anime-Streaming-Dienst und gehört Sony. Die Integration des Stablecoins könnte neue Monetarisierungsmodelle für Content-Creator ermöglichen. Sony könnte Stablecoin-Auszahlungen für Drittstudios einführen, die Inhalte über den PlayStation Store vertreiben, und schnellere Abwicklung für Creator und Entwickler bieten.
SponsoredInstitutionelle Stablecoin-Welle rollt an
Sony folgt einem aktiven Trend: Immer mehr institutionelle Player experimentieren seit diesem Jahr mit Stablecoins. Von Zahlungsgiganten bis zu Entertainment-Konzernen erkennen Unternehmen das Potenzial, Gebühren zu reduzieren und die Kontrolle über ihre Zahlungsinfrastruktur zurückzugewinnen.
Die regulatorische Landschaft entwickelt sich parallel dazu. Das Stablecoin-Launch ist für das Geschäftsjahr 2026 geplant, aber die endgültige Entscheidung liegt bei US-Regulierungsbehörden, die bewerten müssen, ob Sonys Modell Sicherheits- und Verbraucherschutzanforderungen erfüllt.
Wettlauf mit der Zeit: Wird der Stablecoin vor GTA VI live gehen?
Grand Theft Auto VI gilt als eines der meisterwarteten Spiele aller Zeiten. Rockstar Games hat das Veröffentlichungsdatum bisher nicht offiziell bestätigt, aber Insider gehen von 2025 oder 2026 aus. Wenn Sony seinen Stablecoin tatsächlich im Geschäftsjahr 2026 (das bis März 2027 läuft) einführt, könnte es ein Kopf-an-Kopf-Rennen werden.
Die symbolische Bedeutung wäre enorm: Ein Stablecoin, der vor dem vielleicht größten Gaming-Release der Dekade startet, würde Sonys Position als innovativer Marktführer zementieren und könnte andere Gaming-Plattformen zum Nachziehen zwingen.
Die Frage ist nicht mehr, ob Krypto-Zahlungen im Gaming-Mainstream ankommen – sondern wann. Und Sony scheint entschlossen, die ersten zu sein, die diese Zukunft gestalten.