Der Bitcoin-Kurs bleibt stabil, da das Bitcoin-Treasury-Unternehmen Strategy (MSTR) weiterhin im Nasdaq 100 gelistet bleibt. Dennoch gibt es immer mehr Sorgen um das Geschäftsmodell von Strategy. Neue Analysen zeigen: 2028 wird zum entscheidenden Jahr für das Überleben von Strategy. Die Krypto-Börse und ihre Abläufe stehen dabei im Fokus.
Strategy besitzt mittlerweile so viele Bitcoin, dass das Unternehmen den gesamten Markt beeinflussen kann. Die Menge an Coins übertrifft jeden typischen Bitcoin-Whale deutlich.
SponsoredTiger Research: „2028 wird das echte Limit – bist du bereit?“
Das Blockchain-Analyseunternehmen Tiger Research identifiziert 2028 als das größte Risiko für das Firmenmodell von Strategy. In seiner Analyse erklären die Forscher die finanziellen Schwächen des Treasury-Modells.
Im Bericht geht es um einen wichtigen Wandel: Bis 2023 finanzierte Strategy die Bitcoin-Käufe mit eigenen Rücklagen und kleinen Wandelanleihen. So blieb die Anzahl im niedrigen sechsstelligen BTC-Bereich. Seit 2024 setzt die Firma aber massiv auf Verschuldung durch bevorzugte Aktien, ATM-Programme und große Wandelanleihen. Dadurch entstand ein Kreislauf: Steigende Bitcoin-Kurse eröffneten noch größere Käufe.
Das Problem: Die Call-Optionen dieser Wandelanleihen sind fast alle für 2028 terminiert. Dadurch entsteht ein Rückzahlungsbedarf von etwa 6,4 Milliarden USD. Investoren können dann auf eine Rückzahlung bestehen, die das Unternehmen nicht ablehnen darf.
Kein Cashflow, kein Sicherheitsnetz – Risiken, die du kennen musst!
Tiger Research weist auf eine grundlegende Schwäche hin: Strategy hat so gut wie das gesamte Kapital genutzt, um Bitcoin zu kaufen. Damit konnte die Firma jedoch keine laufenden Einnahmen durch produktive Vermögenswerte erzielen, zum Beispiel wie andere Unternehmen es mit Maschinen tun würden.
Sponsored„Hätte man das Kapital in produktive Vermögenswerte investiert, gäbe es eine natürliche Rückzahlungsquelle“, merkt der Bericht an. „Der Fokus auf das Ansammeln von Bitcoin lässt jedoch wenig Spielraum für Rückzahlungen.“
Sollten 2028 keine neuen Finanzierungsoptionen zur Verfügung stehen, muss Strategy rund 71.000 BTC zu einem Kurs von 90.000 USD verkaufen. Das entspricht etwa 20 bis 30 Prozent des täglichen Handelsvolumens und könnte einen Kursabsturz am gesamten Markt bewirken.
Pleite-Grenze steigt: Was du jetzt wissen musst!
Die Insolvenzschwelle von Strategy liegt 2025 bei 23.000 USD je Bitcoin-Kurs. Dafür wäre ein Kursrückgang um 73 Prozent nötig. Allerdings ist diese Schwelle von 12.000 USD (2023) über 18.000 USD (2024) gestiegen, weil die Verschuldung schneller wuchs als der Bitcoin-Bestand.
„Das Risiko sieht bei Strategy unter normalen Bedingungen gering aus, doch konzentriert sich alles extrem auf das Jahr 2028“, warnt Tiger Research. „Sollte die Refinanzierung scheitern, kann Verkaufsdruck entstehen, der den ganzen Markt unter Druck setzt.“
Im Bericht steht weiter, dass neue Bitcoin-Treasury-Unternehmen sogar noch stärker gefährdet sind, weil ihnen die Sicherheitsmechanismen fehlen, die Strategy durch das Überstehen des Absturzes von 2022 entwickelt hat.
Nasdaq 100: Bleibt der Index trotz Zweifel stark?
Strategy hat die Entfernung aus dem Nasdaq 100 knapp vermieden – wie die Krypto-Börse im neuesten Index-Update letztes Wochenende mitteilte. Allerdings prüft der globale Indexanbieter MSCI eine mögliche Herausnahme Anfang Januar. Einige Marktbeobachter sagen, dass das Buy-and-Hold-Modell von Strategy eher an einen Investmentfonds als an eine Technologie-Firma erinnert.
Strategy war 2020 ein Vorreiter für das Bitcoin-Treasury-Modell für Unternehmen. Inzwischen gibt es weltweit zahlreiche Nachahmer. Da die Kursschwankungen beim Bitcoin-Kurs jedoch für starke Ausschläge bei den Aktien sorgen – Strategy hat in drei Monaten 47 Prozent verloren –, wächst die Unsicherheit, ob das verschuldete Modell den kommenden Schuldendruck aushält.