Der Social-Media-Riese Twitter testet derzeit eine Funktion zum Bearbeiten von Tweets. Nun stellt sich die Frage, ob das neue Feature die Plattform verbessern oder zu einer neuen Welle von Problemen führen wird.
Nach eigenen Angaben von Twitter ist der Edit-Button für Tweets die bisher meist gewünschte Funktion. Das Feature gibt den Nutzern eine Frist von etwa 30 Minuten nach der Veröffentlichung eines Posts, um ihre Beiträge zu verfeinern. Dadurch können sie Tipp- und andere kleine Fehler, wie vergessene Tags, im Nachhinein korrigieren.
Der Vorschlag könnte aber auch einige erhebliche Nachteile mit sich bringen. Es wurden Bedenken geäußert, dass ein Button zum Bearbeiten von Tweets die Verbreitung von betrügerischen Inhalten auf der Website erhöhen könnte.
Welches Risiko birgt das neue Feature für Krypto?
Im Moment ist die Funktion noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, aber Branchenexperten spekulieren bereits darüber, wie ein solches Feature missbraucht werden könnte.
Rachel Tobac, eine “Ethical” Hackerin und Geschäftsführerin von SocialProof Security, hat einige Ideen, wie skrupellose Nutzer die Edit-Funktion zu ihrem Vorteil nutzen könnten.
“Jemand könnte etwas tweeten, wie: ‘Diese beiden Prominenten gehen seit neuestem miteinander aus’. Dieser Tweet geht viral. Nach 15 bis 20 Minuten ändert derjenige den Inhalt dann einfach zu einem Krypto-Scam, einem Phishing-Link oder einer anderen Desinformation.”
Betrüger könnten durch solch ein Vorgehen eine extreme Reichweite für ihre Machenschaften erlangen.
Tobac scheint zu Recht besorgt zu sein. Laut einem Bericht der Federal Trade Commission Anfang des Monats, sind in diesem Jahr rund 1 Milliarde US-Dollar durch Krypto-Betrug verloren gegangen. Twitter gehört dabei zu den bevorzugten Plattformen für Scams.
Betrüger erreichen ihre Opfer über Social-Media-Websites wie Twitter und locken sie mit gefälschten Werbegeschenken oder teilen Phishing-Links. Mit derartigen Tricks stehlen sie dann die Benutzerdaten oder leeren sogar die Wallet des Opfers.
Twitter scheint seinerseits bemüht zu sein, solche Ängste zu beschwichtigen, bevor sie entstehen.
“Wie jede neue Funktion testen wir das Editieren von Tweets absichtlich mit einer kleineren Gruppe. Dadurch können wir Feedback einholen, mögliche Probleme identifizieren und anschließend lösen”, so Twitter in einem Blog. “Dazu gehört auch zu testen, wie Menschen die Funktion missbrauchen könnten. Man kann nie vorsichtig genug sein.”
In diesem Punkt scheint Tobac zuzustimmen. In einem Folge-Tweet fügte die Sicherheitsexpertin hinzu: “Wir brauchen keine zusätzliche Desinformationskampagne vor der nächsten Wahl.”
Twitter im Zwiespalt
Bereits im Juli änderte er seine Meinung zu dem Deal und revidierte das 44-Milliarden-US-Dollar-Angebot. Laut Musk machte Twitter unehrliche Angaben über die Anzahl der Bots und gefälschten Nutzer auf der Plattform. Twitter bestreitet diesen Vorwurf jedoch.
Die beiden Parteien werden sich wahrscheinlich bald vor Gericht sehen, um den Streit auszufechten. Offensichtlich möchte Twitter den Rückzug des Tech-Milliardärs nicht akzeptieren.
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