Der Bitcoin Kurs befindet sich in der Nähe des letzten Monatshochs von 18.000 US-Dollar, während die Federal Reserve (FED) von ihrer exzessiven Erhöhung abrückt.
Die EZB kündigte hingegen eine weiter Verschärfung der Geldpolitik an. Stehen wir nun vor einer Trendwende bei den Aktien- und Krypto-Märkten oder handelt es sich bei der letzten Aufwärtsbewegung um eine Bull-Trap?
BeInCrypto erklärt dir, wie die Geldpolitik und der Bitcoin zusammenhängen und wie sich diese entwickeln könnten.
Wie hängen der Bitcoin und die US-Notenbank FED zusammen?
Am 14. Dezember 2022 entschied sich die US-Notenbank FED dazu, den Leitzins um 50 Basispunkte bzw. 0,5 % zu erhöhen. Bei den letzten fünf Zinserhöhungen in diesem Jahr hob sie den Leitzins um jeweils 75 Basispunkte an. Grund dafür ist die diesjährige Entwicklung der Inflation. Wenn die Notenbank den Leitzins erhöht, wird das Leihen von Geld unattraktiver und das Sparen von attraktiver. Die Menschen geben weniger Geld aus und die Inflationsrate sinkt.
Bei steigenden Zinsen werden außerdem risikoreiche Anlagen wie Aktien oder Kryptowährungen unattraktiver. Durch die Zinserhöhungen ist es nämlich schwerer, geliehenes Geld für risikoreiche Anlagen aufzuwenden – der Kapitalfluss in diese verringert sich. Darüber hinaus haben Investoren bei den derzeitigen Zinsen die Möglichkeit, risikofrei Zinsen in Höhe von 4,5 % zu erhalten, anstatt auf die Dividenden von Unternehmen zu setzten.
Ein weiterer Grund, weshalb Kapital von risikoreichen Anlagen abfließt. Da der BTC Kurs inzwischen stark mit den Aktienmärkten korreliert, fiel dieser nach den bisherigen Zinserhöhungen zusammen mit den größten Aktienindizes immer wieder auf neue Tiefstände.
Der Bitcoin Kurs stieg am Tag der letzten Zinserhöhung zum ersten Mal in diesem Monat auf 18.000 US-Dollar an, fiel aber nach der Bekanntgabe deutlich. Zuvor crashte Bitcoin im Zuge des Kollapses der Krypto-Börse FTX auf den bisherigen Jahrestiefpunkt auf 15.500 US-Dollar. Haben wir also den Tiefpunkt des Bärenmarktes bereits erreicht oder handelt es sich bei der letzten Aufwärtsbewegung nur um eine Bärenmarktrallye?
Kommt die Trendwende auf dem Krypto-Markt?
Die Zinserhöhungen scheinen langsam Wirkung zeigen. Der Consumer Preis Index der USA stieg im November im Vergleich zum Vormonat um gerade einmal 0,1 % an und liegt damit deutlich den Erwartungen der Investoren.
Dennoch erklärte der US-Notenbankchef Chef Jerome Powell in einer Rede vom 14. Dezember:
“Wir sind fest entschlossen, die Inflation auf unser Ziel von 2 % zu senken.”
Daher möchte sie auch im kommenden Jahr weitere Zinserhöhungen durchführen, bis das Inflationsziel erreicht ist. Daher wären weitere Abverkäufe auf dem Aktien- und Krypto-Markt naheliegend. Viele Analysten, wie der Trader Wolf of All Streets, prognostizieren trotzdem, dass der BTC Preis und der Aktienmarkt den Boden in diesem Jahr bereits erreicht haben oder sich in der Nähe von diesen befinden. Die anstehenden Zinserhöhungen sind möglicherweise bereits eingepreist.
Allerdings warnen auch einige Analysten vor weiteren Abverkäufen auf den Aktienmärkten. So erklärte Professor Jeff Biermann gegenüber dem Business Insider:
“Die Leute müssen ihre Erwartungen zügeln. Sie sind hier viel zu bullish.”
Als Grund nannte Biermann neben weiteren Zinserhöhungen auch die Rezession, in der sich die Märkte seit diesem Jahr befinden. In der Vergangenheit dauerte eine Rezession meistens 16 bis 18 Monate an. Folglich prognostiziert Biermann, dass wir erst im dritten Quartal 2023 mit einer Trendwende auf den Aktienmärkten rechnen können.
Ohne eine Entkopplung des BTC Kurses von den Aktienmärkten wäre also eine Bodenbildung im Laufe des Jahres 2023 ebenfalls plausibel.
EZB entscheidet über Leitzins
Am 15. Dezember 2022 gab die EZB ebenfalls eine Erhöhung um 50 Basispunkte bekannt. Damit liegt der Leitzins in der EU nun bei 2,5 %. Die EZB plant die Inflationsrate auf 2 % zu drücken. Allerdings hob die EZB Leitzins in diesem Jahr bisher nur dreimal an: einmal um 0,5 % und zweimal um 0,75 %.
In dem offiziellen Statement erklärte die EZB:
“(…) Wir gehen davon aus, dass wir die Zinssätze noch deutlich weiter anheben werden, da die Inflation nach wie vor viel zu hoch ist und voraussichtlich zu lange über unserem Zielwert liegen wird.”
Die EZB erwartet, dass das Inflationsziel möglicherweise erst im Jahr 2025 erreicht wird. Anleger im Euroraum müssen sich daher auch im Jahre 2023 auf eine restriktive Geldpolitik einstellen. Im Euroraum fließt daher wohl erstmal weniger Kapital in risikoreiche Anlagen wie Bitcoin oder Aktien. Die aktuelle Entscheidung der EZB ist also tendenziell als bärisch für den Bitcoin einzustufen.
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