Globale Unternehmen haben im Jahr 2025 bisher fast 86 Milliarden USD für den Kauf von Krypto-Assets aufgebracht. Damit übertreffen ihre Investitionen das in diesem Jahr durch US-Börsengänge aufgebrachte Kapital.
Dieser Anstieg markiert einen Wendepunkt in der Art und Weise, wie Unternehmen digitale Vermögenswerte betrachten – nicht nur als Investitionen, sondern als Kernbestandteile ihrer Bilanz.
Rund 100 Unternehmen wollen im Juli 43 Mrd. USD für Krypto-Investitionen auftreiben
Nach Angaben des Wall Street Journal haben fast 100 Unternehmen angekündigt, allein im Juli dieses Jahres mehr als 43 Milliarden USD aufbringen zu wollen. Die Gelder sind auf Vermögenswerte wie Bitcoin, Ethereum und XRP gerichtet.
Viele dieser Bemühungen wurden bereits durchgeführt, was das wachsende institutionelle Interesse an Krypto-Assets in einem günstigen US-Marktklima widerspiegelt.
Einer der aggressivsten Akteure in diesem Bereich ist Strategy Inc. (ehemals MicroStrategy), das im Jahr 2020 den Trend zum Kauf von Bitcoin durch Unternehmen einleitete. Bislang hat das Unternehmen in diesem Jahr mehr als 10 Mrd. USD aufgebracht, um seine BTC-Bestände zu erhöhen.
Dieser aggressive Ansatz hat Strategy zu einer der Aktien mit der besten Wertentwicklung im Bereich der digitalen Vermögenswerte gemacht und die Bewertung des Unternehmens auf neue Höchststände getrieben.
Andere Unternehmen folgen diesem Beispiel. Das japanische Unternehmen Metaplanet und der in den USA ansässige Miner Marathon Digital haben sich ebenfalls umfangreiche Finanzmittel gesichert, um ihr Engagement in der Top-Kryptowährung zu erhöhen.
Die von Hodl15Capital zusammengestellten Daten deuten außerdem darauf hin, dass sich mehr als 35 weitere Unternehmen darauf vorbereiten, Milliardenbeträge aufzubringen, um ähnliche Strategien zu verfolgen.
Neben Bitcoin gewinnt auch Ethereum unter den Käufern von Staatsanleihen an Attraktivität. BitMine Immersion Technologies sucht bis zu 5 Milliarden Dollar für ETH-Reserven, während SharpLink – unter der Leitung des Ethereum-Mitbegründers Joseph Lubin -Hunderte von Millionen für seine ETH-Strategie anstrebt.
Darüber hinaus haben mehrere Institutionen Millionen in andere Krypto-Assets wie XRP, Ethena und BNB als Teil diversifizierter Treasury-Allokationen investiert.
Analysten warnen vor den Risiken des Ansatzes
Trotz des Booms warnen einige Analysten jedoch vor den Ansätzen dieser Unternehmen.
Letzten Monat warnte Matthew Sigel, Leiter des Bereichs Digital Asset Research bei VanEck, dass die weit verbreitete Nutzung von ATM-Angeboten (At-the-Market) Risiken für die Aktionäre bergen könnte.
Im Rahmen dieser Programme können Unternehmen neue Aktien ausgeben, solange die Kurse über dem Nettoinventarwert (NAV) liegen. Fallen die Kurse jedoch, kann dies zu einer erheblichen Verwässerung führen.
Sigel empfiehlt, ATM-Programme auszusetzen, wenn die Aktienkurse 10 Tage hintereinander unter 95 % des NAV fallen. Er spricht sich auch dafür aus, Aktienrückkäufe zu priorisieren, wenn die Krypto-Kurse steigen, aber die Aktienbewertungen nicht folgen.
Um die Unternehmensführung besser an den Ergebnissen für die Aktionäre auszurichten, schlägt Sigel vor, die Vergütung von Führungskräften an das Wachstum des Nettoinventarwerts pro Aktie und nicht an den Gesamtbestand an Kryptowährungen zu binden.
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