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Wirecard AG: Aktie fällt um 66 % – 1,9 Mrd. Euro Katastrophe

2 min
Aktualisiert von Alex Roos
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IN KÜRZE

  • Die deutsche Wirecard AG muss die Jahresbilanz 2019 verschieben
  • Es fehlen Prüfungsnachweise für 1,9 Mrd. Euro auf Treuhandkonten
  • Die Wirecard-Aktie im DAX befand sich zeitweise bei Minus 66 %
  • promo

Für das DAX-Unternehmen Wirecard AG ist die Katastrophe perfekt. Die Aktie stürzt um 66 %, Jahresbilanz für 2019 verschoben. Grund: Zu rund 1,9 Milliarden Euro auf Treuhandkonten noch keine ausreichenden Prüfungsnachweise erlangt waren.
Für ein DAX-Unternehmen gibt es keine schlimmere Krise, als den eigenen Aktionären, im übertragenen Sinne, mitten ins Gesicht zu schlagen. Naja, vielleicht geht es doch noch schlimmer. Die Aktie der Wirecard AG (WDIG) stürzte am heutigen Handelstag um 66 %. Zum Zeitpunkt dieses Artikels befand sich die Aktie bei 48.760 mit einem Minus von 54.662 Punkten oder 52,77 %. Grund ist die Verschiebung der Jahresbilanz 2019, weil zu 1,9 Mrd. EUR von Treuhandkonten noch keine “ausreichenden Prüfungsnachweise” erlangt waren.

66 % Absturz der Wirecard-Aktie wegen fehlenden Prüfungsnachweisen

Wenn eine Aktie eines DAX-Unternehmens um 66 % abstürzt, dann muss schon etwas Außerordentliches passieren. Beim deutschen Zahlungsanbieter Wirecard ist genau das der Fall. Wie das Unternehmen mitteilte, muss die Jahresbilanz 2019 verschoben werden. Hintergrund ist eine Mitteilung der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aus München, welche die Abschlussüberprüfung der Jahresbilanz übernimmt.
“Der Abschlussprüfer der Wirecard AG, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat die Wirecard AG darüber informiert, dass über die Existenz von im Konzernabschluss zu konsolidierenden Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro noch keine ausreichenden Prüfungsnachweise zu erlangen waren.”
1,9 Mrd. EUR, das entspricht ca. einem Viertel der gesamten Konzernbilanzsumme! Wie kann ein solcher Betrag überhaupt nicht mit ausreichenden Prüfungsnachweisen versehen sein? Die Wirecard AG, die Skandale mittlerweile gewohnt sein dürfte, hat dafür eine ganz eigene Erklärung:
“Es bestehen Hinweise, dass dem Abschlussprüfer von einem Treuhänder bzw. aus dem Bereich der Banken, welche die Treuhandkonten führen, unrichtige Saldenbestätigungen zu Täuschungszwecken vorgelegt wurden, damit dieser ein unrichtiges Vorstellungsbild über das Vorhandensein der Bankguthaben bzw. die Führung von Bankkonten zugunsten der Wirecard-Gesellschaften erhalte. Der Vorstand arbeitet mit Hochdruck daran, den Sachverhalt in Abstimmung mit dem Abschlussprüfer weiter aufzuklären.”
Hochdruck, das bedeutet, dass die Jahresbilanz 2019 noch immer aussteht. Und den Aktionären des Unternehmens schenken diese Statements auch nicht gerade viel Vertrauen. Eine fallende Aktie im deutschen Leitindex ist das Resultat. Der DAX steht zum Zeitpunkt dieses Artikels bei 12.213 Punkten mit einem Minus von 1,36 %.

Wirecard im Zugzwang – 2 Mrd. EUR Kredite drohen gekündigt zu werden

Wirecard prüft aktuell also intern den Vorfall. Da  es in der Vergangenheit aber bei Wirecard immer wieder zu aufsehen erregenden Vorfällen gekommen war, könnte jetzt ein echter Vertrauensbruch anstehen. Und nicht nur das! Die Jahresbilanz muss bis zum 19. Juni 2020 vorliegen, da ansonsten Kredite für das Unternehmen gekündigt werden könnten. Dieser Fall bedeutet konkret: Jahresbilanz bis 19. Juni, ansonsten droht die Kreditkündigung von 2 Mrd. EUR. Der 19. Juni 2020 ist schon morgen und der neue Termin zur Veröffentlichung der testierten Jahresbilanz steht noch aus.
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Decen Trade ist seit Jahren begeisterter Trader und teilt seine reichhaltige Erfahrung aus dem Krypto- und Investmentspace hier mit den Lesern von BeInCrypto.
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