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Wirecard-Skandal: FPÖ-Politiker und Geheimdienstmitarbeiter festgenommen

2 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • Der Wirecard-Skandal geht in die nächste Runde.
  • Behörden haben drei mutmaßliche Verdächtige festgenommen.
  • Darunter ein hochrangiger FPÖ-Politiker.
  • promo

In Österreich nahmen die Behörden drei mutmaßliche Fluchthelfer des früheren Wirecard-Managers Jan Marsalek fest. Bei den festgenommenen Personen handelt es sich um zwei frühere Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) und einen ehemaligen Nationalratsabgeordneten der FPÖ.

Marsalek, der flüchtige V-Mann

Lange gab es in Bezug auf den Wirecard-Skandal keine Neuigkeiten mehr. Doch dies hat sich mit der Festnahme von drei mutmaßlichen Fluchthelfern nun geändert. Einer der Festgenommenen wurde mittlerweile freigelassen.

Die zwei früheren Mitarbeiter des BVT sollen mit Marsalek im österreichischen Nachrichtendienst in Kontakt gekommen sein. Dort soll Marsalek möglicherweise als V-Mann gearbeitet haben.

Im Oktober 2020 erklärte das Bundesjustizministerium in Berlin auf eine Anfrage vom Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi (Linke), dass „Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der österreichische Staatsangehörige Jan Marsalek von einem Mitarbeiter des österreichischen Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) als Vertrauensperson geführt wurde.

Dem österreichischen Magazin STANDARD sollen Akten in Bezug auf den Wirecard-Skandal vorliegen. Laut diesen Informationen sollen die BVT-Mitarbeiter jahrelang nebenberuflich für Wirecard tätig gewesen sein. Zu ihren Tätigkeitsfeldern gehörte die Überprüfung der Zahlungsfähigkeit von Anbietern pornografischer Internetseiten. Ferner sollen sie personenbezogene Daten zu ausschließlich privaten Zwecken an die Verantwortlichen des Unternehmens Wirecard AG weitergegeben haben.

Flucht nach Weißrussland

Während Marsalek immer noch auf der Flucht ist, ist das Unternehmen Wirecard seit Juni des Jahres 2020 insolvent. Nicht nur Marsalek, sondern auch der frühere Vorstandschef Markus Braun soll in den Wirecard-Skandal verwickelt sein.

Ein Bild von BeInCrypto.com
Ein Bild von BeInCrypto.com

Mittlerweile befasst sich ein Untersuchungsausschuss im Bundestag mit dem Verdacht des organisierten Bandenbetrugs durch Marsalek und Braun. Die beiden Verantwortlichen sollen nicht nur Bilanzzahlen gefälscht haben, sondern auch mit 1,9 Milliarden Euro von Banken und Investoren abgetaucht sein.

Die Münchner Staatsanwaltschaft lässt nun schon länger international nach dem ehemaligen Manager suchen. Schließlich soll seine Festnahme zur Klärung vieler offener Fragen beitragen.

RP-Online zitiert die Antwort des Bundesministeriums auf die Anfrage des Linken-Abgeordneten Michal Leutert wie folgt:

Es haben sich keine zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte dafür ergeben, dass die im Raum stehenden Kontakte Jan Marsaleks zum Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung den Tatbestand einer gegen die Bundesrepublik Deutschland gerichteten geheimdienstlichen Agententätigkeit oder eines sonstigen in die Verfolgungszuständigkeit des GBA fallenden Straftatbestands erfüllen könnten.

Die Flucht Marsaleks nach Weißrussland soll der ehemalige Politiker der FPÖ, Thomas Schellenbacher, organisiert haben. Der Politiker sitzt zudem aufgrund von Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) – unabhängig vom Wirecard-Skandal – in Untersuchungshaft.

Aber nicht nur hochrangige österreichische Verantwortliche stehen ungewollt im Rampenlicht, sondern auch deutsche Vertreter der Anti-Geldwäsche-Einheit des Zolls. Sie soll in Bezug auf das Drama um Wirecard zwar viele Hinweise erhalten, aber nur wenige Meldungen weitergegeben haben.

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Alexandra Kons
Alex hat ihren Bachelor in Orient- und Asienwissenschaften an der Friedrich-Wilhelms Universität Bonn absolviert, danach Deutsch als Fremdsprache am Goethe Institut studiert und ihren Master in Arabistik an der Freien Universität Berlin absolviert. Seit 2017 ist sie als Krypto-Journalistin tätig.
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