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Würde Bitcoin einen Atomkrieg überleben?

6 min
Aktualisiert von Toni Lukic
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IN KÜRZE

  • Die dezentrale Blockchain-Struktur von Bitcoin macht sie resistent gegen Zerstörung. Sie funktioniert daher auch noch, wenn in einer bestimmten geografischen Region ein Atomkrieg ausbricht.
  • Aufgrund der dezentralen Natur der Blockchain werden die Transaktionen auch bei der Zerstörung eines Nodes an anderen Orten aufgezeichnet. Dadurch entsteht eine fälschungssichere und dauerhafte Aufzeichnung jeder Bitcoin-Transaktion.
  • Da BTC eine digitale Währung ist, ist sie auch immun gegen eine physische Zerstörung. Allerdings ist sie immer noch von der Netzwerkinfrastruktur und dem Internet abhängig.
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Was passiert mit Bitcoin, wenn auf der Welt ein Atomkrieg stattfindet? Überlebt die BTC-Blockchain, oder geht sie mit dem Rest der Welt unter?

Die erste digitale Währung der Welt sorgt nun schon seit über einem Jahrzehnt für Schlagzeilen. Mit seiner dezentralen, auf der Blockchain basierenden Struktur wird Bitcoin immer wieder als revolutionäre Technologie angepriesen. Sie kann die Art und Weise, wie wir über Geld und finanzielle Transaktionen denken, für immer verändern.

Was ist die Bitcoin Blockchain?

Für den Anfang ist es wichtig, die Grundlagen von Bitcoin und der ihm zugrunde liegenden Technologie, der Blockchain, zu verstehen. Diese ist ein digitaler Ledger (Datenspeicher), der jede Transaktion (wie zum Beispiel eine BTC-Transaktion) aufzeichnet. Jeder Block in der Blockchain enthält eine Aufzeichnung mehrerer Transaktionen. Sobald ein Block hinzugefügt wurde, kann er nicht mehr geändert werden. So entsteht eine dauerhafte, fälschungssichere Aufzeichnung jeder Transaktion.

Da die Blockchain dezentral ist, hat keine einzelne Instanz die Kontrolle über sie. Stattdessen arbeitet ein Netzwerk von Computern, die als Nodes (Knotenpunkte) bezeichnet werden, zusammen, um Transaktionen zu validieren und aufzuzeichnen. Bitcoin ist revolutionär, weil es die Notwendigkeit einer zentralen Behörde zur Überwachung von Finanztransaktionen überflüssig macht.

Die Bitcoin-Blockchain und ein Atomkrieg

Aber was passiert im Falle eines Atomkriegs mit der Bitcoin-Blockchain und den darin gespeicherten BTC? Die kurze Antwort: Das Ergebnis hängt von den Gegebenheiten des Ereignisses ab. Wenn ein Atomkrieg in einer bestimmten geografischen Region stattfindet, ist es möglich, dass die Nodes in dieser Region zerstört werden.

Welche Folgen hätten ein Atomangriff?

Das Ausmaß eines Nuklearangriffs kann je nach Situation und den Absichten des Angreifers sehr unterschiedlich aussehen. In einigen Fällen könnten taktische Atomwaffen zum Einsatz kommen, um bestimmte Gebiete oder Städte mit verheerenden Auswirkungen anzugreifen.

Ein weiteres Szenario ist der Einsatz eines EMP-Angriffs (“Elektromagnetischen Impulses”), der weitreichende Zerstörungen in einem viel größeren Gebiet verursacht. Bei einem EMP zünden die Angreifer eine kleine Anzahl von Kernwaffen in großer Höhe, um einen elektromagnetischen Impuls zu erzeugen, der elektronische Geräte in einem großen Gebiet zerstört.

Das Ausmaß solcher Angriffe ist in der Regel begrenzt, da sie sich nur auf die unmittelbar betroffenen Gebiete auswirken. Ein solcher Angriff kann jedoch weitreichende Folgen haben und möglicherweise ganze Länder oder Regionen in Mitleidenschaft ziehen, wenn diese ihn nicht richtig abwehren.

Das Worst-Case-Szenario

Schließlich gibt es noch die Möglichkeit eines uneingeschränkten Krieges, bei dem beide Seiten ihre Atomwaffenreserven aufbrauchen und die meisten Primär- und Sekundärziele in nicht neutralen Ländern zerstören. Dies hätte natürlich katastrophale Folgen für alle beteiligten Parteien und dürfte zu einer langjährigen Verwüstung über viele Jahre hinweg führen.

Welche Auswirkungen hätte ein EMP-Angriff?

Die Auswirkungen von elektromagnetischen Impulsen (EMPs) sind weitreichend und haben verheerende Folgen für elektronische Geräte. Die Detonation einer Atombombe setzt einen EMP frei, der erhebliche Schäden an allen Geräten verursachen kann, die Teil des Stromnetzes sind. Dazu gehören unter anderem Computer, Fernseher und Mobiltelefone.

Ein EMP wirkt sich auch auf Halbleiter wie CPUs und SSDs aus, die wichtige Komponenten in vielen elektronischen Geräten sind. Überspannungsschutzgeräte bieten möglicherweise keinen ausreichenden Schutz gegen einen EMP. Daher würde wahrscheinlich fast jedes Gerät, das an das Stromnetz angeschlossen ist, bei einem solchen Angriff zerstört werden.

Die Auswirkungen eines EMP-Angriffs sind nicht auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt. Wenn mehrere Atombomben an strategischen Punkten eines Kontinents in der Luft gezündet werden, dann ist möglicherweise der gesamte Kontinent von den EMPs betroffen.

Die katastrophale Folge: Alle elektronischen Geräte in diesem Gebiet wären völlig unbrauchbar. Glücklicherweise sind Menschen nicht direkt von EMPs betroffen. Allerdings würden sie dennoch unter den indirekten Auswirkungen leiden, da ihre Elektronik zerstört oder unbrauchbar gemacht würde.

Wie wirkt sich ein EMP auf die BTC-Blockchain aus?

Die Zerstörung von Mining-Hardware könnte katastrophale Folgen für Bitcoin haben. Wenn ein großer Teil der Mining-Hardware (in)direkt durch eine Nuklearexplosion oder einen EMP zerstört ist, dann bleibt die Mining-Difficulty erstmal für längere Zeit auf einem übermäßig hohen Niveau. Letztere ist der Schwierigkeitsgrad, mit dem die Miner die Verschlüsselung eines Blocks lösen.

Durch die Zerstörung wäre es den BTC-Minern kaum möglich, Blöcke zu erzeugen und Transaktionen zu verarbeiten. Erhebliche Netzwerkunterbrechungen und wirtschaftliche Verluste sind die Folgen.

In diesem Fall ist die richtige Reaktion ein Hard Fork, mit dem die Difficulty sinkt. Somit wären Minern mit weniger leistungsfähiger Hardware in der Lage, weiterhin Blöcke zu schürfen und die Transaktionsverarbeitung sicherzustellen. Tatsächlich kann ein Hard Fork notwendig sein, um Bitcoin in den Tagen, Wochen (Jahren?) nach einem signifikanten Atomangriff am Laufen zu halten.

BTC Blockchain
Ein Bild von: BeInCrypto.com

BTC-Blockbelohnungen und Kakerlaken

Darüber hinaus müsste sich im Falle eines Atomangriffs die Blockbelohnung möglicherweise so angepasst werden, dass für die Miner weiterhin ein Anreiz zum Mining besteht, selbst wenn ihre Gewinne aufgrund der geringeren Schwierigkeit sinken. Auf diese Weise kann das Netzwerk in Betrieb bleiben und größere Unterbrechungen durch die Zerstörung von Mining-Hardware vermieden werden.

Die Blockchain würde jedoch wie auch Kakerlaken einen Atomangriff überleben. Zumindest, solange es in anderen Teilen der Welt funktionierende BTC-Nodes gibt.

Bitcoin nach der Apokalypse

In einer Welt nach einem Atomkrieg würde Bitcoin nicht ganz oben auf der Liste der Prioritäten der Menschen stehen. Angesichts der weltweiten Knappheit an Material würde es sehr viel schwieriger sein, fossile Brennstoffe zu beschaffen und Ressourcen abzubauen. Dadurch wäre es sehr teuer, Energie bereitzustellen.

Nur bestimmte Güter oder Bereiche wären es wert mit Energie versorgt zu werden, wie beispielsweise die Nahrungsmittelproduktion und die medizinische Versorgung. Das Hauptanliegen in dieser Situation wäre die Sicherung der Grundbedürfnisse für das Überleben und nicht die Sicherung des BTC-Netzwerks.

Der Mangel an zuverlässigen Energiequellen aufgrund eines nuklearen Winters oder anderer Umweltfaktoren könnte es auch schwierig machen, BTC zu nutzen – selbst wenn die Menschen es wollten. Solarstromquellen könnten aufgrund von radioaktivem Ruß, der bei einem Atomangriff in die Luft geraten, unbrauchbar sein. Daher müssten die Menschen stattdessen auf andere Formen der Energie zurückgreifen. Eine noch größere Ressourcenknappheit wäre die Folge, da diese alternativen Energieformen in einer post nuklearen Welt nicht ohne weiteres verfügbar oder erschwinglich sind.

BTC überlebt wahrscheinlich einen Atomkrieg

Die Dezentralität ist entscheidend für das Überleben der Blockchain im Falle eines Atomkriegs. Da sie über ein großes Netzwerk von Knotenpunkten verteilt ist, ist sie viel widerstandsfähiger gegen Angriffe oder Zerstörung als ein zentralisiertes System.

Aufgrund ihrer dezentralen Natur ähnelt diese sogar einem verteilten System, bei dem der Ausfall eines Knotens keine Auswirkungen auf das Gesamtsystem hat.

Ein weiterer zu berücksichtigender Faktor ist, dass Blockchain-Transaktionen an mehreren Orten aufgezeichnet werden. Bei der Zerstörung einer Region sind die Transaktionen immer noch an anderen Orten aufgezeichnet. Aus diesem Grund gilt die Technologie als fälschungssicher und beständig.

Diese Eigenschaft ist im Falle eines Atomkriegs von Bedeutung, da sie sicherstellt, dass alle mit BTC getätigten Finanztransaktionen aufgezeichnet werden, selbst wenn die Knoten in einem bestimmten geografischen Gebiet zerstört sind.

Da es sich bei BTC um eine digitale Währung handelt, hat sie keine physische Form. Daher ist er immun gegen die physische Verwüstung durch einen Atomkrieg. Bitcoin ist nur von der Netzwerkinfrastruktur und dem Internetzugang abhängig. Wenn die Internetverbindung in einem bestimmten Gebiet unterbrochen ist, sind die Knotenpunkte in diesem Gebiet nicht mehr in der Lage, mit dem Rest des Netzwerks zu kommunizieren, und Transaktionen lassen sich nicht abwickeln.

Fazit

Solange es in anderen Teilen der Welt Nodes und Internetverbindungen gibt, bleibt die Bitcoin-Blockchain funktionsfähig und BTC als Währung nutzbar.

Ein Atomkrieg wäre zweifellos eine Katastrophe für die Welt. Eine vollständige Zerstörung von Bitcoin ist in diesem Fall jedoch unwahrscheinlich.

Aufgrund der dezentralen Natur der Blockchain und der Tatsache, dass es sich um eine digitale Währung handelt, ist sie nämlich viel widerstandsfähiger gegen Zerstörung als ein zentralisiertes System.

Auch wenn die Blockchain in der spezifischen geografischen Region, in der ein Atomkrieg stattfindet, davon betroffenen wäre, würde sie weiterhin funktionieren. BTC wäre weiterhin als Währung nutzbar, solange es noch Nodes und Internetverbindungen in anderen Teilen der Welt gibt.

Bitcoin hat also das Potenzial, einen Atomkrieg zu überleben. Allerdings gibt es andere Prioritäten und Ressourcenanforderungen, die der BTC-Blockchain alle Ressourcen entziehen könnten, die sie benötigt, um mit voller Kapazität zu funktionieren.

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Maximilian Mußner
Maximilian Mußner machte sich Anfang 2018 im Markt für Freizeit und Kulturdienstleistungen selbstständig und begann im Oktober 2018 mit dem Handel von Kryptowährungen. Mitte 2019 gründete er dann ein Startup-Unternehmen in diesem Marktsegment - bis ihn März 2020 der erste Corona-Lockdown traf. Um diesen zu überbrücken, widmete er sich vollständig dem Trading im Krypto-Bereich - mit Erfolg. Im November 2020 begann er dann als Copywriter bei BeInCrypto und unterstützte das damals noch recht...
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