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WWF im Interview: Nima Neptune, Karl Nowak und Max Penk über Non Fungible Animals

5 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • „Genau wie bei den vom Aussterben bedrohten Tieren gilt hier: es wird keinen Nachschub geben.“
  • „Die Käufer kaufen ein NFT, übernehmen aber auch eine Adoption oder Patenschaft für dieses Tier.“
  • „NFTs bieten den Menschen die Möglichkeit ein Teil von etwas zu sein.“
  • promo

Über die „Nicht Fungiblen Tiere“, Non Fungibel Animals (NFAs) von WWF hat BeInCrypto an dieser Stelle bereits berichtet. Mit der Kampagne “NFAs: Non-Fungible Animals” schlägt die Naturschutzorganisation WWF Deutschland eine Brücke von der virtuellen Kunst zu ihrer Artenschutzarbeit für Tiger, Pandas und Co. und den Erhalt der Biodiversität weltweit.

Dazu entwickelte der WWF mithilfe der Blockchain-basierten NFT-Technologie Kunstwerke von zehn internationalen Künstlern. Diese Kunstwerke wurden alle von besonders bedrohten Arten inspiriert und sind jeweils auf die Anzahl der noch in freier Wildbahn lebenden Exemplare begrenzt. Der Erlös geht an WWF-Projekte zum Schutz bedrohter Arten. Jedes der NFA-Krypto-Kunstwerke steht für ein Tier, das noch lebt, aber vom Aussterben bedroht ist.

„Genau wie bei den vom Aussterben bedrohten Tieren gilt hier: es wird keinen Nachschub geben“

Max Penk ist Digitalexperte, Bewegtbildprofi und Tierfreund. Er arbeitet für das Berliner Medienunternehmen IT’S US und hatte die Idee für die Non Fungible Animals des WWFs. Max berichtet, wie er auf das Thema NFTs gekommen ist:

„Ich habe mich eigentlich erst in der Pandemie so richtig mit Krypto beschäftigt und kam natürlich auch schnell auf das Thema NFTs. Am Anfang habe ich nicht verstanden, warum jemand so viel Geld für ein JPEG ausgibt. Aber ich habe drei Katzen und die haben mir letztendlich geholfen, die NFT-Welt zu verstehen. Weil genauso wie streng begrenzte Dateien, also eine originale Datei, sind eigentlich auch Lebewesen begrenzt. Man kann sie nicht ersetzten, kopieren oder irgendwie verfälschen.“

Und genau diese Parallelität zwischen NFTs und Tieren animierte Max dazu den Hype um die NFTs für einen guten Zweck zu nutzen.

„So kam ich eigentlich relativ schnell auf die Idee, dass man die Begrenztheit der NFTs mit der Begrenztheit von Tieren sehr gut visualisieren kann. Denn wenn es nur eine begrenzte Anzahl von Tieren gibt und nur eine begrenzte Anzahl von NFTs, dann sind die die übrig sind besonders wertvoll. Genau wie bei den vom Aussterben bedrohten Tieren gilt hier: es wird keinen Nachschub geben.“

Für die Umsetzung seiner Idee hat sich Max dann an den WWF gewandt.

„Die Käufer kaufen ein NFT, übernehmen aber auch eine Adoption oder Patenschaft für dieses Tier“

Und von Max Idee der Non Fungible Animals kommen wir zu Karl Nowak. Karl ist für das Online Business Development beim WWF verantwortlich und beschreibt den Start des Projekts wie folgt.

„Als Max mit der Idee der Non Fungible Animals auf uns zukam, war relativ schnell klar, dass das ein spannendes Projekt wird. Das Besondere ist einfach genau diese beiden Sachen zu verbinden – die Limitiertheit der Tiere und NFTs.“

Vor allem schätzt Karl, dass die NFTs einen Wert haben, der zum Schutz echter Tiere eingesetzt wird:

„Die eingenommenen Mittel dienen dem Artenschutz, dadurch tut man mit dem Kauf direkt etwas Gutes. Die Käufer kaufen ein NFT, übernehmen aber auch eine Adoption oder Patenschaft für dieses Tier. Bei anderen NFTs warten Käufer eventuell auf eine Wertsteigerung, hier ist der Wert direkt gegeben.“

Des Weiteren freut sich Karl auch, dass der WWF eine so innovative Technologie nutzt:

„Die Krypto- und NFT-Welt hat ein schwieriges Image – der Ressourcenverbrauch ist einfach sehr intensiv. Und deswegen ist das so spannend, das wir als eine der größten Umweltorganisationen diese Technologie zum Besseren einsetzen. Wir zeigen, wie man im Einklang mit Energieressourcen NFTs minten kann.“

Ein Video von WWF

Auf der Suche nach einer grünen Blockchain

Max greift auf, dass der Umweltschutz bei diesem Projekt einen hohen Stellenwert hat:

„Wir hätten dieses Projekt nicht gemacht, wenn wir das CO2-Thema nicht hätten lösen können. Weil für eine NGO, die sich vor Allem dem Naturschutz zuwendet, gibt es glaube ich nichts Schlimmeres, als später den Vorwurf zu hören: das was ihr macht ist ja umweltschädlich.“

Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, hat sich das Team verschiedene Blockchains angesehen und sich letztendlich für Polygon entschieden. Max führt aus:

„Polygon hat es sich zur Mission gemacht eine eco-friendly, grüne Blockchain zu sein, die auf minimale Ressourcen angewiesen ist. Außerdem entwickelt das Team die Blockchain immer weiter, was den CO2-Verbrauch betrifft. Und so konnten wir letztendlich auch Künstler, die der Umweltfreundlichkeit der Blockchain kritisch gegenüberstanden, für das Projekt gewinnen.“

„NFTs bieten den Menschen die Möglichkeit ein Teil von etwas zu sein“

Nema Neptune kommt eigentlich aus dem Bereich Fine Arts, managt mittlerweile aber Künstler wie Bosslogic und ist in das NFA-Projekt vom WWF involviert:

„Ich denke, NFT und Krypto ist so wichtig für unsere Gesellschaft heutzutage, weil die Menschen, die vor 10 Jahren nicht die Möglichkeit gehabt haben, aus welchen Gründen auch immer, in diese Web 2.0 Start-Ups zu investieren, wie Facebook, wie Twitter, die Menschen haben jetzt die Möglichkeit als Community oder als Einzelperson in Projekte, an die sie glauben zu investieren, ohne dass ein Middle Man dazwischensteht. Somit ist jeder Mensch heute ein Investor.“

Nema Neptune schätzt die Transparenz, die dieser Bereich mit sich bringt:

„NFTs bieten den Menschen die Möglichkeit ein Teil von etwas zu sein. Denn gerade nach Covid, nach der Zeit der großen Isolation ist es wichtig, dass man ein Zusammenhaltsgefühl wiederbringt, in unserer Gesellschaft, die unsere Wirtschaft dann auf das nächste Level bringt. Und siehe mein Zitat, dass ich der Presse abgegeben habe: WWF setzt den Ton in digitaler Transparenz und Community Building, was den Tierschutz angeht. Damit das Land, bzw. alle Länder auf der Welt sich ein Beispiel nehmen können. Und für mich persönlich: man hat heute auch wirklich die Möglichkeit auch durch die Blockchain etwas zu hinterlassen, was für immer bleibt.“

Für Nema ist das NFA-Projekt ideal, um einen nachhaltigen Mehrwert durch die Community zu schaffen.

„Das ist nochmal ein ganz anderes Gefühl von Hilfsbereitschaft. Und deswegen bin ich stolz, dass wir mit dem WWF diese Partnerschaft geschlossen haben, um wirklich den Standard für alle weiteren Hilfsorganisationen auf dieser Welt öffnen zu können. Auch denen die Augen öffnen zu können: Hey, ihr könnt, egal, wo ihr auf der Welt seid, euren Teil dazu beitragen, in völliger Transparenz, um die Welt heute zu einem besseren Ort zu machen.“

Auf diese Weise möchte Nema dazu beitragen, die Artenvielfalt zu erhalten.

„Es gibt noch 22 Vaquitas!“

Max erklärt, wie gefährdet die Arten des WWF-Projekts tatsächlich sind:

„Es gibt noch 22 Vaquitas! Oder der Riesenibis mit aktuell 290 Tieren. Entsprechend gibt es 290 NFTs vom Riesenibis. Das muss man sich mal vorstellen, dass das vielleicht das letzte Monument oder das letzte Denkmal für diese Tierart ist, was wir überhaupt machen, während dieses Tier noch lebt. Das heißt das könnte sein, dass das irgendwann ausgestorben ist. Und wir versuchen alles, dass wir eigentlich diese Tiere nochmal in den Fokus rücken. Sowohl deren Lebensraum als auch deren Bedrohtheit wollen wir highligten.“

Reich werden möchte Max mit diesem Projekt nicht. Vielmehr geht es ihm darum eines Tages eine Meldung wie die folgende zu lesen: „Dank der Non-Fungible Animals leben wieder 5 Riesenibisse mehr!“.

„Deswegen gehen die Erlöse des Verkaufs zum WWF und in die jeweiligen Projekte. Und ich glaube damit ist für jeden, der in dieses Projekt reininvestiert sofort ein Nutzen gefunden. Das Geld, was du reinsteckst kommt schon mal an beim WWF. Du musst nicht warten, bis das NFT im Wert steigt. Du hast mit dem ersten Kauf schon was Gutes getan. Und daran glaube ich fest, dass das ein Konzept werden kann für alle NGOs.“

Danke, Nema, Max und Karl!

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Alexandra Kons
Alex hat ihren Bachelor in Orient- und Asienwissenschaften an der Friedrich-Wilhelms Universität Bonn absolviert, danach Deutsch als Fremdsprache am Goethe Institut studiert und ihren Master in Arabistik an der Freien Universität Berlin absolviert. Seit 2017 ist sie als Krypto-Journalistin tätig.
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