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Die 100-Milliarden-XRP-Frage: Der vollständige Guide zum XRP Supply

3 Min.
Aktualisiert von Phil Haunhorst
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Kurz & knapp

  • Von 80% auf 41% Ripple-Kontrolle: Supply-Verteilung hat sich fundamental gewandelt - 59 Milliarden XRP in freier Zirkulation.
  • 5-20 Milliarden XRP für immer verloren: Exchange-Hacks, vergessene Keys und fehlerhafte Transaktionen schaffen unsichtbare Deflation.
  • 39 Milliarden im Escrow gesperrt: 55 Verträge à 1 Milliarde XRP, monatliche Freigabe mit automatischem Rückfluss ins System.
  • promo

100 Milliarden XRP. Diese Zahl ist mit Ripple verknüpft seit dem Genesis Block. Wo sind diese 100 Milliarden heute? Wer kontrolliert sie? Und warum könnte die oft kritisierte Supply-Struktur am Ende Ripples größter Vorteil sein.

Zeit für eine definitive Bestandsaufnahme.

Der Beginn: 100 Milliarden aus dem Nichts

Im Januar 2013 geschah etwas Besonderes in der jungen Krypto-Welt: Das Ripple-Protokoll ging live mit allen 100 Milliarden XRP bereits erstellt. Kein Mining, kein Vorverkauf, kein Fair Launch. Einfach: Boom, 100 Milliarden existieren.

  • Die Verteilung war von Anfang an kontrovers:
  • 80 Milliarden gingen an Ripple Labs (damals noch OpenCoin)
  • 20 Milliarden verteilten sich auf die Gründer
  • 0 für die Community

Jed McCaleb, Chris Larsen und Arthur Britto – drei Namen, die plötzlich Multimilliardäre auf dem Papier waren. Die Krypto-Community war empört. “Premined Scam” wurde zum Ausruf der Kritiker.

Die Begründung von Ripple: XRP ist kein Investment-Vehicle, sondern eine Bridge-Currency für Banken. Der große Supply sei notwendig für globale Liquidität. Milliarden von Dollar fließen täglich durch das Finanzsystem – da brauche es entsprechende Mengen. Theoretisch einleuchtend, in der Praxis jedoch PR-technisch schwierig.

Die aktuelle Verteilung: Wer hält den Supply?

Stand heute sieht die Supply-Verteilung deutlich anders aus:

  • Im Umlauf: ~57 Milliarden XRP
    • Exchanges: ~5-7 Milliarden
    • Retail Halter: ~20-25 Milliarden
    • Institutionelle Investoren: ~10-15 Milliarden
    • Unknown/Verloren: ~5-10 Milliarden
    • Liquidity Provider & Market Maker: ~5-7 Milliarden
  • Ripples Gesamtmenge: ~41 Milliarden XRP
    • Im Escrow: ~39 Milliarden
    • Operational/Reserve: ~2 Milliarden
  • Gründer-Wallets: ~2-3 Milliarden XRP
    • Chris Larsen: ~1-2 Milliarden
    • Jed McCaleb: Fast 0 (nach jahrelangem Verkauf)
    • Arthur Britto: Unbekannt (geschätzt <1 Milliarde)
XRP Supply Verteilung
XRP Verteilung. Quelle: XRPScan & Highcharts


Die Dynamik hat sich fundamental gewandelt. Von 80% Ripple-Kontrolle auf etwa 41%. Und der Trend setzt sich fort.

Der Escrow-Mechanismus: Ripples goldene Handschellen

Im Dezember 2017 tat Ripple etwas Gravierendes: Sie sperrten 55 Milliarden XRP in sogenannten Escrow-Verträgen. 55 separate Verträge, je 1 Milliarde XRP, die monatlich über 55 Monate freigegeben werden.

  • Der Mechanismus ist clever:
    • Jeden Monat wird 1 Milliarde XRP wieder freigegeben
    • Ripple kann maximal diese eine Milliarde nutzen
    • Ungenutzte XRP gehen zurück in neue Escrows Vertrag (weitere 55 Monate)
    • Alles auf der Blockchain, transparent, unveränderbar

Die Realität? Ripple nutzt nur einen Bruchteil. Im Durchschnitt werden 200-300 Millionen monatlich verkauft oder für Partnerschaften verwendet. Die restlichen 700-800 Millionen? Zurück in Escrow. Bei diesem Tempo reichen die Escrows für Jahrzehnte.

Es ist eine geniale Lösung für ein selbstgeschaffenes Problem. Die Märkte wissen genau, wie viel XRP maximal monatlich auf den Markt kommen kann. Keine Überraschungen, keine Dumps. Vorhersehbarkeit in einem unvorhersehbaren Markt.

Verlorene XRP: Die unsichtbare Deflation

Wenige sehen es, aber Millionen XRP sind vermutlich für immer verloren:

Vergessene Private Keys: Early Adopters, die Keys verloren. 2013 war XRP wertlos – wer machte sich die Mühe mit Backups? Damals die Wenigsten.

Exchange-Hacks: Mt. Gox hatte XRP. Cryptopia auch. QuadrigaCX ebenso. Alle gehackt oder kollabiert. Die XRP? Vermutlich für immer weg.

Fehlerhafte Transaktionen: Falsche Destination Tags, nicht-existente Accounts. Auf dem XRPL sind solche falsch versendeten XRP unwiederbringlich verloren.

Verstorbene Holder: Manche Menschen versterben, ohne ihre Keys zu teilen. Ihr XRP Supply verstirbt mit ihnen. Es ist morbide, aber real.

Konservative Schätzungen gehen davon aus, dass 5-10% des Supply verloren sind. Optimistisch betrachtet bis zu 20%. Das wären 5-20 Milliarden XRP, die nie wieder zirkulieren werden. De-facto Deflation ohne Burn-Mechanismus.

Die Zukunft: Wohin geht der Supply?

Szenario 1 – Verkauf wird fortgesetzt: Ripple verkauft weiter 200-300 Millionen monatlich. In 20-30 Jahren sind alle XRP verteilt. Langsam, stetig, vorhersehbar.

Szenario 2 – Erweiterte Verbreitung: ODL explodiert, Ripple muss mehr XRP in den Markt geben. Escrows leeren sich schneller. 10-15 Jahre bis zur vollen Verteilung.

Szenario 3 – Regulatorische Klarheit: SEC gibt grünes Licht, Ripple kann in USA freier verkaufen. IPO erfolgt, XRP-Holdings werden zu Firmen-Reserven. Wall Street steigt ein.

Szenario 4 – Unerwartete Ereignisse: Ripple wird gezwungen, alle XRP zu verbrennen/verschenken. Unwahrscheinlich, aber die Krypto-Welt ist voller Überraschungen.

Fazit: Das notwendige Übel wird zum strategischen Vorteil

Die 100 Milliarden ermöglichen es Ripple, gezielt und schnell zu skalieren. Partnerschaften zu kaufen. Entwickler zu fördern. Regulatoren zu hofieren.

Die Ironie: Was als Schwäche startete, wird zur Stärke. Institutionen wollen keine Mining-Überraschungen. Banken wollen vorhersehbaren Supply. Unternehmen wollen einen Partner mit Resources. Die 100 Milliarden XRP liefern all das.

In 20 Jahren werden wir vielleicht zurückblicken und realisieren: Ripples kontroverse Supply Strategie war nicht das Problem – es war die Lösung. Für ein Problem, das andere Blockchains noch nicht mal erkannt haben.

Die 100 Milliarden XRP sind nicht nur eine Zahl. Sie sind eine Wette auf die Zukunft. Eine Wette, dass Pragmatismus über Idealismus siegt. Dass Adoption möglicherweise wichtiger ist als Dezentralisierung. Die Zeit wird es zeigen.

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