Die russische Zentralbank behauptet, dass sie eine Alternative für das SWIFT-Zahlungsnetzwerk eingerichtet hat.
Tass, eine von Russland kontrolliertes Nachrichtenportal, gab bekannt, dass das “Financial Message Transfer System of the Bank of Russia (SPFS)” bereit für die Zusammenarbeit mit ausländischen Banken sei. Ob ausländische Banken und Systeme wirklich auf das neue System umsteigen, erscheint eher unwahrscheinlich. Die meisten Länder betrachten Russland als den Aggressor in dem aktuellen Ukraine-Konflikt und haben deswegen ihre Kooperation mit Russland stark eingeschränkt. Ein alternatives Zahlungssystem wird die Position der Länder wohl nicht verändern.
Der Aktienkurs der größten russischen Bank, der Sberbank, ist innerhalb von kurzer Zeit um 74% gefallen – der bisher größte Dump in der Geschichte der Bank. Laut der EZB befindet sich die Bank kurz vor dem Zusammenbruch. Es gibt massive Asset-Outflows, während die Deutsche Börse gleichzeitig den Handel mit Anteilen der Bank und anderen russischen Securitys aussetzte.
Auch der Rubel (die Währung Russlands) verzeichnete aufgrund der Sanktionen starke Kurverluste. Die Währung ist aktuell weniger als ein Cent wert. Die Abwertung könnte zu einem massiven Kaufkraftverlust der Währung führen und in den nächsten Monaten eine starke Inflation einsetzen.
Russland hebt Leitzins an
Die Maßnahmen, die die westlichen Staaten ergriffen haben, um Russland für seinen Einmarsch in der Ukraine zu bestrafen, sind bis dato einmalig, ebenso wie ihre Auswirkungen. Analysten glauben, dass die schlimmsten Auswirkungen erst in den kommenden Wochen und Monaten zu spüren sein werden. Um die Krise einzudämmen, erhöhte die russische Regierung den Leitzins auf 20% und ordnete an, dass die Moskauer Börse bis zum 5. März geschlossen bleibt. Das wird jedoch langfristig gesehen wenig bewirken. Die Zinssätze werden lediglich dazu führen, dass die Verbraucher für bestimmte Leistungen wie Hypotheken das Doppelte zahlen müssen.
Einige Experten prognostizierten, dass Russland Krypto nutzen könnte, um die Sanktionen zu umgehen. Allerdings dauerte es nicht lange, bis der Vizepräsident der Ukraine, Mykhailo Fedorov, Krypto-Börsen dazu aufforderte, den Zugang zu russischen Adressen zu sperren. Binance sperrte bereits zahlreiche Accounts von russischen Nutzern, wenn auch nicht allen.
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