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Binance unter Druck: Geht die Kryptobörse im Kugelhagel unter?

3 min
Aktualisiert von Toni Lukic
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IN KÜRZE

  • Binance bewegt sich seit einigen Wochen im Fadenkreuz der US-Finanzaufsichtsbehörden.
  • Nun schwappt die Aufmerksamkeit über zu regulatorischen Einheiten in anderen Ländern.
  • Aufgrund der behördlichen Maßnahmen geraten die Prozesse der Kryptobörse ins Stocken.
  • promo

Binance steht sowohl in Australien als auch in Dubai unter behördlichem Beschuss. Außerdem trat CZ kürzlich von seinem irischen Verwaltungsposten zurück.

All dies geschieht, während die Aufsichtsbehörde CFTC Binance.US in die Ecke drängt und die Kryptobörse Einzahlungs-Probleme lösen muss, da die US-Bankpartner zusammenbrachen.

So ziehen sich die regulatorischen Mauern scheinbar von allen Seiten enger um die weltweit größte Kryptobörse nach Handelsvolumen. Um in diesen Turbulenzen die Übersicht zu wahren, führen wir nun die einzelnen Herausforderungen übersichtlich auf.

Binance im Visier der australischen ASIC

Letzte Woche gab die Australian Securities & Investments Commission (ASIC) bekannt, dass sie die australische Finanzdienstleistungslizenz (AFS) von “Binance Australia Derivatives” gekündigt hat.

Via Twitter bezog Binance im Februar Stellung zu einer kleinen Anzahl an australischen Nutzer:innen, die fälschlicherweise als qualifizierte Investor:innen eingestuft worden waren. Mit sofortiger Wirkung wurden deren Positionen sofort geschlossen und die Betroffenen für Ihre Verluste entschädigt, so der Tweet.

Binance Tweet
Binance bezieht Stellung zur Verletzung der Pflichten in Australien; Quelle: Twitter

Der ASIC-Vorsitzende Joe Longo erklärte, es sei “von entscheidender Bedeutung, dass AFS-Lizenznehmer Privat- und Großhandelskunden gemäß dem Gesetz klassifizieren”. Die Lizenzstornierung erfolgte jedoch “als Antwort auf eine von Binance erhaltene Aufforderung zur Stornierung”.

CZ twitterte, dass diese Entscheidung erfolgte, weil “die Plattform genau 104 Benutzer hat”.

Dieser Schritt entbindet die Kryptobörse von der Pflicht, der ASIC tiefere Einblicke in dessen Operationen zu gewähren.

Dubai – ungemütlicher Zufluchtsort für CZ

In einer Ask-Me-Anything-Runde (AMA) erklärte CZ Dubai zu seiner Basis. Er sei hier “nicht nur zu Besuch”.

Bislang reichten die Arme der ASIC nicht bis in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), doch dies könnte sich bald ändern. Denn die “Virtual Assets Regulatory Authority” (VARA) der VAE forderten Berichten zufolge Binance dazu auf, detailliertere Informationen über seine Eigentümerstruktur, Governance und Prüfungsverfahren vorzulegen.

Allerdings scheint die VARA solche Informationen von all seinen Krypto-Lizenznehmern zu fordern und CZ hat die Unterlagen bereits offengelegt.

Angeblich sind die VAE sehr daran interessiert, ihren Namen von der Liste der “Gerichtsbarkeiten unter verstärkter Überwachung” der Financial Action Task Force (FATF) zu streichen.

Die Financial Action Task Force (FATF) ist die wichtigste internationale Institution zur Bekämpfung und Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Die Mitgliedstaaten werden regelmäßig auf die Umsetzung der FATF-Standards überprüft.

Der jüngste Bericht der FATF vom Februar forderte die VAE auf, sowohl die Anzahl als auch die Qualität der von lokalen Betreibern eingereichten Berichte über verdächtige Transaktionen zu erhöhen.

Binance Chef CZ tritt von irischen Verwaltungsposten zurück

Im Zuge der CFTC-Anklage rückten die in Irland ansässigen Binance-Abkömmlinge “Binance Services Holdings” und “Binance Holdings IE” ins Visier der US-Aufsichtsbehörde.

Beide Einheiten führten CZ als Direktor auf. Nun zeigt ein irischer Report, dass er beide Ämter niedergelegt hat.

Ein Binance-Sprecher behauptete, CZ sei “proaktiv zurückgetreten, um seine Aufmerksamkeit auf die Führung der Binance-Gruppe als Mitbegründer und CEO zu richten”.

Schwierigkeiten bei Einzahlungen mit US-Dollar

Das schwer gebeutelte Binance.US stand bei der Suche nach einem neuen Bankpartner für den Umgang mit dem Bargeld seiner Kund:innen vor einer weiteren Hürde.

Das könnte seine Dollar-Einzahlungsdienste im Land erheblich beeinträchtigen.

Binance.US schickte die US-Dollar-Einlagen seiner Kund:innen an Signature oder Silvergate. Das Scheitern dieser Banken veranlasste das Krypto-Unternehmen, sich auf eine Vermittlungsinstanz als vorübergehende Lösung zu verlassen.

Diese ist das Finanztechnologieunternehmen Prime Trust. Allerdings scheint die Ausweichmöglichkeit Transaktionsprozesse erheblich zu verlangsamen.

Das bestätigt auch Binance.US in einem kürzlich erschienenen Update.

Hier informierte der Dienstleister seine Kund:innen darüber, dass es “in den nächsten Wochen zu neuen Bank- und Zahlungsdienstleistern übergeht”. Währenddessen seien einige US-Dollar-Einzahlungsdienste vorübergehend betroffen.

Diese Information meldete Binance nach den missglückten Versuchen, mit der Cross River Bank oder der Customers Bancorp zu kooperieren. Insgesamt halten sich die US-Banken aufgrund der wachsenden Besorgnis über das regulatorische Risiko vor Verbindungen zu Krypto-Unternehmen stark zurück.

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