Hat Binance, die größte Krypto-Börse nach Handelsvolumen, im Jahr 2020 den Großteil des Handelsvolumens gefälscht und damit die Preise manipuliert? Ein neuer Bericht des Wall Street Journal (WSJ) unterstützt genau diese Anschuldigungen der SEC gegenüber der Börse – mit drastischen Folgen für Binance.
Krypto-Studie: Großteil des Handelsvolumens von 2020 war Fake
Wie das Wallstreet Journal berichtet, beweist eine neue Studie, dass im Jahr rund 70 % des Krypto-Handelsvolumens auf sogenanntes “Wash-Trading” zurückzuführen ist. Dabei handelt es sich um eine Praxis, bei der Börsen mit sich selbst traden, d.h. ein Asset gleichzeitig kaufen und verkaufen.
Mit dem gefakten Handelsvolumen lässt sich nicht nur der Anschein erwecken, dass ein Handelspaar besonders beliebt ist und dadurch Trader anlocken. Börsen sind damit auch in der Lage, Preise künstlich nach oben oder nach unten zu treiben – und somit gegen die Kunden:innen zu traden.
Da Binance schon damals für den Großteil des Krypto-Handelsvolumens verantwortlich war, schlussfolgern die Journalist:innen des WSJ, dass die Krypto-Börse auch um großen Umfang an dem Washtrading beteiligt war Außerdem zitieren die Journalist:innen eine interne E-Mail des Binance CEO Changpeng Zhao (CZ), die die Vorwürfe beweisen soll.
Für den Konkurrent Coinbase hingegen soll es keine Anzeichen für Washtrading geben.
Der neue Wallstreet Journal Artikel löst mit den Behauptungen nicht nur einen Imageschaden der Börse aus. Das News-Magazin unterstützt damit auch die jüngste Klage der SEC gegen Binance. Die US-Wertpapieraufsichtsbehörde beschuldigte die Börse im Juni 2023 unter anderem, gezielt gegen seine Kunden:innen getradet und den Krypto-Markt manipuliert zu haben. Doch sind die Vorwürfe auch wirklich berechtigt?
Binance streitet Vorwürfe ab
Eine Pressesprecherin von Binance lehnt die Vorwürfe des WSJ entschieden ab. Diese erklärte:
“Binance betreibt oder toleriert kein Wash-Trading, was einen Verstoß gegen unsere Nutzungsbedingungen darstellt, und hat dies auch nie getan. Binance verfügt über ein spezielles Marktüberwachungsteam, das für die Überprüfung von Überwachungen im Zusammenhang mit potenziell missbräuchlichem und/oder manipulativem Verhalten, einschließlich Wash-Trades und Handelspreismanipulationen, verantwortlich ist. Das Marktüberwachungsteam nutzt Überwachungsmodelle und ein Team von erfahrenen Überwachungsexperten, um Marktmissbrauch zu erkennen und zu verhindern.”
Auch CZ reagierte umgehend auf Twitter. In mehreren Tweets verweist er auf eine frühere Schutzkampagnen gegen seine Krypto-Börse und betont die Robustheit seiner Plattform.
Ob die Vorwürfe gegen die derzeit weltweit größte Krypto-Börse nach Handelsvolumen standhalten werden, bleibt abzuwarten. Dennoch spielen sie der SEC eindeutig in die Hände und dürften die weiteren Pläne der Börse erschweren.
Binance bemühte sich bisher in mehreren Ländern, eine Krypto-Lizenz zu erhalten. Allerdings lehnten mehrere Behörden aus unterschiedlichen Ländern die Genehmigung für eine solche Lizenz ab. Die Vorwürfe des WSJ dürften die Expansionspläne der Börse wohl noch weiter behindern und das Vertrauen in die Börse erschüttern.
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