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Binance wollte Gary Gensler 2018 als Berater einstellen

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Aktualisiert von BeInCrypto Team
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IN KÜRZE

  • Gary Gensler ist seit April 2021 Vorsitzender der US-Finanzbehörde SEC.
  • 2018 und 2019 traf er sich mit Verantwortlichen von Binance.
  • Wollte Binance die Beratung des US-Finanzexperten, um regulatorische Probleme zu lösen?
  • promo

Die Kryptobörse Binance wollte Gary Gensler einstellen, um die Beziehung zu den US-Aufsichtsbehörden zu verbessern.

CZ und Gary Gensler
Ein Meme von Twitter

Sowohl in 2018 als auch ein Jahr später führten Verantwortliche der Kryptobörse Gespräche mit dem heutigen Vorsitzenden der Securities and Exchange Commission (SEC). Zu dieser Zeit lehrte Gensler am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Von 2009 bis 2014 bekleidete der heutige SEC-Chef den Vorsitz der Commodity Futures Trading Commission und pflegte schon damals enge Beziehungen zu amerikanischen Finanzbehörden.

Gary Gensler informierte Binance (BNB) über Lizenzstrategien

Laut eines Berichts des Wall Street Journals ging Binance vor Genslers Amtsantritt als Leiter der SEC im April 2021 auf den Finanzexperten zu, um ihn als Berater zu gewinnen. Grundlage dieser Behauptung bilden Dokumente aus den Jahren 2018 und 2020 sowie Interviews mit ehemaligen Mitarbeitern des Krypto-Unternehmens.

Außerdem deuten persönliche Nachrichten von Führungskräften der Börse auf ein Treffen mit Gensler im Oktober 2018 hin. In einer Nachricht von Harry Zhou, Mitbegründer der von Binance investierten Firma Koi Trading, heißt es:

„Ich beobachte, dass Gensler zwar die Beratertätigkeit ablehnte, aber großzügig Lizenzstrategien teilte.“

Chatverlauf Harry Zhou

Laut einem BNB-Mitarbeiter würde Gensler “wahrscheinlich wieder auf einem Aufsichtssitz sitzen, wenn die Demokraten die Wahlen 2020 gewinnen“.

Aufgrund der einflussreichen Beziehungen sprachen Gensler während seiner Zeit am MIT mehrere Privatunternehmen an.

Doch Gensler lehnte jedes Mal ab. So auch nach einem Treffen im März 2019 in Tokio zwischen Gensler und BNB-Gründer Changpeng “CZ“ Zhao.

Sollte Gensler helfen, Binance.com und Binance.US juristisch zu trennen?

Der Bericht hebt die Beziehung zwischen der Kryptobörse und seinem amerikanischen Zweig Binance.US hervor. Aus Angst vor behördlicher Prüfung unternahmen die Führungskräfte der Börse vor Jahren Schritte, um das Kryptounternehmen vor behördlicher Aufsicht in den Vereinigten Staaten zu schützen.

Der Versuch der Trennung von Binance.com und der amerikanischen Einheit

Auch die Gründung einer amerikanischen Einheit, die Untersuchungen zur Strafverfolgung auf sich lenken und dadurch Binance vor behördlicher Aufsicht schützen sollte, stand zur Debatte:

In einer Präsentation mit dem Titel “Insulate Binance from US Enforcement” schlugen Mitarbeiter vor, dass Binance eine “rein vertragliche” Beziehung mit der amerikanischen Einheit haben sollte, und positionierte sie als separate Operation.

Und so baute das Tech-Team von Binance.com lediglich die technische Infrastruktur für das eigenständige, US-regulierte Pendant. Als weiteren Beweis für die Trennung der beiden Unternehmen durchlief die amerikanische Börse eine Finanzierungsrunde, während Binance.com dies nicht getan hat. Ferner stellte Binance.com fest, dass es keine US-Kunden hat und die Unternehmen separate juristische Personen sind.

Die Kryptobörse plant strafrechtliche Folgen ein

Doch die Kryptobörse erkennt auch frühere Fehltritte während ihrer Expansion. Berichten zufolge bereitet sich der Krypto-Riese auf Bußgelder und Strafen vor, um ausstehende behördliche und strafrechtliche Ermittlungen in den Vereinigten Staaten beizulegen.

Seit 2020 untersuchen das Justizministerium und die Securities and Exchange Commission die Beziehung zwischen den “beiden” Kryptobörsen.

Und so ermitteln US-Senatoren derzeit wegen “potenziell illegaler Geschäftspraktiken” gegen Binance.US.

Patrick Hillmann, Chief Strategy Officer von Binance, sagte, das Unternehmen habe mit den Aufsichtsbehörden zusammengearbeitet, um frühere Compliance-Probleme zu beheben. Nach Angaben des Unternehmens stieg die Mitarbeiterzahl im Bereich Compliance und Ermittlungen im vergangenen Jahr um 500 Prozent.

Schließlich stellt sich die Frage, ob die inzwischen größte Kryptobörse der Welt nach Marktanteil den Finanzexperten Gary Gensler einstellen wollte, um einen Weg aus der US-Regulierung zu finden. Möglicherweise hofften BNB-Verantwortliche auf eine Lösung durch Insiderwissen oder enge Kontakte zu den Behörden, um ihre Probleme zu lösen.

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