In den letzten Monaten waren hohe Kursgewinne, Handelseuphorie und massive Erholungen bei Bitcoin nicht wirklich an der Tagesordnung. Doch während der BTC-Kurs noch immer mit der 20.000-US-Dollar-Marke kämpft, zeigen die On-Chain-Indikatoren erste Anzeichen für eine mögliche, wenn auch langsame Erholung.
In der vergangenen Woche bewegte sich Bitcoin zwischen 19.500 und 18.700 US-Dollar. Obwohl die aktuelle Woche unterhalb von 19.000 US-Dollar eröffnete, bleibt die Stimmung rund um die Kryptowährung und seine Preisentwicklung positiv.
Am vergangenen Wochenende verzeichneten soziale Indikatoren von Santiment einen merklichen Anstieg des Bitcoin-Interesses auf sozialen Plattformen. Unter den 100 wichtigsten Kryptowährungen war Bitcoin zum ersten Mal seit Mitte Juli in mehr als 26 % der Diskussionen das Trendthema.
Langfristige BTC-Anleger bleiben inaktiv
Das Gesamtvolumen der Coin-Days Destroyed (CDDs) von Bitcoin hat in den letzten 90 Tagen ein historisches Tief erreicht. Der Großteil der langfristigen Anleger scheint also seit mehreren Monaten inaktiv.
Der CDD misst die wirtschaftliche Aktivität einer bestimmten Kryptowährung. Über längere Zeit nicht bewegte Coins werden dabei entsprechend stärker gewichtet. Jeder Bitcoin sammelt mit jedem inaktiven Tag einen Coin Day. Die Summe aller inaktiven Bitcoin, multipliziert mit ihren insgesamt akkumulierten inaktiven Tagen, ergeben also das Gesamtvolumen der Coin Days. Werden Bitcoin jedoch bewegt, so verfallen ihre angesammelten Coin Days – dieser Wert nennt sich Coin Days Destroyed (CDD). Je niedriger der CDD-Wert, desto weniger langfristig gehaltene Bitcoin sind aktiv. Dieser Wert kann Aufschluss über das Sentiment der langfristigen Anleger geben.
Zuletzt wurden derartige CDD Allzeittiefs (ATL) im Juli 2020, August 2018, Oktober 2016 und Juni 2015 beobachtet. Während all dieser vorherigen ATLs befand sich der BTC-Kurs ebenfalls in Konsolidierungsphasen nahe niedrigeren langfristigen Unterstützungsniveaus.
Die hohe Anzahl inaktiver Coins kann als starke Überzeugung der langfristigen Bitcoin-Anleger interpretiert werden. Gleichzeitig könnte dies aber auch auf das geringe Interesse während eines Bärenmarktes zurückzuführen sein. Denn ein geringeres Interesse am gesamten Markt führt automatisch zu einer geringeren On-Chain-Aktivität und damit zu niedrigeren Indikatorwerten.
Wer akkumuliert Bitcoin?
Ein weiterer interessanter Trend ist, dass die über drei Monate inaktiven Bitcoin nun ein ATH von 86,3 % des gesamten Angebots in US-Dollar ausmachen. Ein Blick auf das Realized Cap HODL Waves Chart zeigt, wie unerschütterlich und unbeirrbar die Überzeugung der Anleger trotz der letzten Preisentwicklungen ist.
Die wachsende Zahl inaktiver Coins deutet auch bei niedrigeren Preisen auf eine intakte Akkumulation hin. Vorherige ATHs der Coin Days über drei Monate fielen mit den Makrotiefs des Marktes zusammen, aber die Konsolidierung könnte aufgrund anderer makroökonomischer Faktoren länger anhalten, als bei den empirischen Beispielen.
Darüber hinaus wurde ein besorgniserregender Trend in der Grafik der Wal-Wallets festgestellt. Die Anzahl der von diesen Adressen gehaltenen Bitcoin ist in den letzten 11 Monaten stetig gesunken.
Obwohl die langfristigen Inhaber den Vermögenswert weiterhin anhäufen, hat der von Walen gehaltene Bestand (in diesem Fall 100-10.000 BTC) ein Tief von zweieinhalb Jahren erreicht.
Kurzfristig scheint das nächste entscheidende Preislevel für Bitcoin bei der 19.025 US-Dollar-Marke zu liegen. Dort halten mehr als 1,6 Millionen Adressen über 869.000 BTC, wie aus den Daten des In and Out of Money Indicator von IntoTheBlock hervorgeht.
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