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Bitcoin, Freedom Convoy und El Salvador – Was hat das miteinander zu tun?

4 min
Aktualisiert von Toni Lukic
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IN KÜRZE

  • Um die Konten sperren zu können, rief Premierminister Trudeau ein Notstandsgesetz aus. Nachdem die Konten dann trocken gelegt waren, erhielt der Freedom-Convoy circa 1 Million US-Dollar in BTC durch Spendenaufrufe. Danach versuchte die Regierung sogar die BTC-Wallets der Bewegung einzufrieren: Dies gab einer Exchange besonders zu lachen.
  • In Mexiko haben derzeit über 50 Prozent der Bürger keinen Zugang zu Bankkonten. Weltweit sind es sogar um die 1,7 Milliarden Personen.
  • Somit ermöglicht Bitcoin allen Usern die sekundenschnelle Übertragung an egal welchen Ort zu egal welcher Zeit. Verglichen mit Banken, welche Tage für eine einfache Überweisung brauchen, ist dies ein großer Vorteil.
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Seit einiger Zeit protestieren Trucker in ganz Kanada für ihre Rechte. El Salvador hat Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptiert. Mexiko zieht vermutlich bald nach. Doch was hat das überhaupt alles miteinander zu tun?

Nicht lange ist es her, dass die kanadische Regierung landesweit bei Truckern für große Aufruhr sorgte. Ungeimpfte Truckern dürfen seit rund einer Woche nicht mehr die kanadische Grenze überqueren. Eine als Freedom Convoy bezeichnete Protestbewegung fing an, durch das Land zu ziehen und Straßen zu blockieren. Als dann auch die Konten der Bewegung gesperrt wurden, musste Bitcoin den Retter in letzter Not spielen.

Um die Konten sperren zu können, rief Premierminister Trudeau ein Notstandsgesetz aus. Nachdem die Konten dann trocken gelegt waren, erhielt der Freedom-Convoy circa 1 Million US-Dollar in BTC durch Spendenaufrufe. Danach versuchte die Regierung sogar die BTC-Wallets der Bewegung einzufrieren: Dies gab einer Exchange besonders zu lachen.

Die Exchange Nunchuk versucht in dem Brief dem Gericht zu erklären, dass es die Wallets nicht einfrieren kann, da die Private Keys nicht Nunchuk gehören. Du wirst dir denken:

“Wieso dreht die Regierung Protestierenden das Geld ab?”

Eigentlich ist es doch im Sinne der Demokratie das Recht auf Meinungsäußerung und Demonstration zu äußern? Wenn Bürgern dieses Recht genommen wird, sind wir doch eigentlich in einer Diktatur, oder?

El Salvador auf dem Weg zur Freiheit

Ungefähr ein halbes Jahr ist es nun her, dass El Salvador Bitcoin als Zahlungsmittel eingeführte hat. Viel Aufregung gab es damals um die Entscheidung des Präsidenten Nayib Bukele. Der Internationale Währungsfonds warnte den Staat sogar davor, diesen Schritt zu unternehmen. Es hatte den Anschein als würde ein Diktator versuchen sein Land zu retten.

Wir schreiben den 24. Februar und die Rede ist mittlerweile von einigen Staaten, die dasselbe vorhaben. Eine Senatorin Mexikos will noch dieses Jahr einen Gesetzesentwurf dazu vorlegen. In Mexiko haben derzeit über 50 Prozent der Bürger keinen Zugang zu Bankkonten. Weltweit sind es sogar um die 1,7 Milliarden Personen (siehe unten). Aber was hat denn dies nun mit dem Freedom Convoy zu tun?

Quelle: globalfindex.worldbank.org

Bitcoin ist viel mehr als nur ein Investment

Was damit gemeint ist: Der Gedanke hinter Bitcoin ist mehr als nur der eines Zahlungsmittels. Beim Freedom-Convoy stellt sich die Frage, wieso Regierungen friedlichen Protesten nicht freien Lauf lassen. Freie Meinungsäußerung ist ein Merkmal der Demokratie. In Deutschland haben wir dafür ein Grundrecht auf Versammlungsfreiheit. Bitcoin ist in diesem Kontext ein Mittel zur Finanzierung von freier Meinungsäußerung, was ja nicht verkehrt ist. Was aber wirklich dahinter steckt, ist:

  • Persönliche Freiheit

Persönliche Freiheit über die eigenen Daten. Bitcoin als Zahlungsmittel bietet zum Beispiel die Möglichkeit, privat zu bleiben. Dabei müssen wir als Konsumenten nicht Angst um unsere Daten haben. Keine Firma kann sie weiterverkaufen, um damit Profit zu machen. Der Nutzer selbst entscheidet, wann und wo er welche Daten preisgeben will, und nicht das Unternehmen.

Ein Bild von Beincrypto
  • Finanzielle Freiheit

Bitcoin stellt für Menschen ohne Zugang zu Banken ein Zahlungsmittel dar. Ein Teenager aus Nigerien welcher Online-Services für europäische Unternehmen erbringt, kann so bezahlt werden. Ganz ohne ein Bankkonto! Er braucht dafür nur sein Handy. Zahlen kann er dann im Optimalfall auch über die Wallet.

Rund 1,7 Milliarden Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zum Bankensystem. Wenn wir uns das vor Augen führen: 1,7 Milliarden Menschen können das Tauschmittel Geld, um andere Waren zu kaufen, nicht benutzen. Diese Personen können nicht einfach Geld von Verwandten aus dem Ausland empfangen. Und wenn sie das könnten, würden Banken Provisionen von über 20 Prozent beanspruchen.

Somit ermöglicht Bitcoin allen Usern die sekundenschnelle Übertragung an egal welchen Ort zu egal welcher Zeit. Verglichen mit Banken, welche Tage für eine einfache Überweisung brauchen, ist dies ein großer Vorteil.

Wieso führen Staaten den Bitcoin als Zahlungsmittel ein?

Ebenso wie uns der Bitcoin ermöglicht persönliche Freiheit zu genießen, ist er für Staaten ein Mittel aus einem alten System auszusteigen. Dazu gibt es eine Vorgeschichte:

1944 vereinbarten die Regierungen dieser Welt beim Bretton Woods Kongress vom Goldstandard abzukehren. Grund dafür war die Depression nach dem Ersten Weltkrieg und hohe Inflationsraten. Amerika stellte zu dieser Zeit circa 50 Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes (BIP) und 3/4 aller Goldreserven. Also beschlossen die Regierungschefs von 44 Staaten ihre Währung nicht mehr an Gold, sondern an den US-Dollar zu koppeln. Dieser war fix mit einem Preis von 35 US-Dollar pro Unze Gold gedeckt. Auf diesem Kongress entstand dann auch der Internationale Währungsfonds (IWF). Dieser soll Kredite an Staaten ohne ausreichende Währungsreserven vergeben.

Nachdem die USA einige Jahre danach keine Lust mehr auf die 35 US-Dollar pro Unze hatte, haben sie diese Teildeckung aufgehoben. Übrig blieben flexible Wechselkurse zwischen den Währungen. Folgendes Bild symbolisiert den Anstieg seit der Aufhebung der Deckung in den 60/70er Jahren.

Quelle: Messari Crypto

Damals war eine Deckung durch den US-Dollar noch gerechtfertigt. Heute sieht es aber anders aus: Der Dollar verliert Einfluss als Weltwährung. Gleichzeitig ist China als neue Supermacht am Vormarsch. Und wieso sollten wir überhaupt noch Währungen trauen? Die EU und die USA haben gerade in der Pandemie wieder gezeigt, dass es nichts Leichteres gibt als Geld aus der Druckerpresse zu erzeugen. Damit einher geht eine noch nie dagewesene Inflation, welche uns Bürger jedes Jahr ärmer macht.

El Salvador und Mexiko erkennen das Potenzial in Bitcoin. Werden dafür auch von dem oben erwähnten IMF kritisiert: Dieser will keine Kredite für El Salvador mehr zur Verfügung stellen. Ein Fünftel von El Salvadors BIP kommt aus Überweisungen aus dem Ausland. Mit Fiat-Geld, wie dem US-Dollar, fallen dabei hohe Kosten an. Dadurch könnte das BIP des Landes stark ansteigen. Ein höheres BIP bedeutet üblicherweise auch einen höheren Wohlstand für jeden Bürger.

Bitcoin würde nicht nur ein System ohne Inflation bedeuten, sondern auch eine Weltwährung, welche nicht manipuliert werden kann. Eine Währung, bei welcher nicht zuerst die großen Institutionen profitieren. Eine Chance auf eine faire und gerechtere Verteilung auf dieser Welt.

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Toni Lukic ist der Chefredakteur von BeInCrypto Deutschland. Seit 2022 ist er Mitorganisator des monatlichen Meetups "Crypto Invest Berlin" und spricht auf Konferenzen zu Krypto, Web3 und Blockchain. Außerdem ist er als Berater für Krypto-Startups tätig und ab April 2023 Mentor des DeFi Talents Kurses am Blockchain Center der Frankfurt School. An dieser Schule absolvierte er zuvor den NFT-Talents-Kurs und das Influencer by DNA-Programm. Im Jahr 2019 schloss er sein Studium der...
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