Während der Bitcoin-Preis für einen kurzen Moment unter die 19.000 US-Dollar fällt, steigt die Zahl der BTC-Wallets mit über einem Bitcoin rasant an – erreicht sogar ein Allzeithoch.
Am 6. September 2022 fiel der Bitcoin-Preis auf das Neun-Wochen-Tief von etwa 18.900 US-Dollar und löste damit einen Kaufrausch aus. Im selben Zug stieg die Zahl der Wallets mit einem bis 10 BTC auf über 750.000 an. Zuletzt fiel der Kurs am 3. Juli 2022 auf ein ähnliches Tief von etwa 18.800 US-Dollar.
Seitdem der Bitcoin zwischen Ende Dezember 2021 und Anfang Januar 2022 unter 50.000 US-Dollar steht, konnte die Anzahl der Wallet-Adressen mit einem bis 10 BTC ein stetiges Wachstum verzeichnen.
9-Wochen-Tief löst massive Liquidierungen aus
Der Preisverfall liquidierte Bitcoin-Positionen im Wert von 77 Millionen US-Dollar, davon über 40 Millionen US-Dollar in nur anderthalb Stunden. Mit dem Preissturz auf etwa 18.960 US-Dollar erfolgte der Großteil der BTC-Liquidierungen. Die Kryptobörsen OKX und Binance veröffentlichten gestern die Liquidierungen mehrerer Kryptowährungen. Dabei kam Binance auf einen Gesamtverlust von 39,03 Millionen US-Dollar und OKX auf 70,37 Millionen US-Dollar.
Eine Liquidierung findet statt, wenn ein Trader einen Hebel nutzt, um seine Position zu vergrößern, diese aber dann nicht mehr decken kann. Das heißt, der Trader hinterlegt einen Mindestbetrag (Margin), der multipliziert wird, um die gehebelte Position aufzubauen. Zum Beispiel kann ein Trader mit einer Marge von 500 US-Dollar und einem 50-fachen Hebel eine Position von 25.000 US-Dollar erreichen. Dies ermöglicht ihm erheblich mehr z. B. Bitcoin zu kaufen. Fällt der BTC-Preis um mehr als 2 %, so ist der Verlust größer als die Marge des Traders. Folglich kann er seine Position nicht mehr decken und verliert die anfänglichen 500 US-Dollar durch eine Zwangsliquidierung. Traden mit Hebelwirkung birgt hohes Risiko, aber ermöglicht auch hohe Gewinne, dabei legen Vorschriften die Höhe des zur Verfügung stehenden Hebels fest.
Coinbase Pro bot seinen Kunden bis vor einiger Zeit ein Handelsprodukt mit Hebel an. Infolge einer behördlichen Maßnahme war die Plattform jedoch dazu gezwungen, dieses Produkt wieder vom Markt zu nehmen.
Im Unterschied zu Zwangsliquidierungen gibt es auf traditionellen Märkten den sogenannten Margin Call. Dabei werden Händler dazu aufgefordert, zusätzliche Mittel zur Deckung ihrer Position bereitzustellen.
Institutionelle Akzeptanz von Bitcoin begünstigt Wachstum der Wallets
Hedgefonds-Milliardär Anthony Scaramucci sieht die institutionelle Akzeptanz als entscheidenden Faktor für die steigende die Zahl der Wallets mit einem bis 10 Bitcoin. Auch für den Status von Bitcoin als Inflations-Hedge ist dieser Faktor entscheidend. Unternehmen wie BlackRock zufolge sei das institutionelle Interesse an Bitcoin groß, obwohl der Preis seit dem Höchststand im November 2021 um fast zwei Drittel gesunken ist.
Das britische Investmentkonglomerat Abrdn und das US-Unternehmen Charles Schwab haben bereits erste Investitionen auf dem Kryptomarkt getätigt. Abrdn erwarb eine Beteiligung an der Krypto-Börse Archax und Schwab brachte ein börsengehandeltes Krypto-Produkt auf den Markt.
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