Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat sich klar gegen die Aufnahme von Bitcoin als Reservewährung ausgesprochen. Ihr Präsident Martin Schlegel begründet dies mit der hohen Volatilität und mangelnden Liquidität der Kryptowährung.
Auch Sicherheitsbedenken spielen eine Rolle, da Bitcoin als softwarebasiertes System potenziell anfällig für technische Fehler sei. Trotzdem gibt es in der Schweiz Bestrebungen, die SNB per Volksentscheid zur Aufnahme von BTC zu verpflichten.
SNB sieht Bitcoin als ungeeignete Reservewährung
Die Haltung der Schweizerischen Nationalbank zu Bitcoin ist eindeutig: Sie sieht in der Kryptowährung keine geeignete Reservewährung. SNB-Direktor Martin Schlegel hat klargestellt, dass BTC und andere Digitalwährungen die Anforderungen an die nationalen Währungsreserven nicht erfüllen. Hauptgrund ist die extreme Preisvolatilität von BTC, welche die Werterhaltung der Nationalbank-Reserven gefährden könnte.
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Bitcoin erfülle diese Bedingung nicht, da der Markt im Vergleich zu traditionellen Währungen zu klein und unausgereift sei. Diese Einschätzung deckt sich mit den Bedenken vieler Zentralbanken weltweit, die digitale Währungen aufgrund technischer Risiken und fehlender staatlicher Kontrolle als problematisch ansehen. Zudem erklärte Schlege:
“Des Weiteren müssen unsere Reserven hoch liquide sein, damit sie bei Bedarf rasch für geldpolitische Zwecke eingesetzt werden können”.
Volksinitiative für Bitcoin-Reserven
Trotz der ablehnenden Haltung der SNB gibt es in der Schweiz eine Bewegung, die Bitcoin als Teil der nationalen Währungsreserven etablieren möchte. Die Organisation 2B4CH, ein unabhängiger Think Tank für Kryptowährungen, hat eine Volksinitiative lanciert, welche die SNB verfassungsmässig verpflichten will, Bitcoins in ihre Bilanz aufzunehmen.
Die Initiative wurde im Dezember 2024 offiziell lanciert. Damit sie als Referendum zugelassen wird, müssen bis Juni 2026 mindestens 100.000 Unterschriften gesammelt werden. Die Befürworter argumentieren, dass Bitcoin langfristig eine sinnvolle Diversifikation für die Währungsreserven der Schweiz darstellen könnte. Sie verweisen auf Länder wie El Salvador, die BTC als offizielles Zahlungsmittel akzeptieren, und auf die steigende Akzeptanz digitaler Währungen weltweit.
Allerdings stehen die Erfolgschancen der Initiative infrage, da sich die SNB und große Teile der Schweizer Finanzwelt bisher strikt gegen eine solche Entwicklung positioniert haben.
Schlegel räumte ein, dass der Kryptomarkt inzwischen einen Wert von fast 3 Billionen USD erreicht habe. Dennoch bezeichnete er Bitcoin als “Nischenphänomen”, das im Vergleich zum traditionellen Finanzsystem weiterhin eine untergeordnete Rolle spiele. Die Nutzung von BTC beschränke sich hauptsächlich auf Spekulationszwecke, und die praktische Anwendung als Zahlungsmittel sei weiterhin begrenzt.
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Darüber hinaus sieht die SNB keine Bedrohung für den Schweizer Franken durch Bitcoin oder andere Kryptowährungen. Der Franken bleibe stabil und weltweit gefragt, während digitale Währungen bisher keine ernsthafte Konkurrenz darstellten.
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