Nikhil Wahi, der Bruder eines ehemaligen Product-Managers der Krypto-Börse Coinbase, muss wegen Insiderhandels für 10 Monate ins Gefängnis.
Der indische Staatsbürger bekannte sich bereits im September 2022 schuldig, mithilfe von Tipps seines Bruders Ishan Wahi fast eine Million US-Dollar an Gewinn erzielt zu haben. Nach dem Vollzug seiner Haftstrafe muss er die US verlassen.
Der erste Insiderhandel der Krypto-Geschichte
Wie das News-Magazin Reuters berichtet, handelt es sich laut dem Staatsanwalt von Manhattan um den ersten Insider-Trading-Fall in den USA, der den Handel mit Kryptowährungen beinhaltet. Ishan Wahi teilte seinem Bruder und dessen Freund Sameer Ramani Informationen über die anstehende Notierung von Kryptowährungen auf der Börse Coinbase mit.
So konnte Nikhil Wahi diese mithilfe von anonymen Ethereum-Wallets kaufen, bevor sie auf Coinbase zum Handel freigeben wurden. In vielen Fällen legen die Kurse frisch notierter Krypto-Assets aufgrund der steigenden Handelsvolumina deutlich zu. Daher konnte Nikhil Wahi zwischen Mai und Juli 2021 mit dem Handel 40 verschiedener Kryptowährungen rund 900.000 US-Dollar erwirtschaften. Den Gewinn muss er vollständig zurückzahlen.
Gegenüber der Bezirksrichterin Loretta Preska, die ihn zu zwei Jahren auf Bewährung sowie zu der 10-monatigen Haftstrafe verurteilte, erkläre Wahi:
“Ich habe einen großen Fehler gemacht, einen schrecklichen Fehler. Das ist etwas, mit dem ich für immer leben muss.”
Ishan Wahi hingegen plädiert weiterhin darauf, unschuldig zu sein. Das Urteil wird wahrscheinlich im März 2023 gefällt. Bis zur Urteilsverkündung bleibt Ishan Whi in Untersuchungshaft. Sameer Ramani fällt nicht unter die Gerichtsbarkeit der USA, allerdings wird dieser voraussichtlich in Indien verurteilt.
Doch nicht nur der Insiderhandel bei Coinbase scheint dem Image des Unternehmens zu schaden – die Börse sieht sich gezwungen, wegen des Crash der Börse FTX zahlreiche Mitarbeiter zu entlassen.
Wegen FTX Crash: Coinbase entlässt 20 % der Mitarbeiter
Brian Armstrong, der CEO der Krypto-Börse, sieht sich nach zwei vorangegangen Entlassungswellen gezwungen, erneut die Belegschaftsgröße drastisch zu reduzieren. Das Unternehmen entlässt rund 950 Mitarbeiter- in etwa 20 % des Teams.
Armstrong erklärte gegenüber CNBC, es sei klar geworden, dass die Börse seine Kosten senken müsse, um die Erfolgschancen für alle Szenarien zu erhöhen. Durch die Schließung unrentabler Bereiche und die Entlassung der Mitarbeiter sollen die Kosten des Unternehmens um 25 % sinken.
Als Grund für diese Maßnahme nannte der Coinbase-Mitbegründer den Crash der Börse FTX:
“Der Zusammenbruch von FTX und die daraus resultierende Ansteckungen haben die Branche mit einem blauen Auge davonkommen lassen. (…). Möglicherweise haben wir noch nicht das letzte Mal damit zu tun. Langfristig ist das eine gute Sache. Kurzfristig ist der Markt aber immer noch sehr ängstlich.”
Das Unternehmen hilft den entlassenen Mitarbeitern mit einer mindestens 14-wöchigen Gehalts- und Krankenkassenfortzahlung. Auch Mitarbeiter aus dem Ausland oder mit einem Arbeitsvisum erhalten Unterstützung der Börse.
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